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Baunachfrage in Ostdeutschland lahmt

In den ostdeutschen Bundesländern sind die Halbjahreszahlen im Bauhauptgewerbe deutlich schlechter als in Westdeutschland. Gegenüber dem Vorjahr kämpfte der Bau in Berlin, Brandenburg, Sachsen und Sachsen-Anhalt mit einem realen Auftragsrückgang von 25 Prozent. Am stärksten betroffen ist auch hier der Wohnungsbau.

Baukonjunktur: Baunachfrage in Ostdeutschland lahmt
„Seit Jahresbeginn verschlechtern ungünstige exogene Faktoren die Auftragslage im ostdeutschen Bauhauptgewerbe und am Ende des ersten Halbjahres manifestiert sich das in einer deutlichen Konjunktureintrübung.“ BIVO-HGF Dr. Robert Momberg | Foto: BIVO

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Die Nachfrage nach Bauleistungen hat sich in Ostdeutschland im ersten Halbjahr 2023 insgesamt verringert. Nach Bekanntgabe der Juni-Ergebnisse im Bauhauptgewerbe für Betriebe mit 20 und mehr Beschäftigten durch das Statistische Bundesamt spricht der Bauindustrieverband Ost (BIVO) von einer deutlichen Konjunktureintrübung. Für das ostdeutsche Bauhauptgewerbe in Berlin, Brandenburg, Sachsen und Sachsen-Anhalt ergibt sich ein realer Rückgang des Auftragswertes um 25 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Das ist deutlich unter den Werten im gesamten Bundesgebiet. BIVO-Hauptgeschäftsführer Dr. Robert Momberg bezeichnete die Negativentwicklung als „dramatisch“.

Das Auftragsvolumen in den vom BIVO vertretenen drei ostdeutschen Bundesländern und Berlin lag im ersten Halbjahr mit einem nominalen Rückgang von 6,5 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum bei insgesamt 9,6 Mrd. Euro. Im Wohnungsbau ist das Auftragsvolumen um 31,4 Prozent auf 1,4 Mrd. Euro gesunken. Der Straßenbau ging mit Aufträgen in Höhe von 1,8 Mrd. Euro um 1,8 Prozent zurück, der öffentliche Bau insgesamt verfehlte mit knapp 3,7 Mrd. Euro das Vorjahresergebnis nominal um 0,9 Prozent. Einen geringfügigen nominalen Anstieg von 0,5 Prozent gab es nur im Wirtschaftsbau mit einem Auftragsvolumen auf 4,5 Mrd. Euro.

Bautätigkeit geht deutlich zurück

Die Umsatzerlöse von insgesamt 9,8 Mrd. Euro lagen im ersten Halbjahr 2023 nominal über 3,3 Prozent höher als im Vorjahreszeitraum, preisbereinigt allerdings um 15,2 Prozent niedriger. Im Einzelnen bedeutet das: Im Wirtschaftsbau stieg der Umsatz nominal um 8,2 Prozent auf 4,2 Mrd. Euro. Im öffentlichen Bau stieg der nominale Umsatz um 6,9 Prozent auf 3,4 Mrd. Euro (+6,9 %). Der Straßenbau verzeichnete mit Erlösen von 1,4 Mrd. Euro ein nominales Wachstum von 3,1 Prozent. Wegen der hohen Preise und des Auftragsrückgangs sind die Umsätze im Wohnungsbau dagegen auch nominal gesunken, nämlich um 9,2 Prozent auf knapp 2,2 Mrd. Euro.

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Eine Besserung erwartet der Bauverband BIVO in nächster Zeit nicht. „Ein Blick auf die Entwicklung der Baugenehmigungen, die im ersten Halbjahr 2023 bei der Anzahl der geplanten Nichtwohngebäude um knapp 9 Prozent und bei Wohngebäuden sogar um rund 35 Prozent unter denen des Vorjahres lagen, zeigt, dass sich in absehbarer Zeit keine Trendwende hin zum Besseren abzeichnet“, sagte Momberg. „Die gegenwärtigen Rahmenbedingungen verhindern das - trotz eines bestehenden enormen Baubedarfs.“

Beschäftigung entwickelt sich unterschiedlich

Während die Zahl der Beschäftigten im Bauhauptgewerbe sich in Berlin mit minus 0,8 und in Sachsen-Anhalt mit plus 0,6 Prozent noch relativ stabil entwickelte, ist ein Rückgang in den anderen beiden ostdeutschen Bundesländern zu beobachten. In Brsandenburg nahm die Zahl der Beschäftigten um 2,5 Prozent ab, in Sachsen um 4,6 Prozent.


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