Mit Holzmodulen die Stadt von morgen bauen
Im Rahmen einer Eröffnungsfeier mit 1.000 Gästen wurde Ende November in Ostaszewo (Polen) ein neues Werk für die Holzmodul-Produktion errichtet. Der Betreiber, MOD21, produziert von hier aus Holzmodule für den deutschen Markt.
Das Mischen wird digital
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Stadtplaner und Wohnungsbauunternehmen stecken in der Zwickmühle. Einerseits gibt es derzeit zwar einen gewaltigen Wohnungsbedarf in Deutschland. So hat der Deutsche Mieterbund vorgerechnet, dass insbesondere in den Großstädten, Ballungszentren und Universitätsstädten aktuell etwa 1,5 Millionen Wohnungen fehlen. Gleichzeitig ist aber auch klar, dass aufgrund des demographischen Wandels für die Zukunft damit viel Leerstand vorprogrammiert ist. Außerdem gilt es, Landschafts-, Ressourcen- und Energieverbrauch sowie CO2-Emissionen entscheidend zu drosseln.
Holzmodule sind nachhaltig
Für MOD21, ein Unternehmen, das Anfang 2022 aus der Fusion der GWI Bauunternehmung mit einem auf Modulbau spezialisierten Start-up der deutsch-polnischen Erbud-Gruppe entstanden ist, liegt die Lösung auf der Hand: Modulbau aus Holz. Für Theodor Kaczmarczyk, MOD21-Geschäftsführer, sind die Anforderungen an modernes, bezahlbares, flexibles und nachhaltiges Bauen klar: „Wir brauchen serielles Bauen, aber mit großem individuellem Spielraum. Und das mit umweltschonenden Materialien, aus nachwachsenden Rohstoffen und im Rahmen der Kreislaufwirtschaft“.
Neues Werk für Module aus Holz von MOD21
Für die serielle Produktion von Holzmodulen hat MOD21 im polnischen Ostaszewo jetzt ein neues Werk errichtet. Auf 21.000 Quadratmetern sollen ab Januar 2023 Module mit den Maßen 4 x 4,20 x 12 Meter erstellt werden. Zwar hat MOD21 seinen Firmensitz in Düsseldorf, dass dennoch Polen als Produktionsstandort festgelegt wurde, erklärt Kaczmarczyk damit, dass das Mutterunternehmen Erbud 1990 in Polen gegründet wurde: „Hier kennen wir uns aus und können auch auf Ressourcen von Erbud zurückgreifen“.
In Ostaszewo können die etwa 70 Mitarbeitenden rund 375 Quadratmeter Modulfläche pro Tag in einer annähernd vollautomatischen Produktion hergestellt werden. Das Werk ist darauf ausgelegt, mit einer Jahresproduktion von 30.000 Quadratmetern Modulfläche zu beginnen. Innerhalb von drei Jahren soll der Ausstoß auf 100.000 Quadratmeter erhöht werden. Zum Vergleich: Für einen normalen Kindergarten werden in der Regel 2000 bis 3000 Quadratmeter Modulfläche benötigt.
Holzmodule aus nachhaltiger Forstwirtschaft
Das für die Produktion der Module benötigte Holz wird zunächst aus Deutschland kommen, da hier der Preis aktuell am attraktivsten ist. Von einer möglichen Holzverknappung sieht sich MOD21 nicht betroffen, da der Holzmodulbau bei weitem nicht so viel Holz benötigt, wie beispielsweise die Möbelindustrie. „Lieferengpässe sind hier nicht in Sicht“, blickt Kaczmarczyk optimistisch in die Zukunft. MOD21 kündigt an, sein Holz nur aus FSC- oder PEFC-zertifizierter Forstwirtschaft zu beziehen – was dem Wald entnommen wird, wird durch Aufforstung wieder ausgelichen.
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Holzmodule haben Zukunft
Die wirtschaftlichen Prognosen für den modularen Holzbau sind ausgesprochen gut. Nach Angaben von MOD21 werden im Jahr 2022 etwa 20% der in Deutschland gebauten Gebäude in Holzbauweise errichtet. 2030 sollen es 30% sein und 2050 gar 50%. Rosige Zeiten verspricht sich auch Kaczmarczyk: „Mit den Möglichkeiten des modularen Holzbaus im Hinblick auf serielle Fertigung sind wir in der Lage, verlässlich und schnell hochwertigen und bezahlbaren Wohnraum zu schaffen.“
Module aus Holz passen zur Kreislaufwirtschaft
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