Neue DAF-Modelle erhöhen das Angebot für die Baubranche
Mit den Baureihen XDC und XFC greift DAF im hartumkämpften Bausegment an. Dank zahlreicher Detailverbesserungen, komfortabler Kabinen und kräftiger Motoren haben die neuen Baumeister mit zwei bis vier Achsen das Zeug für die Wende. Auf dem Testgelände in Limburg zeigen sie, wo’s langgeht.
Das Mischen wird digital
Zum Jubiläum präsentiert Collomix die komplett neue Rührwerksreihe XQ mit neuen Antrieben, digitaler Display-Steuerung und hoher Geräuschreduktion.
Flankiert werden die Zwei-, Drei- und Vierachser mit dem „C“ für Construction in der Typenbezeichnung zusätzlich noch von den neuen XD und XF in der so genannten Extra Robust-Ausführung. Sie kombinieren die robusten Fahrerhäuser der „C“-Modelle mit einem Fahrgestell für die Straße. Damit sind sie für Anwendungen in der Bau- und Kommunalwirtschaft geeignet, bei denen zwar Robustheit geschätzt, aber keine volle Geländegängigkeit mit hoher Bodenfreiheit und großen Böschungswinkeln vonnöten ist.
DAF XDC und XFC: Fahrerfreude dank modernster Kabinen
Drei Fahrerhaus-Varianten stehen zur Wahl: Day Cab, Sleeper Cab und Sleeper High Cab. Sie alle tragen den markanten Grill mit zwei (XDC) oder drei (XFC) schwarz lackierten Kühlerrippen sowie eine massive Stahlschutzplatte für Kühler und Ölwanne im Untergeschoss. Der serienmäßig in Lava-Grau getauchte Stahlstoßfänger ist generell dreiteilig ausgeführt und optional auch in Wagenfarbe zu haben. Er steht wie eine zu dicke Lippe vorne ein paar Zentimeter über. Das soll unter anderem die serienmäßigen LED-Scheinwerfer bei Remplern schützen. Gut gesichert liegen auch die tief in den Stoßfänger eingelassene LED-Nebelleuchten. Ergänzt wird das Ensemble durch eine klappbare untere Trittstufe, die optional zu haben ist und den Einstieg in die im Vergleich zu den Straßenrollern höher liegenden Kabinen erleichtert.
Die neuen Bau-Modelle aus Eindhoven verfügen je nach Spezifikation über eine Bodenfreiheit von 33 bis 40 cm und große Böschungswinkel bis 25°, was sie fit für Offroad-Fahrten durch schweres Gelände macht. Im Lieferprogramm stehen die XDC und XFC als Fahrgestell und Sattelzugmaschine mit Radformel 4x2, 6x4 und 8x4. Die zweiachsigen Varianten für leichtere Kipper-Einsätze im Gelände sind ganz neu im Programm.
DAF XDC und XFC mit erweiterter Achsauswahl
Bei den Achsen gibt es eine erweitere Auswahl. Die Kunden können jetzt für die neue DAF-Generation Vorderachsen mit 8 bis 10 t Tragkraft bekommen. Für hinten stehen drei unterschiedliche Tandem-Achsaggregate zur Wahl. Von gewichtsoptimiert mit 19 t, über 21 t bis hin zur extrem robusten Doppelachse für 26 t Traglast ist alles verfügbar. Die Achsübersetzungen reichen dabei von 3,46 bis 7,21 zu 1. Je nach Anforderungen bietet der Lkw-Hersteller Steck- oder Außenplanetenachsen, Trommel- oder Scheibenbremsen sowie Parabel-, Blatt- oder Luftfederung an. Der Variantenreichtum und die Kombinationsmöglichkeit kennen keine Grenzen.
Standardmäßig gehören Drei- und Vierachskipper (FAT und FAD) oder klassische 4x2-Kippsattelzugmaschinen (FT) vom XDC und XFC zum DAF-Sortiment. Etwas exotischer kommt das 8x2-Fahrgestell mit drei hinteren Achsen (FAQ) daher. Seine einzelbereiften Vor- und Nachlaufachse sind gelenkt und nur die mittlere Antriebsachse starr gelagert. Ebenso selten in Deutschland zeigt sich der 8x4 (FAW) für Abrollkipper im Onroad-Einsatz. Der neuen Außenplaneten-Doppelachse hinten folgt noch eine singlebereifte Nachlaufachse, die die Spitzenlasten beim Be- und Entladen von Containern aufnehmen hilft. Selten anzutreffen hierzulande, ist auch das Tridem (FAK) aus gelenkter, einzelbereifter Vorlaufachse an erster Position, Triebachse in der Mitte und doppelt bereifter, starrer Nachlaufachse hinten.
Lift- und auskoppelbare Antriebsachsen sucht man im sonst so umfangreichen und ausgewogenen Bau-Programm von DAF vergeblich. Dafür können die pfiffigen Holländer über ihren Umrüstprofi Estepe einen Schwerlastkipper mit fünf Achsen und für rund 30 t Nutzlast auf die Räder stellen. Den Giganten kennzeichnen zwei gelenkte Vorderachsen mit je 10 t Tragkraft sowie eine hydraulisch gelenkte und liftbare Vorschubachse mit gleichem Lastindex. Den Vortrieb übernimmt eine luftgefederten Tandem-Antriebsachse. Trotz der fünf platzraubenden Achsen lässt sich am Rahmen noch ein 350-l-Tank anbringen.
DAF XDC und XFC: Kein Allrad, dafür PXP-Antrieb
Mit echten Allradfahrzeugen tut sich der niederländische Lkw-Hersteller schwer. Hier müssen Spezialisten wie GINAF oder Tatra Schützenhilfe leis-ten. Sie können Allradler auf DAF-Basis beisteuern. Wenn zusätzlich Traktion erforderlich ist, bietet DAF selbst lediglich einen zuschaltbaren hydrostatischen Vorderradantrieb an. Das PXP-System an der Vorderachse gibt es jetzt auf Wunsch auch für alle zweiachsigen Modelle der Baureihen XD und XDC sowie XF und XFC. PXP steht für „Paul Xtra Power“. Den hydraulischen Zusatzantrieb für gelegentliche Abstecher ins Gelände hat DAF zusammen mit Paul Nutzfahrzeuge in Vilshofen entwickelt. Er nutzt Radnabenmotoren von Poclain, die bei einem Systemdruck von maximal 360 bar bis zu 12.800 Nm zusätzliche Kraft an den Vorderrädern schicken.
Dieselmotoren mit mehr Drehmoment für DAF XDC und XFC
Für den Antrieb der neuen XDC und XFC wirft DAF die bekannten Paccar MX-11- und MX-13 Motoren in den Ring. Der 10,8 l große Sechszylinderdie-sel leistet 220 bis 330 kW (299 bis 449 PS) und treibt beide Modellreihen an. Schon für die XD-Verteiler-Baureihe leicht überarbeitet liefert der Reihensechszylindermotor mehr maximales Drehmoment und das schon ab 900/min. Einen Kraftzuschlag in Form von „Multi-Torque“ gönnt DAF den Fahrern zudem im größten zwölften Gang, im Falle von Overdrive-Getrieben sogar im elften und zwölften Gang. Während es bei den beiden Motorisierungen mit 299 und 341 PS immerhin 100 Nm mehr sind, können die drei stärksten Varianten auf 150 Nm extra zählen. Das hält den XDC und XFC länger im sparsamen größten Gang und vermeidet die eine oder andere Rückschaltungen an Steigungen. Die Motorbremse zeigt sich für so einen kleinen Motor überraschend kräftig. Sie liefert jetzt über ein großes Drehzahlband und schon bei niedrigen Drehzahlen bis 20% mehr Leistung. Das hält selbst schwere Vierachser mit 32 t Gewicht an steilen Grubenrampen sicher im Zaum.
DAF XDC und XFC bieten feine Extras für Geländefahrten
Für staubreiche Einsätze hat DAF mit dem „Heavy Duty“-Lufteinlass noch ein zusätzliches Ass im Ärmel. Hinter der Kabine platziert, reinigt er die vom Motor angesaugte Luft über fixierte Zyklon-Elemente grob vor. Erst danach gelangt sie zum eigentlichen Luftfilter, der sich hinter der Kabinenfront befindet.
Der Nebenabtrieb ist besonders für Baufahrzeuge wie Kipper, Mischer und Krane ein Muss. DAF bietet den Motor-Nebenantrieb in der 13-Uhr-Position mit bis zu 1.000 Nm für die direkte Pumpenmontage oder für einen Flanschantrieb. Leichtere Anwendungen wie das Ausfahren von Stützen oder für Kipper reicht der Nebenantrieb in 11-Uhr-Stellung. Zusätzlich lässt sich ein indirekter Nebenantrieb mit Pumpenanschluss an der Vorderseite des Motors montieren. Außerdem steht ein ganzes Sortiment an Getriebe-Nebenantrieben für Kipper, Kompressoren und Kranen bereit. Sollte sich bei dem hohen Variantenreichtum und den zahlreichen Speziallösungen auch noch die versprochene Aufbaufreundlichkeit zeigen und der Kaufpreis stimmen, dürfte dem Aufschwung von DAF im Fahrgestell-Segment nichts im Wege stehen.
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