Baukonjunktur: Uneinheitliche Auftrags- und Umsatzentwicklung
Einkaufszentrum Hertener Höfe: Lässt man den Wohnungsbau außer Acht, gab es zuletzt im Hochbau einen Auftragszuwachs. | Foto: PERI Deutschland

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Die Entwicklung der verschiedenen Bausparten verläuft uneinheitlich. Nach den Zahlen des Statistischen Bundesamtes für November sind im Tiefbau 15,1 Prozent weniger Aufträge eingegangen als im Oktober, im Hochbau dagegen gab es einen Zuwachs um 1,6 Prozent. Auch innerhalb des Hochbaus entwickelten sich die Bauarten sehr unterschiedlich: Während der Wohnungsbau einen weiteren Auftragsrückgang um 6,8 Prozent verzeichnete, stiegen die Order im Hochbau ohne Wohnungsbau um 7,2 Prozent gegenüber dem Vormonat.

Verglichen mit dem Vorjahreszeitraum lag der nominale Auftragseingang im Bauhauptgewerbe um 0,7 Prozent unter dem Vorjahresniveau. Real und kalenderbereinigt sank Auftragseingang insgesamt um 2,7 Prozent. Dabei nahm der Auftragseingang im Tiefbau um 6,1 Prozent ab, im Hochbau stieg er dagegen um 0,6 Prozent. Im Zeitraum von Januar bis November 2023 lagen die realen Auftragseingänge kalenderbereinigt um 4,7 Prozent unter dem Niveau des Vorjahreszeitraums. Nominal stiegen die Auftragseingänge wegen der in der ersten Jahreshälfte stark gestiegenen Baupreise um 3,3 Prozent.

Umsatz im Bauhauptgewerbe sinkt um 3%

Im Vergleich zum November 2022 sank der nominale Umsatz erstmals seit Dezember 2021, und zwar um 1,2 Prozent. Im Zeitraum Januar bis November stiegen die Umsätze nominal um 4,1 Prozent auf insgesamt 101,5 Milliarden Euro, sanken real aber um 3,1 Prozent. Dabei wurden im Wohnungsbau knapp 24 Mrd. Euro umgesetzt, nominal ein Rückgang um 4 Prozent, real um gut 10 Prozent. Die Preisentwicklung für Bauleistungen hat im Jahresverlauf deutlich nachgegeben. Im November lag sie noch bei +2 Prozent, kumulativ bei knapp 8 Prozent.

Sieht man sich die Prognosen der Bauverbände vom Beginn des Jahres an, könnte die Bauwirtschaft das Jahr 2023 allerdings besser abschließen als erwartet. Im Januar 2023 hatte der Hauptverband der Deutschen Bauindustrie mit einem Umsatzminus von real 6 Prozent für das Gesamtjahr gerechnet. Das ifo Institut war mit seiner Prognose von -3,3 Prozent optimistischer - und könnte damit Recht behalten.

Das wird wohl eine negative Jahresbilanz: Von Januar bis November 2023 sank der Umsatz im Bauhauptgewerbe um 3,2%, die Aufträge gingen um 4,7% zurück. | Foto: HDB
Das wird wohl eine negative Jahresbilanz: Von Januar bis November 2023 sank der Umsatz im Bauhauptgewerbe um 3,2%, die Aufträge gingen um 4,7% zurück. | Foto: HDB

„Verlorenes Jahr“ für den Wohnungsbau

Großen Anteil an den negativen Zahlen hat der Wohnungsbau. Anders als in den vorangegangenen drei Monaten sei das Bauhauptgewerbe im November nicht durch Großprojekte in anderen Bausparten „gerettet“ worden, sagte dazu Tim-Oliver Müller, Hauptgeschäftsführer des Hauptverbandes der Deutschen Bauindustrie. Die Bauunternehmen meldeten auch für den November 2023 im Vorjahresvergleich in dieser Sparte ein reales Orderminus von 6,7 Prozent. „Das ist der zwanzigste Rückgang in Folge“, so Müller. Er nannte die Entwicklung „besorgniserregend“. Für den gesamten Zeitraum von Januar bis November werde für den Wohnungsbau mittlerweile ein reales Minus von 21,2 Prozent gemeldet. Dass sich die Minusraten langsam abschwächten, liege daran, dass die Aufträge 2022 schon zweistellig zurückgegangen seien, so Müller. Auch für den Umsatz werde der zwanzigste Monatsrückgang in Folge ausgewiesen. Damit sei 2023 für den Wohnungsbau „ein weiteres verlorenes Jahr“ gewesen.

Im Wohnungsbau droht Personalabbau

„Die Auftragspolster für das Jahr 2024 sind zu gering. Wir laufen hier deutlich Gefahr, Beschäftigte zu verlieren“, sagte dazu Felix Pakleppa, Hauptgeschäftsführer beim Zentralverband Deutsches Baugewerbe (ZDB). „Im Ergebnis bewegt sich die Bauwirtschaft weiter im Spannungsfeld zwischen Fachkräftesuche einerseits und drohendem Kapazitätsabbau andererseits. Die negativen Folgen im Wohnungsbau sind besonders schwerwiegend. Wenn hier die Talfahrt weitergeht, Personal abgebaut werden muss oder es zu Insolvenzen kommt, werden wir auf lange Sicht die Wohnungsnot nicht in den Griff bekommen.“

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Hoffnung setzt die Bauwirtschaft auf das neue Zinsverbilligungsprogramm der Bundesregierung. Mehr Geld allein werde aber nicht reichen, es müssten endlich Strukturen verändert werden, so HDB-Hauptgeschäftsführer Müller. Bund und Länder müssten für eine Vereinheitlichung der 16 Landesbauordnungen sorgen, den digitalen Bauantrag einführen und bundesweit einheitliche, digitale Verwaltungsprozesse etablieren. Zudem blieben die Länder gefordert, die Grunderwerbsteuer abzusenken, so ZDB-Chef Pakleppa.


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