Bauwirtschaft verzeichnet weltweit starkes Wachstum
Die Bautätigkeit der 100 größten börsennotierten Baukonzerne hat weltweit kräftig zugenommen. Trotz Corona-Pandemie stieg ihr Gesamtumsatz um satte 14 Prozent, meldet der aktuelle Deloitte-Report. Das Ranking beherrschen weiterhin die Chinesen, unter den Top 10 sind sonst nur die französischen Baukonzerne Vinci und Bouygues.
Das Mischen wird digital
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China mit größtem Anteil am Bauboom
Im Ranking der nach Umsatzvolumen geordneten Top 100 zeigt sich, das China weiter zulegt. Die ersten sechs Plätze belegen chinesische Konzerne, zwei weitere sind jetzt unter den Top 10 (2020 waren es noch sechs), weitere drei Firmen aus der chinesischen Volksrepublik finden sich unter den Top 100. Zusammen haben sie 2021 einen Umsatz von 990 Milliarden US-Dollar eingefahren. Unangefochten an der Spitze liegt die China State Construction Engineering Corporation mit einem Umsatz von 293 Mrd. USD. Die Dominanz der chinesischen Unternehmen im weltweiten Ranking sei vor allem auf die Größe ihres heimischen Baumarktes zurückzuführen, so die Autoren. Mit je 14 Baukonzernen stellen Japan und die USA die meisten Unternehmen in der Rangliste, allerdings mit zusammen nur 189 Mrd. USD bzw. 147 Mrd. USD Umsatzvolumen.
Europa legt beim Umsatz wieder zu
Zahlenmäßig am stärksten vertreten in der Weltrangliste ist Europa inklusive Großbritannien. Gemeinsam hatten die insgesamt 40 börsennotierten Bauunternehmen im Jahr 2020 noch im Minus gelegen, 2021 legte der Umsatz um 9,5 Prozent auf gut 347 Mrd. USD zu. Mit 58 Mrd. USD ist der französische Konzern Vinci das umsatzstärkste Unternehmen Europas und liegt im Ranking auf Platz 7. Die insgesamt elf französischen Baufirmen in den Top 100 machen zusammen einen Umsatz von 125 Mrd. USD. Mit ebenfalls elf Firmen ist Großbritannien in den Top 100 vertreten, bei einem Gesamtvolumen von 51 Mrd. USD.
Das einzige börsennotierte Bauunternehmen aus Deutschland in der Deloitte-Rangliste ist weiterhin die Bauer AG mit Sitz in Schrobenhausen. Mit einem Jahresumsatz von 1,8 Mrd. USD kletterte Bauer von Platz 97 auf Platz 89.
Börsenwert in Europa am höchsten
Unsicherheit auf dem Weltmarkt nimmt zu
Unklar ist noch, wie sich der Baumarkt in diesem Jahr entwickelt. Denn bei den Zahlen von 2021 spielt der Ukraine-Krieg mit seinen Folgen noch keine Rolle. Wie sich Lieferengpässe, Materialmangel, der weltweite Anstieg von Rohstoffpreisen und Energie auf die globale Bautätigkeit auswirken werden, muss sich noch zeigen. „Die anhaltenden Pandemiebeschränkungen, die Begleiterscheinungen der aktuellen geopolitischen Krisen und die allgemeine konjunkturelle Eintrübung wirken sich bereits aktuell auf die Entwicklung der globalen Bauindustrie aus", so Deloitte-Immobilienexperte Michael Müller.
Digitalisierung für mehr Rentabilität am Bau
Aber es gibt auch positive Entwicklungschancen für die Bauwirtschaft. Müller nennt den Trend zur Urbanisation und Megacities, das Bevölkerungswachstum in den Entwicklungsländern, die Notwendigkeit zur Dekarbonisierung und die voranschreitende Digitalisierung. Die digitale Transformation der Bauindustrie werde es Unternehmen ermöglichen, die steigende Nachfrage nach neuer Infrastruktur zu bedienen und gleichzeitig eine langfristige Rentabilität zu erzielen – vor allem im Zusammenhang mit neuen Ansätzen für Risiko-Management und Vertragsmodelle, mit ESG-Investitionen (Environmental Social Governance – zu Deutsch: Umwelt, Soziales und Unternehmensführung) sowie einer verstärkten Zusammenarbeit zwischen dem öffentlichen und dem privaten Sektor.
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