Newsletter abonnieren

Für Sie bauen wir unseren Newsletter mit den relevantesten Neuigkeiten aus der Branche.

Für Sie bauen wir unseren Newsletter mit den relevantesten Neuigkeiten aus der Branche.

Newsletter Anmeldung
Mercedes eActros 600: Fahrbericht bei Nacht und Winterkälte
Die Nachtfahrt mit eActros 600 bringt Licht ins Dunkel: LED-Matrix-Scheinwerfer und markantes Lichtband leuchten Nah- und Fernbereich fabelhaft aus. | Foto: FH
In den ersten Pressetests hat der vollelektrische Mercedes eActros 600 viele Pluspunkte gesammelt. Fahrleistung, Energieverbrauch und Ladetempo stimmen. Bei einer Nachtfahrt mussten sich nun auch Kabinenbeleuchtung und Matrixscheinwerfer im Dunkeln beweisen. Temperaturen knapp über dem Gefrierpunkt, Schneeregen und Dunkelheit sind keine optimalen Bedingungen für eine Probefahrt mit dem Mercedes-Benz eActros 600-Sattelzug. Doch auch unter den widrigsten Wetterverhältnissen muss ein E-Truck seinen Dienst verrichten und Waren pünktlich liefern. Dass der neue 600er mit Elektroantrieb von Daimler Truck das souverän lösen kann, haben serienreife Versuchsfahrzeuge bereits auf der European Testing Tour 2024 unter Beweis gestellt. Sie legten auf ihren Fahrten durch 22 europäische Länder rund 15.000 km rein elektrisch zurück und wurden dabei nur an öffentlichen Ladesäulen geladen. Als Durchschnittsfahrverbrauch auf der 45-tägigen Tour haben die Versuchsingenieure nur 103 kWh pro 100 km ermittelt – ein Wert, der von Kunden im Praxiseinsatz nur schwer zu erreichen sein wird.

Wintertauglichkeit im Härtetest: eActros 600 auf Tour

Das gedämpfte Licht in der Kabine ist genauso gelungen wie die kristallhelle Ausleuchtung der Fahrbahn durch die Matrix-Scheinwerfer. | Foto: FH
Das gedämpfte Licht in der Kabine ist genauso gelungen wie die kristallhelle Ausleuchtung der Fahrbahn durch die Matrix-Scheinwerfer. | Foto: FH

Was im Sommer geht, muss auch in der kalten Jahreszeit funktionieren. Eine Wintererprobung auf zirka 6.500 km bis an den Polarkreis mit bis zu minus 18°C Außentemperatur hat den Mercedes-Mannen die Erkenntnis gebracht: Der Winter-Mehrverbrauch des Fernverkehrs-Lkw eActros 600 liegt bei 25 bis 50%. Das Gros der Energie gehe für die deutlich erhöhten Fahrwiderstände drauf. Nur 5% seien während der Tour auf das Heizen der Fahrerkabine auf 19°C nachts und 21°C tagsüber zurückzuführen. Und das führe lediglich zu einer um maximal 5% geringeren Reichweite. Wegen der Kabinenheizung muss die nächste Ladesäule 25 km früher angesteuert werden.

Fahrbatterie und Reichweite: Technik für die Langstrecke

Sorgen um die Reichweite muss sich die Besatzung während der nächtlichen Testfahrt von Wörth in Richtung Landau in der Pfalz nicht machen. Der Akku des eActros 600 ist auf 86% mit Energie gefüllt, der Bordcomputer verspricht eine Reichweite von 430 km. Da sollte eine knapp 150 km lange Rundfahrt mit dem 40-Tonner auf Landstraßen und Autobahnen kein Zwischenladen erforderlich machen. Im Mittelpunkt der Probefahrt stehen weniger der Verbrauch, sondern das Fahrverhalten eines E-Lkw auf nasser, rutschiger Fahrbahn, die Bedienung und Übersichtlichkeit bei Dunkelheit sowie die Lichtausbeute der Matrix-Scheinwerfer.

Neue ProCabin: Aerodynamik und Bedienkomfort

Der Mercedes-Benz eActros 600 mit aerodynamisch optimierter ProCabin im Giga Space-Format schafft rund 500 km ohne erneuten Stromanschluss. | Foto: FH
Der Mercedes-Benz eActros 600 mit aerodynamisch optimierter ProCabin im Giga Space-Format schafft rund 500 km ohne erneuten Stromanschluss. | Foto: FH

Optisch grenzt sich der Stromer durch ein eigenständiges Kabinen-Design deutlich vom Verbrenner-Bruder Actros ab. Mercedes vermarktet die 2,50 m breite Kabine unter der Bezeichnung „ProCabin“. Ihre nahezu völlig geschlossene Front lässt frischen Fahrtwind zur Kühlung nur durch den versenkten, illuminierten Mercedes-Stern, einem kleinen Spalt über dem Stoßfänger sowie den Rippen in Selbigen strömen. Der Stoßfänger nimmt die neuen Matrix-Scheinwerfern in LED-Bauweise samt integriertem Lichtband auf. Auf eine durchgezogene Lichtleiste verzichten die Schwaben im Serienmodell. Die sei nur beim Auto und nicht am Lkw erlaubt.

1,5 Tonnen schwere Batterien

Alle Ecken und Kanten sind glattgezogen, sämtliche Löcher und Spalten gestopft. Zusammen mit der 80 mm verlängerten Front erhöht das Windschlüpfrigkeit und Reichweite. Mercedes verspricht gut 500 km Fahrt, bevor die Batterien mit 600 kWh nutzbarer Kapazität wieder an die Ladesäule müssen. Daimler setzt auf chinesische Batterien von CATL, die mit ihrem Lithium-Eisenphosphat-Innenleben ohne Probleme tiefer entladen können als andere Batterietypen. Mit rund 95% verwertbarer Kapazität bieten sie mehr nutzbare Reichweite als andere Batterietypen. Insgesamt drei LFP-Akkus sind zwischen den Achsen des eActros 600 mit exakt 4 m Radstand quer zur Fahrtrichtung verbaut. Jede Batterie wiegt 1,5 t und katapultiert das Leergewicht der E-Sattelzugmaschine auf rund 11,6 t. Rechnerisch verbleiben bei 42 t zulässiges Gesamtzuggewicht etwa 22 t Nutzlast in Kombination mit einem Standard-Trailer.

eActros 600: Digitalisiertes Cockpit

Actros-Fahrer fühlen sich im eActros 600 schnell zu Hause. Die Bedienelemente sind identisch und alle digitalen Displays liefern gestochen scharfe Bilder. | Foto: FH
Actros-Fahrer fühlen sich im eActros 600 schnell zu Hause. Die Bedienelemente sind identisch und alle digitalen Displays liefern gestochen scharfe Bilder. | Foto: FH

Doch genug der Theorie. Der Platz hinter dem Lenkrad ist genauso schnell geentert wie im Diesel-Pendant. Actros-Fahrer fühlen sich gleich zu Hause. Die digitalen Instrumente liefern gestochen scharfe Bilder und sind für den Elektroantrieb adaptiert. Ladestand der Batterie und Restreichweite sind immer im Blick. Im Powermeter ist ablesbar, ob gerade Energie verbraucht oder durch Rekuperation gewonnen wird. Der Sekundär-Bildschirm des Multimedia Cockpit Interactive 2 birgt Dienste wie Klima, Navigation, Telefonie, Infotainment, Licht und mehr. Sie lassen sich über Touchscreen oder Direktwahltasten schnell und weitgehend intuitiv aufrufen. Eine feine Sache ist die Übermittlung von Befehlen per Sprachsteuerung.

Sprachsteuerung hilft besonders bei Dunkelheit

„Hey Mercedes“, ruft Dirk Stranz auf dem Beifahrersitz plötzlich in den Raum. Sofort ist die Sprachsteuerung aktiv. „Leselicht auf der Beifahrerseite einschalten – bitte“, gibt der Daimler Truck Versuchsingenieur vor. Automatisch wirft die Gigaspace-Kabine einen Lichtstrahl auf sein Papier. Bevor die Crew in die Dunkelheit der Nacht startet, lässt er auf gleicher Weise das äußerst harmonische Innenlicht in zartem Orange komplett per Sprachbefehl ausschalten. Die Aufforderungen können im eActros 600 in verschiedenen Sprachen erfolgen und finden dennoch Gehör. Besonders in der Nacht fällt die Suche nach Bedientasten außerhalb des Lenkradbereiches schwer. Da ist die Sprachsteuerung äußerst nützlich. So kann der Fahrer den Blick auf die Straße gerichtet lassen.

Über den Touchscreen rechts lassen sich auch Außen- und Innenbeleuchtung differenziert ansteuern. Alternativ gehorcht sie auch Sprachbefehlen. | Foto: FH
Über den Touchscreen rechts lassen sich auch Außen- und Innenbeleuchtung differenziert ansteuern. Alternativ gehorcht sie auch Sprachbefehlen. | Foto: FH

Mehrere Fahrmodi wählbar

Von den drei zur Verfügung stehenden Fahrmodi des vollelektrischen 600er wählt der Testfahrer „Economy“ aus. Der liefert immerhin 85% der Antriebsleistung, was etwa 462 PS entspricht. Trotzdem ist bei Bedarf ein „Boost“ zu bekommen, was dem Kickdown entspricht und den Truck kurzzeitig zusätzliche Power beschert. Wer es auf Reichweite anlegt und weniger Fahrspaß braucht, wählt den „Range“-Modus und bekommt nur 70% Leistung (etwa 380 PS). Das macht den E-Lkw träge und ist für den Dauerbetrieb kaum zu empfehlen. Außerdem ist dann bei Tempo 82 Schluss. In „Economy“ sind immerhin 85 km/h herauszuholen und bei „Power“ mit 100% Leistungsabruf sind auch 90 km/h drin. Der Wechsel zwischen den Fahrmodi per Tastendruck am Lenkstockhebel gestaltet sich simpel.

Assistenzsysteme für mehr Sicherheit bei glatten Straßen

Aufgrund der Wetterlage haben wir das teilautomatisierte Fahren mit dem Active Drive Assist 3 (ADA3) abgeschaltet. Bei den wechselhaften Straßenverhältnissen mit Regen, Schnee und Eis funktionieren Kamera und Radarsensoren für das System nicht zuverlässig. Dafür nutzen wir die vorausschauende Tempomat- und Getriebesteuerung für die Landstraße, PPC Interurban und überlassen die Geschwindigkeitsregelung ganz der Software. Dinge wie Topografie, Kurven, Ortsdurchfahrten und Geschwindigkeitsbegrenzungen hat der intelligente Tempomat inzwischen ohne großes Hinzutun des Fahrers gut im Griff. Als Schwungspitzen lassen wir bis +5 km/h zu. Unterschwinger am Berg gewähren wir bis höchstens -5 km/h gegenüber dem gesetzten Wert. In Sachen Kurvengeschwindigkeiten und Ausrollen vor Streckenereignis nutzen wir das obere Mittelfeld und kommen selbst bei den widrigen Straßenverhältnissen gut zurecht, was auch an der Anhänger-Stabilisierungskontrolle liegt. Der Trailer Stability Assistent entpuppt sich am Testtag als echtes Pfund auf nasser, schmieriger und teils glatter Fahrbahn. Er bremst den Auflieger etwas früher ein als die Zugmaschine, Das reduziert die Schleudergefahr bei Kurvenfahrt oder Ausweichmanövern auf winterlichen Straßen.

Dank der neuen Scheinwerfer-Technik wird’s auch nachts vorm eActros 600 taghell, ohne den Gegenverkehr zu blenden. | Foto: FH
Dank der neuen Scheinwerfer-Technik wird’s auch nachts vorm eActros 600 taghell, ohne den Gegenverkehr zu blenden. | Foto: FH

Fast geräuschlos: Zwei E-Motoren plus Vierganggetriebe

Gelungen ist auch die kompakte E-Antriebsachse mit 800-V-Technik. Sie vereint zwei Elektromotoren mit einem Vierganggetriebe. Eine Kardanwelle gibt es nicht. Das spart Gewicht und schafft den Bauraum für die Akkus am Chassis. Die E-Motoren leisten dauerhaft 400 kW/544 PS und in der Spitze sogar 600 kW/816 PS. Die Kraft gilt es, sinnvoll auf die Straße zu bekommen. Bei voller Beladung und an Steigungen dient der erste Gang allein zum Anfahren. Auf Flachstrecke rollt der eActros 600 sofort in der zweiten Stufe los und schaltet schon kurz unterhalb von Tempo 50 in den dritten Gang. Erst auf Fernstraßen und Autobahnen greift bei höherem Tempo der vierte Gang ins Geschehen ein. Nur zwischen der zweiten und dritten Fahrstufe gibt sich das Planentengetriebe in der Hinterachse mit einer kurzen Zugkraftunterbrechungen zu erkennen. Die niedrigen Gänge braucht der eActros 600 selten. Meistens nur zum Anfahren und unter hoher Last an starken Steigungen – oder beim Rekuperieren. Fünf Rekuperationsstufen sind wählbar. Nach Rückschaltungen steigen Motordrehzahl und die Rekuperierleistung. Lauter wird es dadurch in der Kabine nicht. Die Hinterachse ist weit weg, und die Frontbox samt Leistungselektronik unter dem Fahrerhaus arbeitet leise und gut abgeschirmt. So läuft der eActros 600 nahezu geräuschlos und ohne das straßenbahntypische Elektrosummen dahin. Erst bei höherem Tempo machen sich Reifenabroll- und Windgeräusche stärker bemerkbar.

Tipps vom Profi zum energiesparenden Fahren

Das Sekundärdisplay rechts liefert unter anderem detaillierte Informationen zum Batteriestatus und Lademodus. | Foto: FH
Das Sekundärdisplay rechts liefert unter anderem detaillierte Informationen zum Batteriestatus und Lademodus. | Foto: FH

Der neue Stern am Elektrohimmel kann auch One-Pedal-Driving. Aber diese Funktion bietet sich nur bei hoher Verkehrsdichte im Stadtverkehr oder bei Stopp-and-Go-Fahrt an. Für Überlandtouren ist die Bedienung allein über das Fahrpedal nicht zu empfehlen, wie Begleiter Dirk Stranz verrät. Denn bei jedem Lupfen des Fahrpedals verliert der Lkw automatisch an Schwung, da die voreingestellte Bremsrekuperation aktiviert wird. Im selben Moment wandelt die E-Achse zwar Bewegungsenergie in elektrische Energie um, aber durch vorausschauendes Fahren ohne Ein-Pedal-Fahrmodus lasse sich oft mehr Energie einsparen.

Im Bau kennen wir uns aus!

Für Sie bauen wir unseren Newsletter mit den relevantesten Neuigkeiten aus der Branche.

Gleich abonnieren!

Ich akzeptiere die Datenschutz-Bestimmungen.
Newsletter Anmeldung
Newsletter Anmeldung

Matrix-Scheinwerfer: LED-Licht der Extraklasse

Eine Wucht sind die optionalen Matrix-Scheinwerfer auf LED-Basis. Sie liefern ein sagenhaft helles Fahrlicht, eine nahezu perfekte Nahfeldbeleuchtung vor dem Lkw und bieten eine extrem gute Ausleuchtung der gesamten Fahrbahn, ohne den Gegenverkehr zu blenden. Das gelingt, indem zahlreiche kleine Einzel-LED zum Zug kommen, die mit vorgeschalteten Reflektoren zusammenarbeiten. Ein flinkes Steuergerät managt die LEDs und schaltet sie situationsbedingt einzeln zu oder ab beziehungsweise dimmt sie herunter. Dadurch liefern sie stets eine präzise Ausleuchtung und die bestmögliche Lichtausbeute, ohne eine Schwenk-Mechanik zu benötigen.

Einzelne LEDs in den Matrix-Scheinwerfern schalten automatisch ab oder dimmen herunter, um auch bei Gegenverkehr eine optimale Lichtausbeute zu erzielen. | Foto: FH
Einzelne LEDs in den Matrix-Scheinwerfern schalten automatisch ab oder dimmen herunter, um auch bei Gegenverkehr eine optimale Lichtausbeute zu erzielen. | Foto: FH
Sobald die Kamera Fahrzeuge erfasst, blenden die Matrix-Scheinwerfer das Fernlicht nur in notwendigen Teilbereichen aus. Das System arbeitet so präzise, dass entgegenkommende und vorausfahrende Fahrzeuge ausgeblendet werden. Alle anderen Bereiche dazwischen und daneben erhellt das Fernlicht weiterhin mit voller Ausleuchtung. Je näher mir ein Fahrzeug entgegenkommt, desto mehr LED schaltet das Steuergerät ab oder dimmt sie runter. Hat der Gegenverkehr meinen Lkw passiert, leuchtet das Fernlicht auch in den zuvor ausgesparten Teilbereichen wieder in voller Stärke auf. Für den Lkw-Fahrer bleibt stets eine kristallhelle, homogene Ausleuchtung, die deutlich besser funktioniert als ein herkömmliches Abblendlicht. Insgesamt zeigen sich die Matrix-Scheinwerfer nicht nur im schicken Design, sondern liefern auch ein verbessertes Licht für mehr Sicherheit bei Nachtfahrten.

Connected Services: Mehr Sicherheit dank Datenwolke

Der Sicherheit dient auch das vernetzte, cloudbasierte Warnsystem „Connected Traffic Warnings“ von Daimler Truck, über das auch unser eActros 600 bereits verfügt. Das neue System liefert dem Lkw-Fahrer mehr Weitblick und informiert ihn frühzeitig über Unfälle, Hindernisse und kritische Verkehrslagen, noch bevor er sie selbst erkennen kann. Voraussetzung dafür ist der Service Trucklive im neuen Lkw. Dafür sammeln vernetzte Fahrzeuge und Infrastrukturen alle relevanten Verkehrsinformationen, die aus verschiedenen Quellen gebündelt an Fahrzeuge in der näheren Umgebung weitergeleitet werden. Die Fahrer erhalten die Warnung visuell auf der Navigationskarte oder als Popup-Fenster im Cockpit und zusätzlich zehn Sekunden vor der Gefahrenstelle auch akustisch. Starkregen, Glatteis, Nebel, Unfälle, Pannen oder Baustellen hinter Kurven und Kuppen sind so frühzeitig bekannt und verlieren schnell ihren Schrecken.

Das gedämpfte Licht in der Kabine ist genauso gelungen wie die kristallhelle Ausleuchtung der Fahrbahn durch die Matrix-Scheinwerfer. | Foto: FH
Das gedämpfte Licht in der Kabine ist genauso gelungen wie die kristallhelle Ausleuchtung der Fahrbahn durch die Matrix-Scheinwerfer. | Foto: FH

Fahreindruck: Power, Rekuperation und Geräuschkomfort

Weiter geht die fast geräuschlose Schleichfahrt mit 40 Tonnen, die trotz Tempo 80 einem sanften, aber dennoch dynamischen Dahingleiten gleicht. Beim Blick auf die Bildschirme der beheizten Mirror-Cams fällt auf, dass sie trotz Schneeregens und Dunkelheit ein klares, gestochen scharfes Bild nach hinten liefern und beim Abbiegen souverän das Trailer-Heck im Fokus behalten. Das Sichtfeld ist nun etwas größer, da der schwarze Gehäuserand schmaler ausfällt, wie mir Copilot Stranz verrät. Zurück am Ausgangspunkt in Wörth am Rhein noch ein Aha-Erlebnis: Zum Abstellen des eActros 600 reicht ein Türöffnen aus. Der E-Truck merkt allein, dass die Besatzung das Fahrzeug verlassen will und fährt die Systeme automatisch herunter. Sind alle Lämpchen aus, gehen zum Schluss die Spiegel-Bildschirme in den Schlafmodus. Nach rund zweistündiger Fahrt und knapp 150 km Laufleistung befinden sich noch 60% Restkapazität in den Akkus, mit der sich laut Bordrechner noch einmal 285 km zurücklegen lassen. Insgesamt hat sich der Mercedes eActros 600 rund 121 kWh Energie pro 100 km gegönnt. Energetisch umgerechnet würde das rund 12,5 l Diesel entsprechen. Ein toller Wert für eine Winterfahrt. Da kann kein Verbrenner-Lkw mithalten, der mindestens das Doppelte konsumiert hätte.

Mercedes-Benz eActros 600 im Überblick

Fahrerhaus: ProCabin Giga Space, Außenlänge/Außenbreite: 2.395/2.500 mm, Stehhöhe 2.130 mm (alternativ: Steam Space oder Big Space)

Motor: zwei Permanentmagnet-Elektromotoren je 200 (300) kW hinterachsnah verbaut, wassergekühlt mit fünfstufiger Rekuperationsbremse, Dauerleistung 400 kW (544 PS), Peak-Leistung 600 kW (816 PS)

Kraftübertragung: automatisiert schaltendes Viergang-Planetengetriebe vor der Hinterachse, Sperrdifferenzial, Kriechgang

Fahrmodi: 3 Fahrmodi (Fahrleistung): Range (70%), Economy (85%), Power (100%)

Fahrwerk: vorne Faustachse mit Zweibalg-Luftfederung, Achslast 9,0 t, Reifengröße 385/55 R 22.5, hinten starre E-Achse mit integriertem Antrieb und Vierbalg-Luftfederung, Achslast 13,0 t, Reifen 315/70 R 22.5, Scheibenbremsen rundum

Energiespeicher: 3 Batteriepakete auf Lithium-Eisenphosphat-Basis (LFP), 800 V, 207 kWh, Gesamtkapazität 621 kWh brutto, 600 kWh netto, Gewicht: ca. 4,5 t

Ladetechnik: CCS-Laden mit max. 400 kW, Ladezeit rund 60 min (20-80%) oder rund 100 min von 10-100% Ladestand), Vorbereitung für Megawatt-Laden

Gewichte: Leergewicht SZM: 11.600 kg

zul. Gesamtgewicht: 42.000 kg

Reichweite: rund 500 km

Mehr zum Thema:

Neueste Beiträge:

Weitere Beiträge

1
2
3

Für welche Leistungsart interessieren Sie sich?

Bauleistungen
Bauleistungen

Bau­leistungen

Dienstleistungen
Dienstleistungen

Dienst­leistungen

Lieferleistungen
Lieferleistungen

Liefer­leistungen

Wo suchen Sie Aufträge?

Ausschreibungs-Radar
Baden-Württemberg
Bayern
Berlin
Brandenburg
Bremen
Hamburg
Hessen
Mecklenburg-Vorpommern
Niedersachsen
Nordrhein-Westfalen
Rheinland-Pfalz
Saarland
Sachsen
Sachsen-Anhalt
Schleswig-Holstein
Thüringen

Verwandte Bau-Themen:

Jetzt zum Newsletter anmelden:

Lesen Sie Nachrichten zu Bauwirtschaft und Baupolitik aus erster Hand. Plus: Hoch-, Tief- und Straßenbau.