Energetische Sanierung ohne KfW-Förderung nicht teurer?
Nachdem der Bund seinen Zusagestopp bei den KfW-Programmen zum energetischen Bauen teilweise aufgehoben hat, hagelt es weiter Kritik. Jetzt melden sich aber auch Stimmen, die sagen, dass eine energetische Sanierung ohne KfW-Förderung gar nicht zwangsläufig mehr kostet.
Das Mischen wird digital
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Schlingerkurs „Gift“ für die Baukonjunktur
Konsterniert zeigte sich Georg Schareck, Hauptgeschäftsführer des Verbändebündnisses „Die Bauwirtschaft im Norden“ darüber, „wie eine Bundesregierung erst so eine katastrophale Entscheidung treffen und dann die Lösung binnen Tagen präsentieren“ könne. Auch aus Gründen der Rechtssicherheit und der Vermeidung von Schadenersatzforderungen sei es wichtig gewesen, den Förderungsstopp aufzuheben. Dieser hätte, so Schareck, „allerdings gar nicht erst getroffen werden dürfen.“
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Zumindest eine Übergangsregelung vor dem verkündeten Förderstopp hätte es geben müssen, kritisierte die Geschäftsführerin des Verbandes der Deutschen Holzwerkstoffindustrie (VHI), Anemon Strohmeyer: „Die Verunsicherung und der Vertrauensverlust bei den Hausbauerinnen und Hausbauern hätten so vermieden werden können.“
Gebäudesanierung auch ohne KfW-Förderung wirtschaftlich
Es gibt allerdings auch Branchenexperten, die der Ansicht sind, die KfW-Förderung lohne sich für Hauseigentümer sowieso nicht. Eine energetische Sanierung lasse ohne staatliche Förderzuschüsse durchaus finanzieren, so der Vorstand Bundesverband Gebäudemodernisierung (BVGeM) Ronald Meyer. Die komplizierte Förder-Bürokratie bei der Antragstellung inklusive der nötigen Baubegleitung durch einen Energieberater würden den KfW-Zuschuss schnell übersteigen. „Wir brauchen einen Sinneswandel beim Klimawandel vor allem durch optimierte Bauprozesse. Dadurch lassen sich die Kosten einer Sanierung um 30 bis 50 Prozent senken“, so Meyer. Der Zusagestopp der Bundesförderung für effiziente Gebäude (BEG) sei „überfällig“ gewesen. Sein Vorschlag: ein verringerter Mehrwertsteuersatz für klimaschützende Bauleistungen von nur noch 7 Prozent. Die geringeren Steuereinnahmen würden durch den Wegfall der Fördergelder und die Ersparnis in der Verwaltung aufgefangen, argumentiert Meyer.
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