Baukonjunktur: Wachstum im Hochbau erst wieder 2026 erwartet
Nach der Hochbaustudie 2024 von EY-Parthenon wird sich der Hochbaumarkt erst 2026 erholen. | Foto: blu by Aug. Prien
Der Wohnungsbau steckt in einer tiefen Krise, die Verunsicherung der Bauherren und Investoren bremst auch Renovierungsmarkt aus. Nach der jetzt veröffentlichten Studie der Strategieberatung EY-Parthenon ist nach dem Einbruch des realen Bauvolumens 2023 um 2,2 Prozent in diesem Jahr nochmals mit einem Rückgang von 1,8 Prozent zu rechnen. Erst im nächsten Jahr erwarten die Studienautoren eine minimale Marktzunahme von 0,3 Prozent, gestützt von Renovierungs- und Instandhaltungsmaßnahmen. In ihrer letzten „Hochbauprognose 2023“ hatte EY-Parthenon noch ein moderates Wachstum von 1,9 Prozent im Jahr 2025 für möglich gehalten. Das wird es wohl erst ein Jahr später geben, und es wird auch geringer ausfallen: Für 2026 rechnen die Berater mit einem leichten Volumenwachstum von 1,0 Prozent.

„Trotz der aktuell schwierigen Lage erwarten wir mittelfristig eine Stabilisierung“ so Björn Reineke von EY-Parthenon. Stabilisierte und teils gesunkene Materialkosten, zurückgegangene Lieferengpässe und stabile bis leicht sinkende Zinsen würden Investitionen wieder attraktiver machen. Die Nachfrage sei weiterhin robust, der Bedarf an Wohnraum oder im öffentlichen Bau sei unvermindert vorhanden. „Die günstigeren Rahmenbedingungen für Investitionen können den Rückgang im Hochbau deshalb langsam stoppen.“ Mit der Erholung des Marktes rechnen die Autoren der Studie zunächst im Wohnungsbau, in den Sparten Wirtschaftsbau und öffentlicher Bau soll der Aufschwung erst 2026 kommen.

Wohnungsbau: Bauwillige investieren in Energieeffizienz

Interessant ist die Begründung von EY-Parthenon, warum im Wohnungsbau ein Wachstum zu erwarten ist. Positiv wirke sich nicht nur der erhöhte Bedarf an Wohnungen aus, sondern auch die Anforderungen an die Qualität von Wohnraum, so die Studienautoren. So würden die gestiegenen energetischen Anforderungen an Gebäude nicht nur den Renovierungsmarkt, sondern auch das Neubauvolumen ankurbeln. Die Bauverbände hatten bislang immer argumentiert, steigende energetische Vorgaben würden den Wohnungsbau bremsen, und plädierten für einen Abbau der hohen Qualitätsanforderungen. Laut Studie aber würden private Bauherren wegen gestiegener Energiepreise in Energieeffizienz investieren. Die Berater sehen darin einen anhaltenden Trend, vor allem wenn entsprechende Förderprogramme neu aufgelegt würden.

Wirtschaftsbau: Firmen verschieben Bauprojekte

Für den Wirtschaftsbau prognostiziert die Studie eine Stabilisierung im Jahr 2025 nach einem weiteren Rückgang im laufenden Jahr. Grund ist die aktuelle gesamtwirtschaftliche Lage. „Viele Unternehmen haben sich im schwierigen wirtschaftlichen Umfeld eher auf ihre Liquidität und Rentabilität fokussiert und neue Investitionen in Bauvorhaben zurückgestellt“, erläutert Volkmar Schott von EY-Parthenon. Teilweise seien geplante Bauprojekte gestoppt oder verschoben worden. Mit einer Entspannung bei Inflation und Zinsen würde die Investitionsneigung aber langsam zurückkehren, so das 2026 mit einer leichten Zunahme im Wirtschaftsbau zu erwarten sei.

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Öffentlicher Bau: Trendwende erst 2026

Auch für den öffentlichen Bau, der nicht ganz so stark gelitten habe wie die anderen Sparten, rechnet EY-Parthenon erst 2026 mit einer Trendumkehr. Hier haben sich Bauprojekte vielfach zeitlich verzögert, da Budgets wegen gestiegener Baukosten oftmals überzogen worden seien. Der Baubedarf sei hier aber weiterhin hoch. Mittelfristig geben es Grund für vorsichtigen Optimismus in der Baubranche, so das Fazit der Hochbaustudie.


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