Hohes Auftragsniveau am Bau drosselt die Wachstumszahlen
Das Bauhauptgewerbe verzeichnete im Mai weitere Auftrags- und Umsatzzuwächse, der Anstieg bei den Auftragseingängen hat sich aber leicht verlangsamt. Das Orderplus lag insgesamt bei 8 Prozent (real +2 %), die Auftragsbücher bleiben aber gut gefüllt – trotz hoher Produktion.
Das Mischen wird digital
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Die Bauunternehmen im Hoch- und Tiefbau arbeiten weiter intensiv Aufträge ab. Gut 7% Stunden haben die Unternehmen im Mai mehr geleistet als im Vorjahreszeitraum, in dem zwei Arbeitstage weniger zur Verfügung gestanden hatten. Die Umsätze stiegen im Mai um 13 %; (real +7,2 %). Für den gesamten Zeitraum von Januar bis Mai haben die Baubetriebe ein Umsatzplus von nominal 16,1 % (real: + 9,7 %) ausgewiesen. Die Preise für Bauleistungen sind um 6 Prozent gestiegen.
Nachfrage im öffentlichen Bau geht zurück
Bei den Auftragseingängen spaltet sich die Branche. Während die Nachfrage im Wohnungsbau ungebrochen hoch war (+ 16,9 %), stieg sie im öffentlichen Bau nur noch um nominal 2,4 %. „Real ist das ein deutliches Minus“, sagte dazu Hauptgeschäftsführer des Hauptverbandes der Deutschen Bauindustrie, Dieter Babiel. „Schuld daran ist auch der Straßenbau, für den trotz des Investitionshochlaufs des Bundes sogar nominal ein Minus ausgewiesen wurde.“
Die relativ schwache Entwicklung sei auch auf das hohe Auftragsniveau zurückzuführen, das mittlerweile erreicht sei, so Babiel. Deshalb habe das Statistische Bundesamt wieder einen preis-, saison- und arbeitstäglich bereinigten Rückgang des Auftragseingangs um 4,2 % ausgewiesen. Für den Zeitraum von Januar bis Mai liegen die Order aber immer noch um nominal 12,6 % über dem Vorjahreszeitraum (real: + 6,3 %).
Unsicherheiten im Wirtschaftsbau und im Wohnungsbau
Damit stützt die Bauwirtschaft weiterhin die Gesamtkonjunktur in Deutschland. Langfristig könne sich die Baubranche aber nicht von der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung lösen, so Babiel. Die wachsende Unsicherheit wegen Handelsstreitigkeiten und Brexit seien „Gift für die Konjunktur“. Wenn die Wirtschaft ihre Investitionen zurückstelle, treffe das früher oder später auch die Bauinvestitionen.
Mit Sorge beobachtet das Baugewerbe die Stagnation bei den Baugenehmigungen im Wohnungsbau. „Bis zum Mai wurden für insgesamt gut 118.114 Wohneinheiten Neubaugenehmigungen erteilt. Das waren fast 3.600 weniger als vor Jahresfrist, davon ca. 3.100 weniger im Bereich des Mehrfamilienhausbaus“, so Felix Pakleppa, Hauptgeschäftsführer des Zentralverbandes Deutsches Baugewerbe (ZDB). Als Grund für den Rückgang im Bereich Mehrfamilienhäuser nannte Pakleppa negative Signale für Investitionen wie den Mietendeckel. Zudem würden Investoren jetzt auf die Umsetzung der Sonder-AfA für den Mietwohnungsbau warten.
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