Blüten für Bestäuber im urbanen Raum
Das Projekt "Urbane Biodiversität" wird von der Staatlichen Lehr- und Versuchsanstalt für Gartenbau Heidelberg (LVG) und der Landesanstalt für Bienenkunde Universität Hohenheim (LAB) in Kooperation mit Kommunen und Partnern aus der Praxis durchgeführt. Finanziert wird es aus Landesmitteln, die der Landtag von Baden-Württemberg im Rahmen des Sonderprogramms zur Stärkung der biologischen Vielfalt beschlossen hat. Kathrin Scharsich betreut das Projekt seit Mai 2023 an der LVG und stellt im Folgenden eine Auswahl bisheriger Versuchsergebnisse vor.
Attraktive Blühpflanzen für urbane Bestäuber
Die 20 am besten beflogenen Pflanzen und deren Beflugswerte
Betrachtet man die ermittelten Top 20 Pflanzen, fällt auf, dass sowohl heimische, als auch nicht-heimische Pflanzen darunter sind. Diese Erkenntnis führte zu weiterführenden Untersuchungen in diesem Bereich im Rahmen des Projekts.
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Neben einem geeigneten Nahrungsangebot ist es für Bestäuberinsekten essenziell auch geeignete Nistplätze zur Verfügung zu haben. Deshalb befasst sich ein weiterer Versuchsteil mit der Eignung gemulchter Flächen als Lebensraum und Nistplatz.
Wie beeinflusst unterschiedliches Mulchmaterial die Besiedlung des Bodens?
Ein entscheidender Faktor für das Vorkommen vieler Insekten sowie weiterer Tierarten sind passende Habitatstrukturen. Die Mehrheit der nestbauenden Bienenarten Deutschlands legt dabei ihre Nester im Boden an. Aber auch für weitere Tiere, wie Grabwespen, Laufkäfer oder aber in der Erde lebende Organismen ist die Ressource Boden essenziell. Bisher gibt es allerdings kaum Daten darüber, wie sich verschiedene Mulchmaterialien, wie sie im Gartenbau als Bodenauflage in Pflanzungen gängig verwendet werden, auf diese Organismen auswirken. Das betrifft sowohl organische Mulchmaterialien wie auch mineralische. Anhand eines Versuches an der LVG Heidelberg soll geklärt werden, welchen Einfluss unterschiedliche Mulchmaterialien auf bodenlebende und bodennistende Tiere haben. Verglichen werden dabei die zwei mineralischen Mulchmaterialien, Granitsplitt und Estrichsand, sowie das organische Mulchmaterial Gartenfaser und natürlich gewachsener Boden ohne Mulchabdeckung. Die Erfassung der bodennistenden Tiere findet mit Bodenemergenzfallen statt, während die bodenlebenden Tiere mittels Barberfallen erfasst werden. Die Erfassungen fanden von Juni bis Oktober 2023 und von April bis Oktober 2024 statt. Die Ergebnisse, welches Mulchmaterial bei bestäuberfreundlichen Pflanzungen zu bevorzugen ist, werden anschließend in einer Handlungsempfehlung aufbereitet und frei zur Verfügung gestellt.
Zukünftig sollen an der LVG Heidelberg noch weitere Mulchvarianten auf ihren Einfluss auf bodenlebende und bodennistende Tiere hin untersucht werden. Projektbetreuerinnen und -betreuer an der LVG Heidelberg sind neben Kathrin Scharsich, Vera Joedecke und Ute Ruttensperger, an der LAB Hohenheim Manuel Treder, Michael Glück und Dr. Kirsten Traynor. Mehr Infos unter https://lvg.landwirtschaft-bw.de/,Lde/Startseite/Projekte/Urbane+Biodiversitaet
Die Autorin Kathrin Scharsich studierte im Bachelor Molekulare Biotechnologie an der Universität Heidelberg und im Master Agrarwissenschaften an der Universität Hohenheim. Seit Mai 2023 betreut sie das Projekt „Urbane Biodiversität - Sicherung und Förderung der Artenvielfalt und Biodiversität im urbanen Raum“ an der staatlichen Lehr- und Versuchsanstalt für Gartenbau Heidelberg.
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