Das Erfolgsgeheimnis der Betontankstelle
Eine Tankstelle für Beton? Was zunächst nach einer verrückten Idee klang, hat Beton2Go in ganz Europa Realität werden lassen. In diesem Jahr feiert das Familienunternehmen aus dem Westerwald sein 15-jähriges Jubiläum. Die Cousins Lukas und Peter Massfeller führen die Massfeller Gruppe inzwischen in der dritten Generation.
Redaktion: Wie fühlt es sich an, auf die letzten 15 Jahre und hunderte gebaute Anlagen zurückzublicken?
Udo Massfeller: Dazu eine kurze Anekdote: Als vor 15 Jahren ein befreundeter Bauunternehmer an meinen Bruder Patrik und mich herantrat, hatten wir keine Vorstellung davon, was aus dieser Idee einmal werden würde. Wir lieferten ihm regelmäßig Beton für sein Fertigteilwerk und er war auf der Suche nach einer kleinen Mischanlage für sein Gelände, um den Beton selbst vor Ort herstellen zu können. Mein Bruder übernahm die Entwicklung eines Prototyps, und etwa ein Jahr später stand die erste Betontankstelle. Die Entwicklung, die Beton2Go und die Betontankstelle in den letzten 15 Jahren erlebt hat, macht mich stolz und ist vor allem meinem Sohn Lukas und meinem Neffen Peter zu verdanken.
Peter Massfeller: Als persönliches „Bastelprojekt“ meines Vaters liegt mir die Betontankstelle sehr am Herzen. Er selbst hat in langen Nächten die Programme für die Anlage geschrieben und tagsüber die passenden Teile zusammengesucht. Es freut mich, dass ich seine Erfindung bis heute weiterentwickeln darf.
War es schon immer Ihr Plan, das Familienunternehmen weiterzuführen bzw. in der Familie weiterzugeben?
Peter Massfeller: Typisch „Familienbetrieb“ sind wir als Kinder im Unternehmen groß geworden. Trotzdem habe ich mich zunächst für eine Ausbildung im Kfz-Handwerk entschieden, bin dann aber schnell wieder in den Betrieb zurückgekehrt und habe fast zwei Jahre mit meinem Vater in der Technik bei Beton2Go gearbeitet. Er war es auch, der mir zu einer zweiten Ausbildung als Elektroniker geraten hat. Die habe ich 2017 abgeschlossen und bin seitdem Vollzeit in der Entwicklung bei Beton2Go tätig.
Lukas Massfeller: Ich habe in Kaiserslautern BWL mit technischer Qualifikation im Bereich Maschinenbau studiert. Zu der Zeit unterstützte ich meinen Vater bereits an den Wochenenden bei Vertriebsaufgaben für Beton2Go. Nach meinem Master im April 2017 stieg auch ich in Vollzeit ins Familienunternehmen ein, und im Frühjahr 2018 haben wir die Nachfolge dann offiziell gemacht und das Geschäft von unseren Vätern übernommen.
Udo Massfeller: Mein Bruder und ich haben es unseren Söhnen immer freigestellt, ob sie in unser Unternehmen einsteigen oder einer anderen Leidenschaft nachgehen wollen. Das Interesse der beiden für den jeweiligen Bereich des Vaters zeichnete sich aber schon früh ab, und so waren wir nicht überrascht, als Lukas und Peter signalisierten, Beton2Go übernehmen zu wollen. Wir haben uns sehr darüber gefreut.
Wie ist die Geschäftsführung von Beton2Go nach dem Generationenwechsel strukturiert?
Lukas Massfeller: Die Aufteilung der Unternehmensbereiche und Zuständigkeiten ist bei Peter und mir analog zu der bei unseren Vätern vor uns. Peter ist für die Geschäftsführung im Bereich Technik zuständig, während ich diese Rolle im kaufmännischen Bereich einnehme. Ich freue mich jedoch, dass mein Vater mich aktuell noch tatkräftig im Vertrieb unterstützt und uns immer beratend zur Seite steht.
Udo Massfeller: Entscheidungen treffe ich zwar schon seit einigen Jahren nicht mehr, gebe aber Ratschläge, wenn ich darum gebeten werde. Der direkte Austausch mit Kunden macht mir nach wie vor Spaß, daher unterstütze ich auch gern noch bei Vertriebsgesprächen, solange es gewünscht ist. So ganz ohne Beton2Go geht es dann doch nicht, auch wenn ich die seit meinem Austritt aus der Geschäftsführung gewonnene freie Zeit genieße.
Welche Herausforderungen gab es auf dem Weg von der ersten Betontankstelle bis heute, und welche Erfolge machen Sie besonders stolz?
Lukas Massfeller: Als unsere Väter die ersten Betontankstellen entwickelten, war das Konzept noch ein anderes. Die Maschinen wurden von Hand bedient. Kartenzahlung und auch Magnetkartensteuerung gab es noch nicht. Mit dem Einstieg von Peter und mir haben wir uns auf die Weiterentwicklung der Betontankstelle konzentriert und damit das Produkt zu unserem Kerngeschäft gemacht. Das war zwar herausfordernd, ich denke da z.B. an das Sicherheitskonzept, das wir für die Dekra-Zertifizierung entwickeln mussten, aber es hat auch Spaß gemacht.
Peter Massfeller: Herausforderungen begegnen wir fast täglich. Gerade in der Anfangsphase der technischen Entwicklung neuer Projekte kann es mal knifflig werden. Wenn ich an die Betontankstelle denke, war eine der größten Veränderungen die Umrüstung auf den Planetenmischer. Auch die Umstellung von lackierten auf verzinkte Bunker war ein Meilenstein, der uns einen großen Vorteil gebracht hat, da der Gesamtprozess deutlich vereinfacht wurde.
Welche Themen beschäftigen Sie aktuell bei Beton2Go? Was ist für die Zukunft geplant?
Lukas Massfeller: 2023 haben wir uns intensiv mit der US-Zertifizierung unserer Anlage beschäftigt. Dazu mussten alle Anlagenteile, die nicht aus Stahl sind, auf ihre Zulassung für den amerikanischen Markt geprüft werden. Wir sprechen hier vom gesamten Schaltschrankinhalt sowie von allen Motoren der Anlage. Wir sind stolz, dass unsere Betontankstelle nun alle Ansprüche in den USA erfüllt.
Peter Massfeller: Für die Entwicklung von Prototypen muss man wirklich Spaß an Details haben. Wir sprechen von insgesamt 4.000 Einzelteilen, die ich für den Einsatz auf dem amerikanischen Markt Schritt für Schritt überprüfen und gegebenenfalls austauschen musste. Über ein Jahr hat es gedauert, eine Version unserer Anlage zu konstruieren, die allen US-Richtlinien entspricht.
Lukas Massfeller: Noch während die US-Projekte auf die Zulassung der letzten Komponenten warteten, habe ich eine Infrastruktur für den Support und die kontinuierliche Verfügbarkeit der Komponenten am US-Markt vorbereitet. Denn auch hier wollen wir keinesfalls von unserem Qualitäts- und Serviceversprechen abweichen, wie es unsere europäischen Kunden genießen.
Udo Massfeller: Da kann ich Lukas nur beipflichten – bis heute zeichnet Beton2Go der schnelle und zuverlässige Support aus. In der Regel erledigen wir Kleinigkeiten sofort mit unserem Kunden am Telefon oder per Remote Control. Sollte es dennoch einmal nötig sein, sind wir am nächsten Tag beim Kunden vor Ort. Diesen Standard wollen wir selbstverständlich auch bei unseren internationalen Aufträgen halten.
Wie haben sich das Unternehmen und auch die Branche seit der Konzeption der ersten Betontankstelle verändert? Wo könnte Beton2Go in 15 Jahren stehen?
Lukas Massfeller: Der Markt für Betontankstellen ist gerade durch die kontaktlosen Bezahlmöglichkeiten deutlich gewachsen. Während der Baustoffkiosk den Verkauf völlig autark abwickelt, kann das Personal Aufgaben in anderen Bereichen übernehmen. Ein Konzept, das angesichts des Fachkräftemangels in der Branche immer attraktiver wird. Unser Ziel für die nächsten Jahre ist es, weiterhin so viel Spaß an der Arbeit zu haben und das Unternehmen weiterzuentwickeln. Und wer weiß, vielleicht steht in 15 Jahren auf jedem Kontinent der Erde eine Betontankstelle von Beton2Go.
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Peter Massfeller: Dank der Technikaffinität meines Vaters hat Beton2Go mit der Betontankstelle den Markt verändert. Für kleine Betonmengen sind die Betreiber und Kunden der Betontankstelle nicht mehr auf große Mischwerke angewiesen. Daran wird sich nach meiner Einschätzung in den nächsten 15 Jahren nichts ändern. Vielmehr wird sich der Markt noch stärker in Richtung personalentlastender Lösungen entwickeln. Somit sind wir mit unserem Produkt bestens für die Zukunft aufgestellt.
Udo Massfeller: Auch ich sehe Beton2Go in 15 Jahren noch internationaler. Ein erster Schritt in diese Richtung ist mit der anstehenden Zertifizierung unserer Anlage für den US-amerikanischen Markt bald geschafft.
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Quelle: Beton2Go
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