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Kein neuer Tarifvertrag für Maler und Lackierer

Die Tarifverhandlungen der IG Bau mit den Spitzen des Bundesverbandes Farbe Gestaltung Bautenschutz für die rund 115.000 Beschäftigten im Maler- und Lackierhandwerk sind gescheitert. Nach drei Verhandlungs- und zwei Schlichtungsrunden gingen die Tarifparteien heute ohne Einigung auseinander. Eine weitere Runde mit einem unabhängigen Schlichter wird es wohl nicht geben.

Schlichtung gescheitert: Kein neuer Tarifvertrag für Maler und Lackierer
Die Schlichtung ist gescheitert: Für Maler und Lackierer gibt es keinen neuen Tarifvertrag. | Foto: Keimfarben

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Nachdem drei Verhandlungsrunden über einen neuen Malertarif und zwei Schlichtungsversuche gescheitert sind, haben die Arbeitgeber nach Angaben der Gewerkschaft heute ein letztes Angebot vorgelegt, das die Erhöhung der Löhne zum 1. April 2025 um 2,9 Prozent vorsieht. In einem weiteren Schritt sollten ab 1. Juli 2026 die Löhne um weitere 3 Prozent angehoben werden, bei einer Gesamtlaufzeit von drei Jahren bis zum 30. September 2027. Damit würden die Malerinnen und Maler selbst bei einer niedrig erwarteten Inflationsrate von 2 Prozent noch nicht einmal einen Ausgleich erhalten, kritisierte die IG Bau, die den Vorschlag ablehnte. Zudem wären nach diesem Vorschlag die ersten sechs Monate Nullmonate. Den Vorschlag der Gewerkschaft, einen unabhängigen Schlichter zu berufen, um aus der „vollkommen verfahrenen Situation“ wieder herauszukommen, hätten die Arbeitgeber abgelehnt. Ähnlich kompromisslos waren auch schon die Tarifverhandlungen 2022 in der Branche verlaufen.

Trotz Sanierungsstau und Fachkräftemangel kein Kompromiss

Die IG Bau hatte über die gesamten Verhandlungen ein Lohn-Plus von 8 Prozent gefordert, sei aber „zu vernünftigen Kompromissen bereit“. IG Bau-Bundesvorsitzender und Verhandlungsführer Robert Feiger nannte das Arbeitgeberangebot „respektlos“. „Auch ohne den jetzt wahrscheinlich kommenden staatlichen Sonderwumms waren und sind die Auftragsbücher im Maler- und Lackierhandwerk schon gut gefüllt, ging der Umsatz in der Branche in den letzten Jahren stetig nach oben“, so Feiger. Dennoch seien die Malerfirmen „nicht einmal bereit, ihren Beschäftigten einen höheren Lohn zu zahlen, der zumindest die Inflation ausgleicht.“ Zugleich klagten sie aber über fehlende Fachkräfte und mangelnden Nachwuchs. Feiger: „Da passt was überhaupt nicht zusammen.“

Niedrige Maler-Löhne und Ausbildungsvergütungen

Der alte Tarifvertrag im Maler und Lackiererhandwerk ist Ende September 2024 ausgelaufen. Nun laufen auch die Tarifverträge für die Auszubildenden und den Branchenmindestlohn aus. Das bedeute, so die IG Bau, dass bei Neuverträgen ab 1. April nur noch der gesetzliche Mindestlohn, er beträgt derzeit 12,82 Euro, gezahlt werden müsse. Der Durchschnittslohn von aktuell 18,87 Euro im Malerhandwerk liege gegenüber dem Bauhauptgewerbe (26 Euro) deutlich zurück. IG Bau-Chef Feiger rief die öffentlichen Auftraggeber dazu auf, etwaige von den Malerfirmen schon eingepreiste Lohnerhöhungen in jedem Einzelfall zu überprüfen.

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