VBH Deutschland GmbH stellt Betrieb zum Jahresende ein
Die insolvente VBH Deutschland GmbH wird ihren Geschäftsbetrieb zum Jahresende einstellen. Gespräche mit Investoren blieben erfolglos. Bestellungen sind nur noch bis Ende Oktober möglich, danach folgt die geordnete Abwicklung.

Die insolvente VBH Deutschland GmbH wird ihren operativen Geschäftsbetrieb zum 31. Dezember 2025 schrittweise einstellen. Trotz monatelanger Gespräche mit möglichen Investoren konnte keine tragfähige Fortführungslösung gefunden werden. Die Geschäftsleitung informierte die Mitarbeitenden am 6. August über das Aus, teilte das Unternehmen mit.
Am 1. Juli hatte das Amtsgericht Ludwigsburg das Insolvenzverfahren in Eigenverwaltung antragsgemäß eröffnet. Bereits am 2. April war der Antrag gestellt worden. Seitdem führten Geschäftsführung und Generalbevollmächtigter Martin Mucha (Kanzlei Grub Brugger, Stuttgart) intensive Gespräche über eine Übernahme des gesamten Unternehmens oder einzelner Teile. Parallel seien alternative Szenarien vorbereitet worden, um die Abwicklung geordnet zu gestalten. Die VBH Holding GmbH, Muttergesellschaft der VBH Deutschland GmbH, unterstützt das Verfahren personell und finanziell. „Ich bedauere es sehr, dass wir keine langfristig tragfähige Lösung finden konnten und den Betrieb zum Jahresende stilllegen müssen“, erklärte Geschäftsführer Fekke van Dijk.
Geordnete Abwicklung und Sozialplan
Bis Ende Oktober nimmt VBH weiterhin Bestellungen an und will diese bis Jahresende ausliefern. Danach soll der Lagerbestand kontrolliert abverkauft werden, um einen geregelten Übergang zu anderen Anbietern zu ermöglichen. Für die betroffenen rund 450 Beschäftigten werde derzeit mit dem (Gesamt-)Betriebsrat ein Kompensationspaket verhandelt. Die Gespräche befinden sich laut Unternehmen in einem fortgeschrittenen Stadium und sollen bis spätestens Ende der dritten Augustwoche abgeschlossen werden.
Vom Sanierungsversuch zur Schließung
Die VBH Deutschland GmbH hatte ursprünglich auf eine Sanierung im Rahmen der Eigenverwaltung gesetzt. Ziel war, das Unternehmen bei laufendem Geschäftsbetrieb und in Abstimmung mit den Gläubigern neu aufzustellen. Anders als im regulären Insolvenzverfahren verblieb die Verantwortung bei der Geschäftsführung, unterstützt durch den Generalbevollmächtigten und überwacht vom Sachwalter Dr. Holger Leichtle (Kanzlei Görg). Doch die schwierige Marktlage in der Bauzulieferbranche – geprägt von sinkenden Umsätzen, steigenden Kosten und anhaltend schwacher Nachfrage – ließ keine nachhaltige Lösung zu.
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VBH: Nur Deutschland betroffen
VBH beliefert Fenster- und Türenbauer mit einem vollständigen Sortiment sowie Systemlösungen für Herstellung und Montage. Dazu gehören Markenprodukte, die Eigenmarke greenteQ, Zubehör für die Produktion und Sicherheitstechnik. Die VBH-Gruppe ist in mehr als 20 Ländern aktiv, beschäftigt weltweit rund 1.600 Mitarbeitende und erwirtschaftete 2024 knapp 500 Mio. Euro Umsatz. Das Eigenverwaltungsverfahren betrifft ausschließlich die deutsche Landesgesellschaft – die internationalen Aktivitäten sind laut Unternehmensangaben weiter erfolgreich und auf Wachstumskurs.
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