In den letzten Jahren hat sich das Feuerverzinken als effiziente und ökologisch nachhaltige Lösung für den Brandschutz etabliert. Bislang war in Deutschland dafür eine Zustimmung im Einzelfall (ZiE) oder eine vorhabenbezogene Bauartgenehmigung (vBG) erforderlich. Doch mit der Integration der DASt-Richtlinie 027 „Ermittlung der Bauteiltemperatur feuerverzinkter Stahlbauteile im Brandfall" in die Musterverwaltungsvorschrift Technische Baubestimmungen MVV TB 2023/1 sind diese aufwändigen Genehmigungsverfahren nicht mehr nötig, da das Feuerverzinken nun als geregelte Bauweise anerkannt wurde.

Neue technische Baubestimmung zum Brandschutz

Da das Baurecht in Deutschland den Bundesländern obliegt, müssen die einzelnen Länder die MVV TB 2023/1 noch umsetzen, um deren Gültigkeit zu erlangen. Bisher haben bereits Brandenburg, Bremen und Mecklenburg-Vorpommern die Richtlinie umgesetzt. In den anderen Bundesländern wird in den kommenden Monaten mit einer Umsetzung gerechnet. Eine aktuelle Übersicht über den Umsetzungsstand der MVV TB 2023/1 bietet das Deutsche Institut für Bautechnik (DIBt) als oberste technische Baubehörde auf seiner Website.

Die Feuerverzinkung bietet den Vorteil einer verbesserten Feuerbeständigkeit von Stahlkonstruktionen, da sich feuerverzinkte Stahlbauteile in den frühen Phasen eines Brandes weniger schnell erhitzen. Bereits realisierte Bauprojekte zeigen das breite Anwendungsspektrum des Brandschutzes durch Feuerverzinken im Stahlbau. Er wurde bei Hallenbauten, Wohn- und Geschäftshäusern, Einzelstützen, Laubengangkonstruktionen sowie Dachlandplätzen und industriellen Aufstockungen erfolgreich umgesetzt.

Brandschutz durch Feuerverzinken: Bemessungs-Tool zum Nachweis

Um Feuerverzinkung als Brandschutzmaßnahme einzusetzen, ist eine Heißbemessung erforderlich, die den rechnerischen Nachweis erbringt. Das Institut Feuerverzinken bietet dafür ein kostenloses Bemessungstool für diesen Zweck auf seiner Website zu diesem Thema an.