Dumper & Muldenkipper sicher fahren und bedienen: 9 Tipps
Knickgelenkte Muldenkipper sind mächtige Werkzeuge in der Erdbewegung, wenn sie richtig eingesetzt werden. Ein gründlicher Maschinen-Check vor Schichtbeginn ist dabei unverzichtbar. | Foto: Rokbak
Knickgelenkte Muldenkipper, in der Bauindustrie oft schlicht Dumper genannt, haben eine treue Anhängerschaft in Gewinnungsbetrieben und in der schweren Erdbewegung. Sie überzeugen durch ihre große Geländegängigkeit und transportieren Schüttgüter und Gestein dort, wo Bau-Lkw nicht mehr durchkommen. Mit einer ganzen Reihe am Markt vertretener Hersteller, zum Beispiel Bell Equipment, Volvo, Caterpillar, Komatsu und Hyundai Doosan Infracore (seit 2023 Develon), und Kapazitäten von 18 bis fast 60 Tonnen decken sie ein breites Anwendungsspektrum ab. Rokbak, 2021 als neue Muldenkipper-Marke aus dem 2014 erfolgten Verkauf der Terex-Muldenkipper-Sparte an Volvo Construction Equipment hervorgegangen, weiß aus jahrzehntelanger Erfahrung in seinem Werk im schottischen Motherwell, wie man richtig gute Dumper baut. Auf die Performance der Fahrerinnen und Fahrer im Feld hat aber auch der Hersteller keinen Einfluss. Dabei ist die ganz entscheidend, sagt Rokbak.

Wie bereite ich mich auf die Arbeit mit dem Dumper vor?

Verschaffen Sie sich vor Einschalten der Zündung einen Überblick über Ihr Tagespensum, und machen Sie sich mit der Maschine vertraut. Ein guter Fahrer kennt die Bedienelemente, Möglichkeiten und Einschränkungen der Maschine genau. Er weiß, wie der Dumper unter unterschiedlichen Bedingungen, beispielsweise an Steigungen, in unwegsamem Gelände oder bei schlechtem Wetter, effizient bedient wird.

Maschinen-Check vor Fahrtantritt ist wichtig

Die Prüfungen vor dem Start zu Beginn des Arbeitstages sind unverzichtbar. Prüfen Sie täglich auf Schäden wie Lecks und lose Teile, Zustand der Reifen, ordnungsgemäße Funktion von Scheinwerfern und Warnleuchten, ungehinderte Sicht durch die Scheiben und ob alle Flüssigkeiten aufgefüllt sind und die Batterie geladen ist. Ein sorgfältiger Maschinenrundgang vor Beginn der Schicht braucht nicht viel Zeit und kann einen großen Unterschied ausmachen.

Die Grenzen des Dumpers kennen

Informieren Sie sich vor Arbeitsbeginn über Einschränkungen Ihrer Baustelle wie Maximalgeschwindigkeit, Tragfähigkeit des Bodens, Fahrtrichtung, Überholbereiche, Breiten- und Höhenbeschränkungen sowie gesperrte Bereiche. Informieren Sie sich über die Kapazität und maximale Nutzlast Ihrer Maschine. Behalten Sie außerdem im Auge, wie viele Löffel Material der Lader in den Dumper verlädt, um innerhalb der sicheren Betriebsbedingungen des Dumpers zu bleiben und keinen übermäßigen Komponentenverschleiß durch Überladung hervorzurufen. Verschiedene Dumper-Hersteller, darunter Rokbak, bieten eine optionale integrierte Lastanzeige und eine externe Nutzlast-Ampelanzeige an, die den Bedienern von Dumper und Lader die aktuelle Nutzlast anzeigen. Oft wird diese Information auch vom Telematiksystem des Herstellers erfasst und übertragen.

Sicheres Fahren mit dem Dumper

Befolgen Sie alle am Einsatzort geltenden Arbeitsverfahren, wenn Sie den Dumper fahren. Fahren Sie an Steigungen langsam und kontrolliert, und sehen Sie in den Leitfäden für sicheres, kontrolliertes Bergabfahren nach. Verwenden Sie die Differentialsperren richtig: Sie sollten bei Arbeiten auf weichem oder rutschigem Untergrund aktiviert werden, um Traktion und Kontrolle zu wahren. Achten Sie darauf, welche Maschinen sich auf Ihrer Transportstrecke befinden und welche Art von Verkehr auftreten kann.

Richtig bremsen mit dem Dumper

Manche knickgelenkten Dumper wie die Rokbak-Modelle RA30 und RA40 verfügen über vollständig gekapselte Lamellenbremsen an allen sechs Rädern sowie einen Retarder für sichere, konsistente Leistung. Die korrekte Verwendung des Retarders kann die Lebensdauer der Betriebsbremsen und die Wartungsintervalle verlängern, was sich in geringeren Gesamtbetriebskosten niederschlägt. Verwenden Sie falls nötig die Getriebesperre im Modus Range oder Manuell, um Steigungen oder Gefälle gleichmäßig zu befahren.

Am Steuer des Dumpers immer aufmerksam bleiben

Ein guter Dumperfahrer behält seine Umgebung immer im Blick und achtet auf andere Arbeiter, Fahrzeuge und Hindernisse an der Baustelle. Er ahnt mögliche Gefahren voraus und passt seine Fahrweise so an, dass er und andere nicht gefährdet werden. Ein aufmerksamer Fahrer schätzt Situationen schnell ein, trifft fundierte Entscheidungen und handelt angemessen, um Probleme bei minimaler Stillstandszeit zu lösen. Fahren Sie niemals einen Dumper, wenn Sie sich müde oder unwohl fühlen.

Arbeitsfortschritt im Auge behalten

Ein integriertes Wägesystem kann die Anzahl der transportierten Fuhren protokollieren, doch eine gleichzeitige manuelle Erfassung des Arbeitsfortschritts im Hinblick auf die Zielvorgaben kann sicherstellen, dass die Produktivität gewahrt bleibt. Um Kraftstoff zu sparen, geben Sie nur im Notfall Vollgas und versuchen Sie, unnötige Leerlaufzeiten nach Möglichkeit zu vermeiden.

Fehlercodes im Dumper nicht ignorieren

Bei jedem Auslösen von Systemfehlercodes werden kritische Informationen geliefert. Bei einem Fehler an einem Dumper leuchtet in der Armaturentafel ein Warnsymbol auf. Fehler sollten sofort gemeldet werden, wenn sie auftreten, da ein Weiterfahren die Probleme verschlimmern könnte. Befolgen Sie die Hinweise des Dumpers. So verlängern Sie die Betriebszeit, indem Sie unnötige Unterbrechungen vermeiden.

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Motor des Dumpers abkühlen lassen

Am Ende einer Schicht befolgen Sie das vorgegebene Abschaltverfahren. Lassen Sie die Maschine am Ende eines langen Arbeitstages kurz im Leerlauf laufen, damit das Kühlmittel weiter durch den Motor gepumpt wird. So kann er gleichmäßig abkühlen, und Schäden durch häufiges „Heißabschalten“ im Laufe der Zeit lassen sich vermeiden. Die Einhaltung der korrekten Wartungs-, Einschalt- und Abschaltverfahren hilft, die Betriebskosten niedrig zu halten.

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