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Der richtige Umgang mit Kündigungen

Die Bauwirtschaft sieht sich sinkender Nachfrage, Fachkräftemangel und notwendigen Umstrukturierungen gegenüber. Professionelles Trennungsmanagement wird für Bauunternehmen essenziell, um Kündigungen fair zu gestalten und die Arbeitgebermarke zu schützen. Warum wertschätzende Kommunikation und gute Vorbereitung entscheidend sind.

Der richtige Umgang mit Personal-Kündigungen in der Baubranche
Ein wertschätzender Umgang mit Mitarbeitern – auch bei Kündigungen – ist ein Erfolgsfaktor für die Arbeitgebermarke. | Foto: unsplash
Die Bauwirtschaft steht auch in diesem Jahr vor erheblichen Herausforderungen. Laut dem Zentralverband Deutsches Baugewerbe (ZDB) bleibt die Nachfrage nach Bauleistungen hinter dem Investitionsbedarf zurück. Eine schwache Auftragslage präge das Geschäftsklima, und 2025 könnte das fünfte Jahr in Folge mit realen Umsatzverlusten werden. Viele Bauunternehmen sehen sich gezwungen, vermehrt Kündigungen auszusprechen, um wettbewerbsfähig zu bleiben. Alternativ müssen sie personelle Umstrukturierungen vornehmen, da neue Kompetenzanforderungen entstehen. Beispielsweise werden vermehrt Fachkräfte für digitale Bauplanung (BIM) oder nachhaltiges Bauen gesucht, während klassische Aufgabenbereiche an Bedeutung verlieren.

Personelle Umstrukturierung: Ein Balanceakt für Verantwortliche

Für die Verantwortlichen bedeutet dieser Wandel ein schwieriges Unterfangen: Einerseits müssen sie Mitarbeiter freisetzen, andererseits stehen sie unter Druck, Fachkräfte mit zukunftsorientierten Qualifikationen zu gewinnen. Zugleich gilt es, die verbleibenden Mitarbeiter nicht zu verunsichern und als Arbeitgeber attraktiv zu bleiben. Professionelles Trennungsmanagement wird hier zum Schlüssel.

Faire und wertschätzende Kommunikation

Eine Kündigung sollte fair und respektvoll erfolgen, um die Arbeitgebermarke, der Employer Brand, nicht zu beschädigen. Auch wenn der Anlass selbst nicht schön ist: Wird die Trennung dem Mitarbeiter gegenüber professionell kommuniziert, gelingt es im besten Sinne, ehemalige Mitarbeiter zu Unternehmensbotschaftern zu machen. Im Idealfall erhält er Unterstützung bei der beruflichen Neuorientierung durch eine professionelle Outplacementberatung gemäß der Botschaft „Du hast uns mit Deiner Kraft unterstützt, deshalb unterstützen wir dich bei deiner beruflichen Neuorientierung“ — eine solche Haltung kann dazu beitragen, den Trennungsprozess positiv zu gestalten.

Bedeutung von Bewertungsportalen und Social Media

In Zeiten von Bewertungsportalen wie kununu.de und Social Media, die viele Bewerber nutzen, um sich über ihren potenziellen Arbeitgeber zu informieren, wird ein professioneller Umgang mit Kündigungen immer wichtiger. Wer ist als Fürsprecher für ein Unternehmen schließlich glaubwürdiger als ein ehemaliger Mitarbeiter, dem zudem noch gekündigt wurde? Das Gegenteil – negative Erfahrungen – kann hingegen erheblichen Schaden anrichten.

Führungskräfte oft unzureichend geschult

In der Baubranche liegt der Fokus von Führungskräften bzw. HR-Verantwortlichen meist auf dem Anfang des Employee Lifecycles. Sie sind gut darin geschult, Einstellungsgespräche mit Talenten professionell zu führen. Jedoch schließt sich dieser Lifecycle mit der Trennung voneinander. Werden hier Fehler gemacht, bedeutet dies für beide Seiten mehr Aufwand und Unmut. Und trotzdem gibt es für Führungskräfte in der Regel leider kaum Unterstützung darin, wie der Trennungsprozess, insbesondere das Kündigungsgespräch, professionell und wertschätzend zu führen ist. Dabei ist dies nicht nur für die Betroffenen wichtig. Das korrekte Verhalten der Führungskraft hat auch großen Einfluss auf die Unternehmenskultur, das Unternehmensimage und ganz besonders auf die Motivation und Loyalität der verbleibenden Mitarbeiter.

Detaillierte Vorbereitung des Gesprächs

Bevor die Führungskraft den Mitarbeiter einlädt, sollte sie das Gespräch detailliert vorbereiten. Man darf sich nichts vormachen: Es geht hier um ein emotionales Thema — für beide Seiten. Umso wichtiger ist es, sich vorher Gedanken darüber zu machen, wie das Gespräch aufgebaut werden soll. Welche Botschaften sollen gesendet werden, was kann dem Mitarbeiter angeboten werden? Es macht einen großen Unterschied, wie und mit welchen Worten eine Kündigung überbracht wird.

Von dieser professionellen Vorbereitung und von der Persönlichkeit des Betroffenen ist es abhängig, welche Reaktionen entstehen. Es macht absolut Sinn, weitere Informationen aus dem persönlichen Umfeld des Mitarbeiters zu sammeln, die der Führungskraft gegebenenfalls nicht bekannt sind. Kann der Mitarbeiter auf Unterstützung beispielsweise durch seine Familie zählen? Oder lebt er allein? So lässt sich besser abschätzen, wie das Gespräch ablaufen könnte.

Kündigung persönlich und vor Ort

Ist der Mitarbeiter auf einer internationalen Baustelle im Einsatz und eine physische Begegnung ist für das Trennungsgespräch nicht möglich, ist eine sehr gute Vorbereitung auf das Gespräch noch viel wichtiger, da die emotionalen Reaktionen des Betroffenen nicht so intensiv wahrnehmbar sein könnten. Aber: Es sollte wirklich alles versucht werden, ein so entscheidendes Gespräch wertschätzend und persönlich mit dem Mitarbeiter vor Ort zu führen. Der möglicherweise entstehende Mehraufwand zahlt sich langfristig aus.

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Angesichts des angespannten Arbeitsmarktes und der Wettbewerbssituation kann sich kein Bauunternehmen Fehlverhalten leisten. Ein wertschätzender Umgang mit Mitarbeitern – auch bei Kündigungen – ist nicht nur essenziell für die Unternehmenskultur, sondern auch ein entscheidender Erfolgsfaktor für die Arbeitgebermarke insbesondere bei den jüngeren Generationen und damit für das langfristige Bestehen des Unternehmens.

Über die Autoren Gaby Doll und Jörg Kraft sind Partner, Outplacementberater und Karrierecoaches bei der Unternehmensberatung Liebich & Partner AG aus Baden-Baden, die sich auf Management und Personalberatung spezialisiert hat.

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