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Baugewerbe: „Ohne Förderung bricht der Wohnungsbau ein“

Das Baugewerbe hat große Zweifel, dass die Ziele der Bundesregierung im Wohnungsbau zu erreichen sind. Angesichts stark steigender Materialkosten hält die Bauindustrie bezahlbare Mieten im Wohnungsneubau ohne staatliche Förderung für nicht realisierbar. Zum Wohnungsbau-Gipfel mit Bundesbauministerin Klara Geywitz werden aus der Baubranche erneut weitere Forderungen laut.

„Bündnis bezahlbarer Wohnraum": Baugewerbe warnt vor Rückgang im Wohnungsbau
Zum Start des Wohnungsbau-Gipfes mit Bundesbauministerin Klara Geywitz werden aus dem Baugewerbe erneut Forderungen nach staatlicher Förderung laut. | Foto: Vandersanden/Paulien Varkevissser

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Die Mieten und Immobilienpreise in Deutschland steigen und steigen: 400.000 Wohnungen pro Jahr neu zu bauen, hat sich die Bundesregierung als Ziel gesetzt, 100.000 davon allein im sozialen Wohnungsbau. Wie das gehen soll, darüber diskutiert heute, am 27. April, das „Bündnis bezahlbarer Wohnraum“, zu dem Bundesbauministerin Klara Geywitz (SPD) Vertreter aus der Bau- und Immobilienbranche eingeladen hat.

Dass dieses Ziel hochambitioniert und schwer umzusetzen ist, hatte die Bauwirtschaft von Beginn an gesagt. Doch jetzt belasten die Folgen des Ukraine-Krieges, Materialengpässe und gestörte Lieferketten zunehmend die Baukonjunktur. „Der Wohnungsbau verliert bereits an Schwung“, sagte Reinhard Quast, Präsident des Zentralverbandes Deutsches Baugewerbe (ZDB). „Wir sehen schlimmere Engpässe bei vielen Baumaterialien als in der Hochphase der Pandemie. Gleichzeitig explodieren Energie- und Materialpreise.“

Ohne KfW-Förderung Rückgang im Wohnungsbau

Damit Bauwillige trotz dieser schwierigen Situation zum Investieren motiviert würden, seien Anreize durch eine verlässliche Förderkulisse erforderlich, so Quast. Der Investitionsstau im Wohnungsbau werde nur aufzulösen sein, wenn sich alle Anforderungen der künftigen Wohnungsbaumaßnahmen am Kriterium der Wirtschaftlichkeit orientierten. Sei die Wirtschaftlichkeit nicht gegeben, müsse dies durch eine entsprechende Förderung ausgeglichen werden. Andernfalls würden Investitionen ausbleiben und der Wohnungsbau einbrechen.

Das Hin und Her bei der KfW-Förderung hatte für eine große Verunsicherung bei Bauwilligen gesorgt, geplante Bauprojekte werden aktuell vorläufig zurückgestellt oder ganz auf Eis gelegt. Ohne eine staatliche Förderung seien bezahlbare Mieten im Wohnungsneubau „nicht zu realisieren“, sagte auch Tim-Oliver Müller, Hauptgeschäftsführer des Hauptverbandes der Deutschen Bauindustrie. Die Bauindustrie hat bereits vor einem Rückgang im Wohnungsbau gewarnt.

Mehr bezahlbare Wohnungen durch Steuererleichterungen

Zudem müssten Steuererleichterungen für Investoren und Freibeträge bei der Grunderwerbssteuer für junge Familien jetzt auf den Weg gebracht werden, fordert die Baubranche. ZDB-Präsident Quast wiederholte die Forderung nach beschleunigten Planungs- und Genehmigungsverfahren, der Vereinfachung von Vergabeprozessen und der Bereitstellung von mehr Bauland. Quast: „In der aktuellen Situation braucht es jetzt wetterfeste Reformen und durchgreifende Maßnahmen, damit das Bauen günstiger, schneller und unkomplizierter wird.“

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