Tarifverhandlungen am Bau abgebrochen
Auch die dritte Runde der Tarifverhandlungen für das Bauhauptgewerbe hat nach weiteren zwei Verhandlungstagen keine Einigung gebracht. Sie wurde gestern ohne Ergebnis abgebrochen. Der nächste Schritt ist die Anrufung der Schlichtung.
Das Mischen wird digital
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Gewerkschaft hatte unter anderem sechs Prozent mehr Lohn für die über 800.000 Beschäftigten des Bauhauptgewerbes gefordert. Das Angebot der Arbeitgeber sei weit dahinter zurückgeblieben und spiegele die gute wirtschaftliche Situation der Branche nicht wider, so die Gewerkschaft.
Arbeitgeber-Angebot „weit über dem anderer Branchen“
Dagegen hieß es vom ZDB, die Arbeitgeber seien der Gewerkschaft bei ihrer Lohnforderung weit entgegengekommen. Sie hätten schon in der zweiten Verhandlungsrunde einen Abschluss mit einem Gesamtvolumen von 6 % bei einer Laufzeit von 24 Monaten in Aussicht gestellt. Die IG Bau hätte sich aber auf eine Laufzeit von nur 14 Monaten versteift. Eine in diesem Zusammenhang von der Gewerkschaft genannte Lohnforderung von „4,x Prozent“, die nicht weiter konkretisiert worden sei, sei im Arbeitgeberlager nicht akzeptabel gewesen, so der ZDB.
Die Mehrzahl der Bauunternehmen „kann keine derart hohen Tarifforderungen verkraften, da die Umsatzzuwächse nicht in allen Bereichen und Regionen gleichermaßen hoch sind“, sagte der Verhandlungsführer der Arbeitgeber, Frank Dupré. „Wir sind mit unserem Angebot weit über die Tarifabschlüsse anderer Branchen hinausgegangen. Umso mehr bedauern wir den Abbruch der Verhandlungen".
Schlichtung: Zwei Wochen Zeit für Kompromiss
Die Verhandlungskommission der IG Bau hat dem Bundesvorstand empfohlen, das Scheitern der Tarifverhandlungen zu erklären und die Schlichtung anzurufen. Als Schlichter würde erneut der frühere Bundesarbeits- und Wirtschaftsminister Wolfgang Clement fungieren. Nach der Schlichtungsordnung im Baugewerbe haben die Tarifvertragsparteien mit Beginn der Schlichtung für ein gemeinsames Ergebnis 14 Tage Zeit. Ist bis dahin noch immer keine Einigung gefunden, endet die Friedenspflicht. Dann ist mit bundesweiten Streiks wie in anderen Branchen zu rechnen.
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