Der Verkauf umfasst die ABG-Straßenfertiger-Produktion und das sogenannte Technology Center in Hameln; gut 400 Beschäftigte wechseln den Arbeitgeber. Ersatzteilevertrieb und Serviceunterstützung für alle Fertiger der Baureihe sollen künftig durch die Ammann-Vertriebskanäle und ausgesuchte Volvo-Händler erfolgen. Dies sei der beste Weg, um die lange Tradition des Standorts in der Straßenfertiger-Produktion für wichtige Kunden, Händler, Zulieferer und Beschäftigte fortzusetzen und weiterzuentwickeln, teilen die beiden Unternehmen mit.

Die Ammann Group stärkt dadurch nach eigenen Angaben sowohl ihr Produktprogramm als auch ihren Vertrieb. "Mit der Akquisition können wir nun die gesamte Produktpalette von Asphaltanlagen bis hin zu Asphalteinbau und Verdichtung abdecken", sagt Hans-Christian Schneider, CEO der Ammann-Gruppe. Die ABG in Hameln soll das Ammann-Kompetenzzentrum für den Asphalteinbau werden. Bis 2016 waren die Straßenfertiger von Ammann am Unternehmenssitz in Langenthal (Schweiz) entwickelt und produziert worden. Seit Anfang 2018, mit dem Inkrafttreten der Abgasstufe EU-Stage IV, fertigte Ammann die Straßenfertiger gemeinsam mit Dynapac im niedersächsischen Wardenburg.

In den vergangenen Jahren hat Volvo CE umfangreich in das Werk in Hameln investiert. Die Werkslogistik wurde neu organisiert und verschlankt, ein Technology Center, ein Schulungsbereich und eine neue Halle für die Walzenproduktion entstanden auf dem großen, historisch gewachsenen Gelände. Als eine Folge des Verkaufs wird die Ammann Group die Verdichtungswalzen-Produktion in Hameln auslaufen lassen. Ammann verfügt seit 2005 über eine eigene Walzen-Produktion im tschechischen Nove Mesto.

Im Jahr 2022 erzielte das ABG-Straßenfertigergeschäft einen Umsatz von umgerechnet gut 98 Millionen Euro. Die Transaktion umfasst neben dem Hamelner ABG-Werk auch die Übertragung der Fertiger-Geschäfte von Volvo CE in Linyi (China) und Bangalore (Indien). Der Verkauf steht noch unter dem Vorbehalt der behördlichen Genehmigung, soll aber im ersten Halbjahr 2024 abgeschlossen sein. Einen Kaufpreis gibt Volvo CE nicht an, beziffert aber den negativen Effekt auf das Betriebsergebnis im 4. Quartal 2023 auf rund 58 Millionen Euro.