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Bauwirtschaft verzeichnet weltweit starkes Wachstum

Die Bautätigkeit der 100 größten börsennotierten Baukonzerne hat weltweit kräftig zugenommen. Trotz Corona-Pandemie stieg ihr Gesamtumsatz um satte 14 Prozent, meldet der aktuelle Deloitte-Report. Das Ranking beherrschen weiterhin die Chinesen, unter den Top 10 sind sonst nur die französischen Baukonzerne Vinci und Bouygues.

Baukonjunktur: Weltweite Bauwirtschaft mit starkem Wachstum
Weltweites Branchenwachstum: Im vorigen Jahr legten die börsennotierten Baukonzerne beim Umsatzvolumen kräftig zu. | Foto: Pixabay/moerschy

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Die aktuelle Deloitte-Studie „Global Powers of Construction" für das Jahr 2021 zeigt die globale Bau-Welt vor dem Ukraine-Krieg, aber noch mitten in der Corona-Krise. Danach hat die Baubranche ein Jahr des kräftigen Wachstums hinter sich: „Im Geschäftsjahr 2021 konnten die 100 größten börsennotierten Baukonzerne einen Gesamtumsatz von 1,8 Billionen USD und damit ein beachtliches Plus von 14 Prozent erzielen", sagt Michael Müller, Partner und Real Estate Leader bei Deloitte. In den Jahren davor waren die Wachstumsraten noch einstellig, sie lagen 2019 bei 5 Prozent und 2020 bei 3,7 Prozent. Die Covid-19-Krise hat die globale Bauwirtschaft im Vergleich zu anderen Branchen bislang relativ unbeschadet überstanden, bilanzieren die Autoren des Reports.

China mit größtem Anteil am Bauboom

Im Ranking der nach Umsatzvolumen geordneten Top 100 zeigt sich, das China weiter zulegt. Die ersten sechs Plätze belegen chinesische Konzerne, zwei weitere sind jetzt unter den Top 10 (2020 waren es noch sechs), weitere drei Firmen aus der chinesischen Volksrepublik finden sich unter den Top 100. Zusammen haben sie 2021 einen Umsatz von 990 Milliarden US-Dollar eingefahren. Unangefochten an der Spitze liegt die China State Construction Engineering Corporation mit einem Umsatz von 293 Mrd. USD. Die Dominanz der chinesischen Unternehmen im weltweiten Ranking sei vor allem auf die Größe ihres heimischen Baumarktes zurückzuführen, so die Autoren. Mit je 14 Baukonzernen stellen Japan und die USA die meisten Unternehmen in der Rangliste, allerdings mit zusammen nur 189 Mrd. USD bzw. 147 Mrd. USD Umsatzvolumen.

Europa legt beim Umsatz wieder zu

Zahlenmäßig am stärksten vertreten in der Weltrangliste ist Europa inklusive Großbritannien. Gemeinsam hatten die insgesamt 40 börsennotierten Bauunternehmen im Jahr 2020 noch im Minus gelegen, 2021 legte der Umsatz um 9,5 Prozent auf gut 347 Mrd. USD zu. Mit 58 Mrd. USD ist der französische Konzern Vinci das umsatzstärkste Unternehmen Europas und liegt im Ranking auf Platz 7. Die insgesamt elf französischen Baufirmen in den Top 100 machen zusammen einen Umsatz von 125 Mrd. USD. Mit ebenfalls elf Firmen ist Großbritannien in den Top 100 vertreten, bei einem Gesamtvolumen von 51 Mrd. USD.

Das einzige börsennotierte Bauunternehmen aus Deutschland in der Deloitte-Rangliste ist weiterhin die Bauer AG mit Sitz in Schrobenhausen. Mit einem Jahresumsatz von 1,8 Mrd. USD kletterte Bauer von Platz 97 auf Platz 89.

Die ersten 30 der Deloitte-Rangliste 2021: Unter den Top 10 der umsatzstärksten Bauunternehmen auf der internationalen Rangliste sind acht chinesische Konzerne, Vinci belegt Platz 7, Bouygues liegt auf Platz 9. | Foto: Deloitte
Die ersten 30 der Deloitte-Rangliste 2021: Unter den Top 10 der umsatzstärksten Bauunternehmen auf der internationalen Rangliste sind acht chinesische Konzerne, Vinci belegt Platz 7, Bouygues liegt auf Platz 9. | Foto: Deloitte

Börsenwert in Europa am höchsten

Betrachtet man die Marktkapitalisierung, also den Börsenwert, ergibt sich ein anderes Bild. Hier liegt Europa mit einem Anteil von über 35 Prozent klar vorn, mit Abstand gefolgt von den USA mit knapp 22 Prozent. China liegt mit 17 Prozent an dritter Stelle. Laut Deloitte lag die Marktkapitalisierung der 30 größten Bauunternehmen der Welt bei zusammen rund 487 Mrd. USD, etwa zehn Prozent mehr als noch im Vorjahr. Dabei erfuhren die Bauunternehmen der USA mit im Schnitt +26,7 Prozent einen deutlichen Anstieg ihres Gesamtbörsenwertes gegenüber dem Vorjahr, während die chinesischen Konzerne einen Rückgang ihres Gesamtbörsenwerts hinnehmen mussten.

Unsicherheit auf dem Weltmarkt nimmt zu

Unklar ist noch, wie sich der Baumarkt in diesem Jahr entwickelt. Denn bei den Zahlen von 2021 spielt der Ukraine-Krieg mit seinen Folgen noch keine Rolle. Wie sich Lieferengpässe, Materialmangel, der weltweite Anstieg von Rohstoffpreisen und Energie auf die globale Bautätigkeit auswirken werden, muss sich noch zeigen. „Die anhaltenden Pandemiebeschränkungen, die Begleiterscheinungen der aktuellen geopolitischen Krisen und die allgemeine konjunkturelle Eintrübung wirken sich bereits aktuell auf die Entwicklung der globalen Bauindustrie aus", so Deloitte-Immobilienexperte Michael Müller.

Digitalisierung für mehr Rentabilität am Bau

Aber es gibt auch positive Entwicklungschancen für die Bauwirtschaft. Müller nennt den Trend zur Urbanisation und Megacities, das Bevölkerungswachstum in den Entwicklungsländern, die Notwendigkeit zur Dekarbonisierung und die voranschreitende Digitalisierung. Die digitale Transformation der Bauindustrie werde es Unternehmen ermöglichen, die steigende Nachfrage nach neuer Infrastruktur zu bedienen und gleichzeitig eine langfristige Rentabilität zu erzielen – vor allem im Zusammenhang mit neuen Ansätzen für Risiko-Management und Vertragsmodelle, mit ESG-Investitionen (Environmental Social Governance – zu Deutsch: Umwelt, Soziales und Unternehmensführung) sowie einer verstärkten Zusammenarbeit zwischen dem öffentlichen und dem privaten Sektor.

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Hier geht es zum Deloitte-Report 2021 als Pdf mit der kompletten Rangliste der Top 100.

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