Bauwirtschaft: Winterwetter schwächte Umsatz im Januar
Für die Bauwirtschaft hat das Jahr 2021 klassisch verhalten begonnen: Der Umsatz im Bauhauptgewerbe erreichte im Januar in den Betrieben mit 20 und mehr Beschäftigten insgesamt rund 4,2 Milliarden Euro und damit ein Minus von knapp 14 Prozent. Das Ordervolumen lag aber nur minimal unter dem hohen Niveau des Vorjahres.
Nach den Daten des Statistischen Bundesamtes sank der Umsatz im Januar 2021 nominal um 13,9 %, real um 15,5 %. Die Aufträge gingen um 1,2 % zurück, wobei das Auftragsvolumen im Vorjahresmonat noch nicht von der Pandemie beeinflusst war. Die Coronakrise ist aber noch immer nicht am Bau angekommen. „Zum einen ist es nur ein und noch dazu umsatzschwacher Monat und zum anderen sind die Daten durch Sondereffekte verzerrt“, sagte Vizepräsident Wirtschaft des Hauptverbandes der Deutschen Bauindustrie (HDB), Tim Lorenz. Den Baubetrieben hätten im Januar zwei Arbeitstage weniger als 2020 zur Verfügung gestanden.
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Zudem sei im Dezember im Wohnungsbau wegen der auslaufenden Absenkung der Mehrwertsteuer ein deutlicher Vorzieheffekt zu beobachten gewesen, sagte Felix Pakleppa, Hauptgeschäftsführer des Zentralverbands Deutsches Baugewerbe (ZDB). Dieser Umsatz fehlt nun in den ersten Monaten. Auch das Winterwetter hat die Produktion im Januar gebremst, stärker als im letzten Jahr zur gleichen Zeit. Laut einer ifo-Konjunkturumfrage hätten 50 % der befragten Baufirmen beklagt, dass ihre Bautätigkeit durch die Witterung behindert würde, im Januar 2020 seien es nur 27 % gewesen.
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Nachfrage bleibt hoch
Für dieses Jahr rechnet der HDB weiter mit einer nominalen Umsatzstagnation. Immerhin sei die Branche, so Lorenz, mit einem sehr hohen Auftragsbestand in das Jahr gestartet. Preis-, saison- und kalenderbereinigt wäre der Ordereingang im Januar 2021 – im Vormonatsvergleich - sogar um 2,0 % gestiegen. Vor allem im Wohnungsbau soll sich die Bautätigkeit in den kommenden Monaten wegen der hohen Nachfrage wieder intensivieren. Aber auch im Wirtschaftsbau sehe man wieder etwas Belebung, so Pakleppa: „Ob das angesichts der Einschnitte wegen der dritten Corona-Welle so bleibt, werden erst die kommenden Monate zeigen.“
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Unsicherheiten im öffentlichen Bau bestehen wegen der noch nicht gesicherten Kompensation der Gewerbesteuerausfälle auf kommunaler Ebene. Diese zusätzliche Mittel bräuchten die Kommunen auch in diesem Jahr, sonst könnten ihre Mindereinnahmen zu Lasten der Investitionsbudgets gehen, so Pakleppa.
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