Auftragsrückgang: Baugewerbe warnt vor Unterauslastung
Im Januar verzeichnete das Bauhauptgewerbe in Deutschland erneut Rückgänge bei Auftragseingang und Umsatz. Während der Baubedarf im Wohnungsbau sowie Energie- und Verkehrsinfrastruktur so groß ist wie nie, treten Investoren auf die Bau-Bremse. Das Baugewerbe warnt vor Unterauslastung der Baubetriebe und drohender Kurzarbeit.
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Das Bauhauptgewerbe verzeichnete im Januar 2023 erneut Rückgänge bei Auftragseingang und Umsatz. Nach Angaben des Statistischen Bundesamtes fiel der reale Umsatz um 9,5 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Wegen der gestiegenen Baupreise stieg der nominale Umsatz um 5,8 Prozent. Auch der Auftragseingang im Baugewerbe ging zurück. Der reale, preisbereinigte Auftragseingang sank im Vergleich zum Dezember um 5,8 Prozent. Besonders betroffen war der Hochbau mit einem Rückgang von 7,2 Prozent. Der Tiefbau verzeichnete einen geringeren Rückgang von 4,4 Prozent. Im Vergleich zum Januar 2022 fiel der Auftragseingang sogar um 21 Prozent.
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Auftragsbestand im Baugewerbe schmilzt
Beim Auftragsbestand gab es im Jahr 2022 einen Rückgang von real 4,5 % im Vergleich zum Vorjahr. Besonders betroffen war der Wohnungsbau mit einem Rückgang von 9,3 %. Im vierten Quartal 2022 verschärfte sich die Abwärtsdynamik im Wohnungsbau auf einen Rückgang von 17,8 % im Vergleich zum Vorjahresquartal. Felix Pakleppa, Hauptgeschäftsführer des Zentralverbands des Deutschen Baugewerbes (ZDB), äußerte sich besorgt über die Entwicklung. „Die Auftragsbestände gehen jetzt zügig in die Abarbeitung und die Anschlussaufträge für die Betriebe fehlen. Damit nimmt die befürchtete Unterauslastung der Baubetriebe Gestalt an“, so Pakleppa. Der ZDB habe inzwischen erste Rückmeldungen aus den Bauunternehmen zu in Anspruch genommen er und anstehender Kurzarbeit erhalten. „Angesichts knappen Wohnraums ist das eine völlig falsche Entwicklung“, mahnte Pakleppa. Ohne einen deutlichen Impuls im Wohnungsbau würden die Bauunternehmen qualifizierten Fachkräfte verlieren.
Oderrückgang auch im Straßenbau
Der Oderrückgang betreffe nicht nur den Wohnungsbau, auch der Straßenbau sei mit einem deutlichen Orderminus von real 24,3 Prozent ins neue Jahr gestartet, sagte der Tim-Oliver Müller, Hauptgeschäftsführer im Hauptverband der Deutschen Bauindustrie. Auch die öffentlichen Auftraggeber könnten immer weniger investieren. Öffentliche Investitionen müssten dringend den gestiegenen Kosten angepasst werden. Es sei, so Müller, „regelrecht absurd, dass vereinzelt Bauunternehmen aufgrund schwindender Aufträge überlegen müssen, ihr Personal in Kurzarbeit zu schicken." Die starken Preis- und Zinssteigerungen hätten die Verunsicherung der Investoren weiter verstärkt. Dabei sei der Bedarf an Wohn-, Energie- und Verkehrsinfrastrukturen so groß wie nie. „Wir hoffen, dass sich die Schockstarre bald löst, unsere Auftragsbestände werden nicht mehr lange reichen, um die Bauunternehmen auszulasten“, so Müller.
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