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PwC erwartet stark steigende Preise für Immobilien

Seit zwei Jahren zeigen die Preise für Bauprodukte und Dienstleistungen in Folge der Corona-Pandemie und der gestörten Lieferketten. Durch den Ukraine-Krieg dreht sich die Preisspirale weiter. Die Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsgesellschaft PwC erwartet, dass die Baupreise für Immobilien bis 2024 um über 20 Prozent steigen werden.

Preisentwicklung Baugewerbe: PwC erwartet stark steigende Preise für Immobilien bis 2024
Bis 2024 werden die Baupreise für Immobilien um über 20 Prozent steigen, prognostiziert die Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsgesellschaft PwC. | Foto: B_I/es

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Der Anstieg der Baupreise kennt offenbar kein Ende. Im zweiten Quartal dieses Jahres haben sich die Preise für Nichtwohngebäude um rund 19 Prozent erhöht. Anders als andere Immobilienexperten glaubt die Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsgesellschaft PricewaterhouseCoopers Deutschland (PwC) nicht, dass sich daran bald etwas ändern wird. „Wir gehen davon aus, dass die Baupreise für Immobilien in den kommenden beiden Jahren um mehr als 20 Prozent steigen werden“, sagt Dr. Harald Heim, PwC-Partner im Bereich Real Estate. Eine Entspannung der Lage sei wegen der der geopolitischen und weltwirtschaftlichen Entwicklungen in den nächsten zwei Jahren nicht in Sicht.

Nachfrage nach Bauprojekten reißt nicht ab

Nach einer Analyse von PwC beeinflussen mehrere Faktoren die Preisentwicklung in der Baubranche maßgeblich. Erstens ist die Nachfrage weiterhin hoch und wird auch langfristig nicht weniger. Zwar würden relativ viele Bauprojekte aktuell wegen der Preisunsicherheiten und der Zinsentwicklung in Folge des Ukraine-Kriegs zurückgestellt. Schon während der Corona-Pandemie hatten Immobilien-Investoren auf die Bremse getreten. „Wir gehen jedoch davon aus, dass viele Auftraggeber in den kommenden Jahren Nachholinvestitionen tätigen werden. Insofern rechnen wir langfristig mit einer gesteigerten Nachfrage im Bereich Gewerbe und insbesondere im Wohnungsbau“, so Heim.

Preise für Energie und Material treiben die Kosten

Zweitens wird die Lage durch die hohe Inflation verschärft: Für dieses Jahr erwarte die Bundesbank in Deutschland derzeit eine Inflation 7,1 Prozent. Der Grund dafür sind einerseits die hohen Kosten für Energie. Schon Ende 2021 stiegen die Energiepreise sprunghaft um fast 70 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat Dezember. Im März lagen 2022 die Preise für Energieträger in Folge des Ukraine-Kriegs knapp 87 Prozent höher als im Vorjahresmonat.

Andererseits sind in Folge der corona- und kriegsbedingt gestörten Lieferketten und der hohen Energiepreise auch die Kosten für Baumaterialien stark gestiegen. „Während die Produktion von Baustoffen in der Pandemie zurückgefahren wurde, lief ein Großteil der Baustellentätigkeiten weiter“, so Heim. Die daraus resultierende Rohstoffknappheit, Lieferengpässe sowie eine gestiegene Nachfrage nach Holz, Stahl, Dämm- und Kunststoffen auf dem Weltmarkt führten vor allem in Deutschland zu einer Verteuerung von Baumaterialien.

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Fachkräftemangel verschärft die Lage

Ein weiterer Faktor, der die Preisentwicklung beeinflusst, ist laut PwC der Fachkräftemangel – er werde die Bauwirtschaft empfindlich treffen. So schätze beispielsweise die Industrie- und Handelskammer Nordrhein-Westfalen den Fachkräfterückgang bis 2030 auf über 20 Prozent. Wegen des Fachkräftemangels werde sich das Angebot-Nachfrage-Verhältnis verschieben, erwarten die Analysten von PwC. Die damit einhergehenden Lohnsteigerungen würden die Bauleistungen weiter verteuern. Die steigende Inflation würde diese Entwicklung zudem verstärken, so Heim.

Druck durch politische Rahmenbedingungen

Auch die Politik hat Einfluss auf die Preisentwicklung in der Baubranche: Die politischen Zielsetzungen der Regierungskoalition für Klimaschutz und gesetzliche Anforderungen an Gebäude führen nach der PwC-Studie mittelfristig ebenfalls zu einer Verteuerung von Bauprojekten. Dazu kämen regulatorische Vorgaben auf europäischer Ebene: So fordere die EU-Taxonomie-Verordnung die Stakeholder der Bauwirtschaft auf, nachhaltige Bautätigkeiten umzusetzen – die dadurch teurer werden könnten.


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