Hohe Preise belasten Geschäftsklima im Baugewerbe
Das Bauhauptgewerbe steht vor einem schwierigen Geschäftsjahr. Die massiven Preissteigerungen machen sich in den noch relativ positiven Konjunkturzahlen für Februar bemerkbar. Wegen der Folgen des Ukraine-Krieges macht sich aber Pessimismus bei den Bauunternehmen breit.
Das Mischen wird digital
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Auf den ersten Blick sehen die Konjunkturzahlen, die das Statistische Bundesamt für den Februar 2022 ermittelt hat, gar nicht schlecht aus. Die Bauunternehmen mit 20 und mehr Beschäftigten meldeten ein nominales Umsatzplus von 26,5 Prozent im Vergleich zum Vorjahr, preisbereinigt ist das ein Zuwachs von 11 Prozent. Im Vergleich zum Januar stieg Umsatz um nominal 23,5 Prozent, real um 9,2 Prozent.
Wie schon im Januar konnten die Bauunternehmen die relativ gute Witterung nutzen, um die noch immer hohen Auftragsbestände abzuarbeiten. Allerdings profitierte das Bauhauptgewerbe auch von einem schwachen Vorjahresergebnis: Im Februar 2021 war der Umsatz real um 14,7 Prozent gesunken. Vorzieheffekte im Wohnungsbau 2020 wegen der Absenkung der Mehrwertsteuer waren die Hauptursache. Die hohe Umsatzsteigerung aktuell ist aber vor allem auf die stark gestiegenen Baupreise zurückzuführen, die auf Rekordniveau liegen.
Schwächere Nachfrage wegen hoher Preise
Die Preisentwicklung wirkt sich auch spürbar auf die Nachfrage aus. Im Februar meldeten die Bauunternehmen zwar ein nominales Auftragsplus von 8,6 Prozent im Vergleich zum Vorjahr, preisbereinigt bedeutet das aber einen Rückgang von 4,3 Prozent. Im Vergleich zum Januar sank der Auftragseingang um 2,7 Prozent. Für die ersten zwei Monate dieses Jahres ergibt sich ein nominaler Auftragszuwachs von 9 Prozent, real aber ein Minus von 3,4 Prozent.
Materialengpässe belasten das Geschäft
Die Februardaten würden aber nicht die aktuelle Situation nach der Aggression Russlands gegen die Ukraine Ende Februar abbilden, so Felix Pakleppa, Hauptgeschäftsführer des Zentralverbands Deutsches Baugewerbe (ZDB). „Die Sanktionen gegen Russland und ausbleibende Importe aus der Ukraine haben zu neuerlichen Problemen bei der Verfügbarkeit und erheblichen Preiserhöhungen von Baustoffen geführt. So berichten nach unserer aktuell laufenden Konjunkturumfrage 80 Prozent der Unternehmen über Lieferschwierigkeiten bei Material.“ Vor allem Stahl, Bitumen sowie Kunst- und Dämmstoffe seien betroffen – mit entsprechend erheblichen Preiserhöhungen.
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Baugewerbe mit trüben Aussichten für das Jahr 2022
Für das laufende Geschäftsjahr lässt das nichts Gutes ahnen. Mehr als 40 Prozent der Bauunternehmen erwarten laut Pakleppa niedrigere Umsätze als 2021. „Uns steht ein schwieriges Jahr bevor“, so der ZDB-Hauptgeschäftsführer. Das bestätigt auch die aktuelle ifo Konjunkturumfrage. Das Geschäftsklima im Bauhauptgewerbe sei auf den niedrigsten Wert seit Mai 2010 abgestürzt, so Clement Fuest, Präsident des ifo Instituts. Die Erwartungen der Bauunternehmen seien seit 1989 noch nie so pessimistisch gewesen wie jetzt.
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