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Erste Bauunternehmen in finanziellen Schwierigkeiten

Das Baugewerbe im Hochbau gerät unter Druck: Wegen der weiter steigenden Preise stornieren weiterhin mehr Bauherren ihre Aufträge als gewöhnlich. Das betrifft vor allem den Wohnungsbau, inzwischen aber auch den gewerblichen Hochbau. Für die ersten Bauunternehmen wird die Situation bereits bedrohlich, meldet das Münchener ifo Institut.

Baukonjunktur: Erste Bauunternehmen in finanziellen Schwierigkeiten
Das Preisniveau am Bau steigt weiter, weiterhin ziehen viele Bauherren ihre Aufträge zurück. Das setzt vor allem Bauunternehmen im Hochbau finanziell unter Druck. | Foto: B_I MEDIEN

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Die Stornierungswelle im Hochbau rollt weiter, wenn auch etwas weniger stark als noch im September: Im Oktober meldeten laut ifo 11,3 Prozent der Unternehmen in dieser Bausparte Auftragsstornierungen, nach 13,2 Prozent im Vormonat. Besonders betroffen ist der Wohnungsbau, hier lag der Anteil der betroffenen Unternehmen bei 14,5 Prozent, nach 16,7 Prozent im September. Mehr Absagen gibt es mittlerweile im gewerblichen Hochbau mit 9,1 Prozent betroffenen Baufirmen (September 11,1%). „Angesichts der oft kaum mehr kalkulierbaren Baukosten und rasch steigenden Bauzinsen werfen viele Bauherren das Handtuch, sie stellen Projekte zurück oder streichen sie ganz“, so ifo-Fachreferent Felix Leiss.

Preisniveau am Bau inzwischen „existenzgefährdend“

Zudem führen die Preissteigerungen zu starken Rückgängen bei den Auftragseingängen in der Bauwirtschaft. Der Zentralverband des Deutschen Baugewerbes spricht von einem realen Minus von 9,5 Prozent im zweiten Quartal 2022. Das Preisniveau sei mittlerweile „existenzgefährdend“, so ZDB-Hauptgeschäftsführer Felix Pakleppa. Das registriert auch das ifo Institut: 6,6 Prozent der Hochbaufirmen melden Finanzierungsschwierigkeiten. Im Oktober des Vorjahres hatte der Anteil nur bei 0,6 Prozent gelegen. „Wenn die hiesigen Mittelstandsbetriebe so unter Druck geraten, sind das für Bauherren und Auftraggeber beunruhigende Nachrichten“, so Pakleppa.

Bauunternehmen so pessimistisch wie lange nicht

Der Ausblick der Bauunternehmen auf die nächsten Monate hat sich verdüstert. Die Geschäftserwartungen für das kommende halbe Jahr fielen lauf ifo auf minus 53,8 Punkte, das sei der tiefste Stand seit Beginn der Erhebung 1991. Noch immer klagen mehr als 30 Prozent der Bauunternehmen über Lieferengpässe, das sind nur geringfügig weniger als im September. Damit dreht sich die Preisschraube am Bau weiter: Infolge der Materialknappheiten und der hohen Energiekosten planen laut ifo „sehr viele Betriebe“ weitere Preiserhöhungen in den kommenden Monaten.

Ende Oktober hat der Hauptverband der Deutschen Bauindustrie seine Umsatzprognose für dieses Jahr nochmals nach unten korrigiert. Nachdem die Bauindustrie im Mai noch mit einem Umsatzminus von bis zu 2 Prozent gerechnet hatte, erwartet sie jetzt einen Umsatzrückgang von 5 Prozent.

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