Baugewerbe erwartet 2023 Umsatzminus von 6 Prozent

Das Bauhauptgewerbe hat im Jahr 2022 einen Umsatzrückgang von preisbereinigt 5,1 Prozent hinnehmen müssen. Die Aussichten für dieses Jahr sind nicht besser: Die Bauindustrie rechnet für 2023 mit einem noch stärkeren Minus. Das Problem sind die hohen Preissteigerungen für Baumaterial und der Rückgang bei den Aufträgen.

Baukonjunktur: Baujahr 2022 schließt mit Umsatzminus von 5,1 Prozent
Hochhaus-Rückbau in Köln-Deutz: Das Baugewerbe musste 2022 ein preisbereinigtes Umsatzminus von 5,1% und einen realen Auftragsrückgang von 9,6% hinnehmen. | Foto: B_I/bh

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Die Bauindustrie spricht von einem „schwachen“ Baujahr 2022. Dabei sehen die Zahlen auf den ersten Blick so schlecht nicht aus: Mit einem Volumen von 99,1 Milliarden Euro lag der Auftragseingang nominal 4,8 % über dem Niveau von 2021. Der Jahresumsatz im Bauhauptgewerbe erreichte mit einer Steigerung von 9,8 % nominal sogar einen neuen Höchststand von 108,9 Milliarden Euro. Doch die stark gestiegenen Baupreise machen aus dem Rekord einen Rückgang: Preisbereinigt war der Jahresumsatz 5,8 % geringer als im Vorjahr, der reale Auftragseingang ist im Jahr 2022 um 9,6 % gesunken.

„Unsere verhaltene Umsatzprognose wird bestätigt. Die nominalen Zuwächse wurden 2022 durch die starken Materialpreissteigerungen mehr als aufgezehrt“, sagte dazu Tim-Oliver Müller, Hauptgeschäftsführer beim Hauptverband der Deutschen Bauindustrie (HDB). Neue Aufträge bleiben zunehmend aus, dazu kämen die weiterhin hohen Kosten für Baumaterial. Für dieses Jahr ist die Bauwirtschaft deshalb noch pessimistischer. „Wir erwarten einen preisbereinigten Umsatzrückgang von 6 Prozent“, so Müller. Besonders problematisch ist die Lage im Wohnungsbau. Der Bauindustrieverband erwartet für 2023 im Wohnungsbau einen weiteren Umsatzeinbruch von real 9 Prozent, nach einem Minus von 4,5 Prozent in diesem Jahr.

Wohnungsbau von Baustoff- und Zinskosten ausgebremst

Die Auftragserteilung im Wohnungsbau bewege sich weiter im freien Fall, sagt auch Felix Pakleppa, Hauptgeschäftsführer des Zentralverbands Deutsches Baugewerbe (ZDB). Im Dezember habe der Rückgang noch an Tempo zugelegt: Um nominal 21 Prozent sind die Aufträge hier zurückgegangen. „Real bedeutet das einen Rückgang um ca. 32 Prozent zum Vorjahreswert“, so Pakleppa. Auf das Gesamtjahr betrachtet gab es in dieser Bausparte ein reales Orderminus von 16,5 Prozent. Investoren schrecken angesichts hoher Finanzierungs- und Baustoffkosten weiter zurück. Pakleppa: „Die Entwicklung der beantragten Baugenehmigung lassen uns nicht zuversichtlicher in die nächsten Monate schauen.“

Konjunkturaussichten auch in anderen Bausparten mau

Wegen der Verunsicherung der Investoren erwartet der Bauindustrieverband auch im Wirtschaftsbau für 2023 einen realen Umsatzrückgang um 4 Prozent, nachdem hier schon 2022 ein Minus von 4 Prozent zu verzeichnen war. Im öffentlichen Bau sind die Umsätze 2022 sogar um real 6,2 Prozent zurückgegangen, vornehmlich wegen der Entwicklung im Straßenbau. Ein weiteres Minus von 5 Prozent in diesem Jahr hält die Bauindustrie deshalb für realistisch.

Baugewerbe erhöht Kapazitäten um über 15.000 Arbeitskräfte

In den Jahren des Wachstums hat die Bauwirtschaft hohe Kapazitäten aufgebaut: Seit 2010 wurden rund 200.000 Beschäftigte neu eingestellt, aktuell liegt die Zahl bei knapp 927.000 Beschäftigten. Im letzten Jahr sind laut HDB allein 15.200 hinzugekommen, trotz der baukonjunkturellen Entwicklung. Für 2023 rechnet der Bauindustrieverband dagegen mit einer Stagnation. Sollte sich die kritische Lage im Wohnungsbau verfestigen und die Aufträge weiter zurückgehen, bestehe auch für die Branche die Gefahr, ihren Beschäftigungsstand nicht halten zu können, warnte ZDB-Chef Pakleppa.

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