Kraftvoller Italo-Kipper
Seit dem Relaunch der Way-Baureihe von Iveco bekommen auch die Baufahrzeuge der Italiener den kräftigeren xCursor-Dieselmotor verpasst. In unserem Test geht der X-Way als geländegängiger 8x4-Kipper mit stolzen 540 PS an den Start.

Fahrwerk: Robust, präzise, komfortabel
Seine Robustheit trägt der Iveco X-Way an der Front zur Schau. Der massive, dreiteilige Stahlstoßfänger und die dicken Unterbodenplatten zum Schutz von Kühler, Motor und Getriebe stecken bei Kontakt mit harten Hindernissen ordentlich was weg. Einstecken können auch die starken Parabelfedern vorn mit zwei und hinten mit drei Stahllagen. Sie zeigen sich in Verbindung mit Stoßfängern und Stabis selbst bei Leerfahrt als sehr gut abgestimmt, lassen bei hohem Tempo auf Schlechtwegstrecken kaum Schläge durch und halten das Geschoss sicher auf der Straße. Zusammen mit der vollluftgefederten Active Day-Kabine ergibt sich ein guter Fahrkomfort auf allen Wegen. Noch besser klappt das Ganze bei voller Ladung auf dem Buckel. Die Stahlfedern kommen mit den bautypischen Strapazen im Gelände gut zurecht und bieten ordentliche Überlastreserven.
Tagesfahrerhaus mit funktionaler Ausstattung

Das kurze AD-Tagesfahrerhaus mit flachem Dach bietet mäßig Platz und wenig Komfort für den Fahrer, kann aber mit hoher Funktionalität und glatten, leicht zu reinigenden Oberflächen überzeugen. Der Einstieg über die drei rutschsicheren Stufen gelingt ohne große Anstrengung, zumal die untere Stufe nur 39 cm über dem Boden baumelt. Sie ist beweglich gelagert und schwingt bei Kontakt mit Erdreich, Kies oder Gesteinsbrocken einfach weg.
Arbeitsplatz aufgewertet und digitalisiert
Die jüngste Modellpflege in 2024 brachte zahlreiche Neuerungen für Kabine und Motor mit sich, so dass der X-Way jetzt über einen verfügt. Innen gibt es mehr Übersichtlichkeit und Beinfreiheit. Alles ist fein aufgeräumt und am richtigen Platz. Hebel, Schalter und Knöpfe sind gut erreichbar und lassen sich intuitiv bedienen. Das moderne Cockpit wartet mit digitalen Instrumenten und sportlichem Multifunktionslenkrad mit nur noch 445 mm Durchmesser auf.

Motor mit mehr Leistung und weniger Gewicht
Old-Fashion im Vierachser sind zwar die herkömmlichen Rückspiegel, die aber ihren Zweck voll und ganz erfüllen. Insgesamt sind die Sichtverhältnisse ganz gut. Lediglich die kräftigen Spiegelarme schränken zusammen mit der massiven A-Säule die direkte Sicht etwas ein. Auf Wunsch kann Iveco auch ein kameragestütztes Spiegelersatzsystem mit großen Monitoren an den A-Säulen für die Baufahrzeuge liefern.
Leistungsmäßig hat sich Iveco nicht lumpen lassen und den neuen xCursor 13 in zweitstärkster Performance mit 540 PS verbaut. Der von Grund auf modernisierte 12,9-l-Dieselmotor arbeitet mit erhöhtem Einspritzdruck von 2.500 bar, leistet jetzt 10 PS mehr und wiegt dank neuem Motorblock, neuem Zylinderkopf und neuem zweistufigen Turbolader gut 100 Kilo weniger als zuvor. Mit fast 17 PS pro Tonne ist der Solo-Vierachser mit 32 t zulässiges Gesamtgewicht bestens motorisiert. Schon ab rund 900 Touren wuchtet der Sechszylinder sein maximales Drehmoment von üppigen 2.500 Nm auf die Kurbelwelle und hält es bis rund 1.500/min konstant.

In Verbindung mit dem automatisierten Zwölfgang-Overdrive-Getriebe und der für einen Kipper relativ langen Gesamtübersetzung (i=2,92) schraubt sich der Drehzahlmesser bei Autobahnfahrt mit 80 km/h im größten Gang nicht über die 1.180er Marke. Mit Tempo 65 in der Ebene auf der Landstraße begnügt sich der Common-Railer gar mit etwa 980/min. Das deutet auf günstige Verbräuche hin. Iveco verspricht bis zu 10% Dieseleinsparung gegenüber den gleichgroßen Vorgänger-Motoren.
Fahrverhalten: Leise, laufruhig, geländetauglich
Ungeachtet dessen kann das Hitronix-Getriebe von ZF (Traxon Gen2) dank der vier Fahrmodi Eco, Normal, Performance und Offroad auch im Gelände überzeugen. Normale Steigungen auf losem Untergrund nimmt der X-Way souverän unter die Räder. Wird das Gelände schwieriger, helfen Längs- und Quersperre der beiden einfach untersetzten Antriebsachsen weiter. Die Schaltwechsel gehen schnell und fehlerfrei vonstatten, so dass sich der Mann am Steuer ganz auf das Lenken konzentrieren kann.

Die elektrounterstützte Servolenkung selbst arbeitet zielgenau und vermittelt einen guten Fahrbahnkontakt. Die aufzubringenden Lenkkräfte sind gering. Bei Langsamfahrt abseits der Straße muss aufgrund der gewählten Lenkübersetzung aber tüchtig am Volant gekurbelt werden. Bei höherem Tempo auf der Straße glänzt der agile X-Way mit leisem Lauf und hohem Fahrkomfort. Außer Wind- und Reifenabrollgeräusche ist kaum etwas zu hören. Der Diesel bleibt akustisch dezent im Hintergrund. Die soliden Achsaufhängungen verhindern größere Wankbewegungen bei Kurvenfahrt.
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Keine Trommelbremsen für X-Way
Beim Verzögern helfen Motorbremse und Intarder im Zusammenspiel. Per Lenkstockhebel greift der Fahrer über sechs Bremsstufen beherzt ins Geschehen ein. Schaffen es die Dauerbremsen nicht allein, springen die Scheibenbremsen an allen Achsen zu Hilfe. Die Betriebsbremse lässt sich feinfühlig betätigen, kann aber bei Bedarf auch kraftvoll zubeißen. Manch ein Bauherr wünscht sich dennoch die unempfindlichen Trommelbremsen fürs Gelände zurück, die Iveco aber nur noch im T-Way offeriert.

Sicherheitsausstattung auf hohem Niveau

Technische Daten Iveco X-Way 540 8x4 – Setup OFF
Kategorie | Bezeichnung | Wert |
Fahrerhaus | Typ | Active Day Tagesfahrerhaus, Flachdach |
Breite / Länge | 2.300/1.700 mm | |
Lagerung | Vierpunkt-Luftfederung | |
Motor | Motorbezeichnung | xCursor 13 |
Bauart | Sechszylinder-Reihenmotor, eVGT-Turbo, Ladeluftkühlung, 4 Ventile/Zylinder, Common-Rail (2.200 bar) | |
Bohrung/Hub | 135/150 mm | |
Hubraum | 12.900 cm³ | |
Nennleistung | 397 kW/540 PS bei 1.500–1.650/min | |
Max. Drehmoment | 2.500 Nm bei 910–1.500/min | |
Dauerbremse | Standard mit 450 kW bei 2.300/min, Intarder | |
Motortrockengewicht | 1.018 kg | |
Abgasnorm | Euro VI Step E, Hi-SCR, DPF | |
Kraftübertragung | Kupplung | Einscheiben-Trockenkupplung (430 mm) |
Getriebe | Automatisierte ZF-Hitronix 12TX 2650 TO, 12 Vorwärtsgänge, 2 Rückwärtsgänge | |
Spreizung | i=16,92–0,77 | |
Achsen | Vorderachsen | Faustachse 5890 mit Zweiblatt-Parabelfedern |
Achslast Vorderachse | 2 x 8,0 t | |
Hinterachsen | Außenplanetenachsen, Dreiblatt-Parabelfedern | |
Übersetzung | i=3,79 | |
Reifen | Lenkachsen | Continental ContiCrosstrac HS3 – 385/65 R 22.5 |
Antriebsachsen | Continental ContiCrosstrac HD3 – 315/80 R 22.5 | |
Fahrgestell | Rahmen | Parallel-Leiterrahmen (7,7 mm) |
Bremsen | Vorn und hinten Scheibenbremsen | |
Dieseltank | 290 l | |
Adblue-Tank | 50 l | |
Maße und Gewichte | Länge/Breite/Höhe | 7.977/2.550/3.167 mm |
Radstand | 4.250 + 1.395 mm | |
Wendekreis | 18.800 mm | |
Rampenwinkel | 20° | |
Böschungswinkel vorn/hinten | 28°/26° | |
Leergewicht / Nutzlast | 14.500 / 17.500 kg | |
Zul. / techn. Gesamtgewicht | 32.000 / 36.000 kg | |
Testgewicht | 32.100 kg | |
Aufbau | Hersteller | Wielton |
Art | Hinterkipper ZW 18 HPV | |
Nennvolumen | ca. 18 m³ | |
Besonderheiten | Konische Bauform, Stahl HB450 (7 mm Boden / 5 mm Wände), Kippwinkel 47–49°, Cramaro-Plane | |
Messwerte | Einstiegsstufenhöhen | 390 / 790 / 1.190 mm |
Höhe Fahrerhausboden | 1.490 mm | |
Höhe Motortunnel | 360 mm | |
Bodenfreiheit vorn / hinten | 333 / 326 mm | |
Lenkraddurchmesser | 445 mm | |
Innengeräusch bei 60/80 km/h | 65 / 66 dB(A) |
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