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Deutz verbessert mit eigener HVO-Tankstelle seine Klimabilanz
Der Vorstandsvorsitzende Dr. Sebastian Schulte verantwortet bei der Deutz AG den Bereich Nachhaltigkeit. Er sagt: „Auch Dieselmotoren können kurzfristig und ohne großen Aufwand einen Beitrag zum Klimaschutz leisten." | Foto: Deutz AG

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HVO steht für hydriertes Pflanzenöl (Hydrotreated Vegetable Oil) und ist ein Biokraftstoff der zweiten Generation, der nicht mit Biodiesel zu verwechseln ist. Der erneuerbare, paraffinische Biokraftstoff greift auf nachwachsende Rohstoffe zurück wie gebrauchte Speiseöle, tierische Fette und ölhaltige, organische Reststoffe. Damit steht HVO nicht in Konkurrenz zur Nahrungsmittelproduktion. Er ist auch nachhaltiger als andere synthetische Kraftstoffe wie zum Beispiel das aus fossilem Erdgas erzeugte Shell GTL Fuel.

Bei identischer Leistung reduzieren sich bei der Verwendung von HVO die CO2-Emissionen um bis zu 90 Prozent. Eine deutliche Reduktion im Vergleich zu fossilem Diesel ist auch bei der Emission anderer Schadstoffe, wie Partikeln oder Stickoxiden, nachweislich. Zudem hinterlässt HVO durch eine höhere Reinheit auch wesentlich weniger Verunreinigungen im Motor.

Die gesamte Kölner Deutz-Flotte bestehend aus Firmenwagen, Fahrzeugen der Deutz-Sicherheit, Gabelstaplern sowie Versuchs- und Servicefahrzeugen, kann mit dem synthetischen Kraftstoff betankt werden. Auch werden sogenannte Generator Sets, die beispielsweise in Notstromaggregaten des Werks zum Einsatz kommen, mit dem alternativen Kraftstoff betrieben.

Deutz fordert Einsatz alternativer Kraftstoffe in Off-Highway-Fahrzeugen

„Alle Deutz-Motoren sind längst für den Betrieb mit HVO zugelassen“, betont Dr. Markus Müller, CTO und CSO von Deutz. „Einige unserer Kunden verwenden den Kraftstoff bereits zur Erstbetankung für ihre Neufahrzeuge. Jetzt ist die Zeit, deutliche Anreize für einen Umstieg auf alternative Kraftstoffe wie HVO für emissionsintensive Branchen wie zum Beispiel die Landwirtschaft zu setzen. Off-Highway-Anwendungen brauchen Technologieoffenheit von allen Beteiligten – und diese beinhaltet nicht nur neue Antriebslösungen, sondern auch den Einsatz alternativer Kraftstoffe.“ Der neue Kraftstoff kommt Deutz insofern gelegen, weil er den in den nächsten Jahren geplanten starken Fokus auf das Geschäft mit klassischen Verbrennungsmotoren unterstützt, den Deutz in seiner Dual+-Strategie verfolgt. Ein Teil dieser Strategie ist die Übernahme des Vertriebs und Service für großvolumige MTU-Motoren durch die Deutz AG.

Gespräche mit Logistikpartnern hat Deutz bereits angestoßen. Deren Umstieg auf HVO hätte positive Auswirkungen auf die sogenannten Scope-3-Emissionen des Kölner Antriebsspezialisten, also diejenigen Emissionen, die indirekt durch Prozesse entstehen, die außerhalb des Unternehmens stattfinden, aber im Zusammenhang mit der Produktion und dem Betrieb des Unternehmens stehen.

HVO für gewerbliche Fahrzeuge schon an Tankstellen erhältlich

Deutz bezieht den garantiert palmölfreien Kraftstoff zunächst von dem finnischen Unternehmen Neste, das bereits seit 1996 regenerative Kraftstoffe entwickelt. In Deutschland ist HVO aktuell nur für gewerbliche Fahrzeuge zugelassen und verfügbar. Die Einführung von HVO als sogenannter XtL-Kraftstoff (Sammelbegriff für flüssige synthetische Kraftstoffe aus festen oder gasförmigen Energieträgern) an öffentlichen Tankstellen wird in den nächsten Monaten erwartet.

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Verbrennungsmotor für Deutz mehr als nur eine Brückentechnologie

Für Deutz bedeutet die Umstellung der eigenen Flotte auf HVO eine sofortige Verbesserung der Klimabilanz, ohne kostspielige und aufwendige Umrüstungen oder Neuanschaffungen. „Dieser Schritt leistet einen Beitrag zur Reduktion unserer Scope-1-Emissionen [der direkten Emissionen, die durch die Verbrennung von fossilen Brennstoffen in der Produktion oder durch Prozesse im Unternehmen selbst entstehen; Anm. d. Red.] und bringt uns unserem Ziel, bis 2050 ein klimaneutrales Unternehmen zu sein, ein Stück näher“, sagt Deutz-CEO Dr. Sebastian C. Schulte. „Mit dem Umstieg auf HVO für unsere Flotte liefern wir zudem einen Beleg dafür, dass auch Dieselmotoren kurzfristig und ohne großen Aufwand einen Beitrag zum Klimaschutz leisten können. Ein Verbrennungsmotor ist nur so schmutzig – oder sauber –, wie der Kraftstoff, den er verbrennt. Damit kann er mehr sein als nur eine Brückentechnologie.“


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