Baupreisindex weiterhin auf Höhenflug
Die Preise für Bauleistungen im Wohnungsbau sind im August weiter gestiegen. Gegenüber dem Vorjahreszeitraum lagen die Neubaupreise für Wohngebäude um 16,5 Prozent höher, meldete das Statistische Bundesamt. Den höchsten Preisanstieg gab es bei den Dachdecker-, Beton- und Mauerarbeiten. Hohe Preissteigerungen gab es auch im Straßenbau.
Das Mischen wird digital
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Die Preissteigerungen für Bauleistungen in Deutschland setzen sich fort: Schon im letzten Berichtsmonat der Statistik war der Baupreisindex im Vorjahresvergleich um 17,6 Prozent gestiegen. Das dritte Quartal 2022 brachte im Vergleich zum zweiten Quartal eine Erhöhung der Baupreise um 2,6 Prozent, so das Statistische Bundesamt (Destatis).
Wohnungsbau: Rohbaupreise nochmal um 15,5% höher
Seit August 2021 sind die Preise für Rohbauarbeiten an Wohngebäuden in einem Jahr um 15,5 Prozent gestiegen. Allein die Betonarbeiten und Mauerarbeiten, die den bedeutendsten Teil an den Rohbauarbeiten und am Gesamtindex für den Wohnungsneubau von ausmachen, sind um 18,2 Prozent beziehungsweise 13,1 Prozent teurer geworden. Die Preise für Dachdeckungs- und Dachabdichtungsarbeiten stiegen um 19,6 Prozent, Erdarbeiten waren 15,3 % teurer als im August 2021. Bei den Zimmer- und Holzbauarbeiten greift ein Basiseffekt: Nach dem hohen Anstieg im August 2021 um 46,5 Prozent im Vergleich zum Vorjahr, fiel die Preiserhöhung im August 2022 mit 2,3 Prozent nicht mehr ganz so stark ins Gewicht.
Ausbau-Preise stärker gestiegen
Auch bei Ausbauleistungen gab es im August 2022 im Vergleich zum Vorjahresmonat weitere Preisanstiege. So erhöhten sich die Preise für Ausbauarbeiten insgesamt um 17,4 Prozent. Den stärksten Anstieg gab es mit 19,6 Prozent bei den Tischlerarbeiten, die unter den Ausbauarbeiten den größten Anteil am Preisindex für Wohngebäude haben. Hier liegt der Preisanstieg in gleicher Größenordnung wie bei den Dachdeckerarbeiten. Die Preise für Heizanlagen und zentrale Wassererwärmungsanlagen stiegen um 18,0 Prozent, bei Nieder- und Mittelspannungsanlagen um 16,7 Prozent. Wärmedämm-Verbundsysteme kosteten im August 2022 15,5 Prozent mehr als ein Jahr zuvor.
Gleiche Entwicklung bei weiteren Baupreisindices
Die Preise für Bauleistungen in den Bereichen Sanierung, Nichtwohnungsbau und Straßenbau stiegen innerhalb eines Jahres ebenfalls erheblich. So kosteten Instandhaltungsarbeiten an Wohngebäuden im August 2022 verglichen mit dem Vorjahresmonat 16,2 Prozent mehr. Die Preise für den Neubau von Bürogebäuden stiegen um 18 Prozent und für gewerbliche Betriebsgebäude um 17,7 Prozent. Bauleistungen im Straßenbau waren 18,5 Prozent teurer als im August 2021.
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Preisanstieg führt zu Auftragsstornos im Wohnungsbau
Wegen der gestiegenen Preise für Bauleistungen sind inzwischen die Auftragseingänge im Baugewerbe rückläufig. „Die seit Monaten stark gestiegenen Baumaterial- und somit Baupreise haben schon viele gewerbliche und private Hausbauer veranlasst, von ihren Projekten zurückzutreten. Entweder die Projekte rechnen sich nicht mehr, oder die gestiegenen Baupreise und Zinsen sprengen das Haushaltsbudget, das ohnehin schon durch die explodierenden Energiekosten enorm belastet ist“, kommentierte der Hauptgeschäftsführer des Hauptverbandes der Deutschen Bauindustrie, Tim Oliver Müller, die Baupreisindizes. Mitte September hätten 17 Prozent der Bauunternehmen beklagt, von Stornierungen im Wohnungsbau betroffen zu sein. „Ein Ende der Abschwächung scheint vorerst nicht in Sicht zu sein.“
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