ARGE Kiel feiert Geburtstag auf der Nordbau
Die Arbeitsgemeinschaft für zeitgemäßes Bauen e.V. (Arge) feierte am Eröffnungstag der Nordbau 2021 im Forum der Holstenhallen das 75. Jahr ihres Bestehens. Damals wie heute liefert das renommierte Bauforschungsinstitut Untersuchungen zum ressoucensparenden Bauen und zur Schaffung bezahlbaren Wohnraums.
Die große Wohnungsnot und der gleichzeitige Baustoffmangel in der unmittelbaren Nachkriegszeit führte schon im Jahr 1946 zur Gründung der heutigen Arbeitsgemeinschaft für zeitgemäßes Bauen e.V. (Arge). Ein Alterungsprozess sei trotz der 75 Jahre nicht erkennbar, bescheinigte Erk Westermann-Lammers, Vorstandvorsitzender der Investitionsbank Schleswig-Holstein, in seinem Grußwort. Allein in den Jahren von 2015 bis 2020 betrug das Fördervolumen 1,6 Milliarden Euro, was 6.000 Wohneinheiten entspreche.
Anne Katrin Bohle, Staatssekretärin im Bundesministerium für des Inneren, für Bau und Heimat, wies darauf hin, dass die Arge erstes Bauforschungsinstitut der Bundesrepublik gewesen sei und sich vor allem durch die Typisierung von Grundrissen einen Namen gemacht habe und damit das immer noch das aktuelle serielles Bauen verfolge.
„Schleswig-Holstein ist auch dank der Arbeitsgemeinschaft immer noch stark im sozialen Wohnungsbau. Heute ist sie ein anerkanntes Bauforschungsinstitut, getragen von illustren Mitgliedern“, resümierte Sabine Süterlin-Waack, Ministerin des Landes Schleswig-Holstein für Inneres und ländliche Räume, in ihrer Laudatio.
Dass die Arge auch über die Landesgrenzen hinaus wirkt, betonte Dr. Dorothee Stapefeldt, Senatorin für Stadtentwicklung und Wohnen in Hamburg. Für Hamburg sei die Arge eine fachkundige Beraterin. Ihr Erfolgsgeheimnis sei die Begeisterung für das Bauen. 2017 habe die Arge für Hamburg ein vielbeachtetes Baukostengutachten erstellt.
Arge: zukunftsgerichtetes Bauen
Dietmar Walberg, Geschäftsführer der Arge, berichtete, wie im kalten Winter 1946 sich Architekten, Vertreter der Kreise trafen und einen Verein als Vorläufer der heutigen Arge gründeten. Wegen des Baustoffmangels glaubte man zunächst, den Lehmbau favorisieren zu können. Das aber habe sich wegen des Mangels vor allem an Bauholz nicht durchsetzen können.
Zu Beginn der 50er Jahre setzte sich mit der Böcklersiedlung in Neumünster die Typisierung von sechs Wohnungsgrundrissen durch, die dann 10.000 Mal gebaut wurden. 1956 stellte die Arge auf dem Norddeutschen Baumarkt, der heutigen Nordbau, einem interessierten Fachpublikum vor. Bereits damals waren wurden die heute noch aktuellen Themen Schall- und Wärmeschutz diskutiert, später kamen Themen wie ressoucesparendes Bauen hinzu. Dauerthema bis heute und sicher noch für die nächsten Jahre ist die Schaffung von bezahlbarem Wohnraum.
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