Pflanzenkohle macht den Asphalt zur CO2-Senke
Novocarbo, ein Unternehmen, das auf dauerhafte CO₂-Entnahme durch Pflanzenkohle spezialisiert ist, bringt gemeinsam mit Hansa Asphalt eine neue Asphaltmischung auf die Straße – eine, die Kohlenstoff dauerhaft speichert und gleichzeitig die Materialeigenschaften verbessern kann.

Nachhaltiger Straßenbau mit Pflanzenkohle
Durchgeführt wurde der Praxistest in der Pflanzenkohle-Produktionsstätte von Novocarbo, dem sogenannten Carbon Removal Park Baltic Sea, in Mecklenburg-Vorpommern. Dort wird pflanzliche Biomasse durch Pyrolyse in Pflanzenkohle umgewandelt – mit dem Ziel, dauerhaft Kohlenstoff zu speichern und gleichzeitig erneuerbare Energie zu erzeugen. Die feinkörnige Pflanzenkohle (<5 mm) wurde in einer Dosierung von 3 Prozent in die Deckschicht eines Verkehrswegs eingebracht – insgesamt rund 7 Tonnen. Die Ergebnisse zeigen mehrere positive Effekte:
- Erhöhte Materialeffizienz: mehr Flächenabdeckung bei gleichem Mischgutvolumen
- Substitution von Gesteinsmehl, Brechsand oder perspektivisch auch Bitumen
- Langfristige Kohlenstoffspeicherung: Entstehung von CO₂-Zertifikaten
Weitere Effekte werden im Zuge eine Bohrkernanalyse erforscht, um Wissen zu folgenden vielversprechenden Eigenschaften zu generieren:
- Erhöhte Beständigkeit: Verbesserung der Temperaturresistenz und Alterungsbeständigkeit
- Erhöhte Stabilität: Höhere Steifigkeit und geringere Spurrinnenbildung
Studien und erste Laborergebnisse stützen die Ergebnisse aus dem Feld: In geeigneten Mischungen und entsprechend angepassten Rezepturen erhöht Biochar die Viskosität des Asphaltbinders.
Klimaschutz durch CO₂-Zertifikate
Rund 75 kg CO₂-Äquivalent pro Tonne Asphalt konnten im Projekt dauerhaft gebunden werden – auf die gesamte Testfläche gerechnet etwa 17,5 Tonnen. Daher werden durch Novocarbo für diese Menge entsprechende CO₂-Zertifikate, sogenannte Carbon Removal Credits, generiert und von internationalen Auditoren attestiert. Anschließend werden diese Credits an Unternehmen verkauft, um fossile Emissionen auszugleichen. Die Kombination aus technischer Funktion und Klimawirkung macht Biochar zu einem interessanten Hebel für nachhaltige Bauprojekte.
Biochar: CO2 binden und erneuerbare Energie erzeugen

Novocarbo treibt die Dekarbonisierung mit einem einzigartigen Konzept voran: Das Hamburger Start-up betreibt Carbon Removal Parks, mit denen es nach eigenen Angaben bis 2030 bis zu 1 Million Tonnen CO₂ der Atmosphäre entziehen kann. Mit moderner Pyrolyse-Technologie verarbeitet Novocarbo pflanzliche Reststoffe zu Pflanzenkohle (Biochar). Der in der Biomasse vorhandene Kohlenstoff wird gebunden und in der Pflanzenkohle gespeichert. Die Pflanzenkohle hat vielfältige positive Effekte in der Landwirtschaft, in der Bau- oder Textilindustrie.
Beim Pyrolyse-Prozess entsteht zudem regenerative, klimaneutrale Überschussenergie. Diese kann in Form von „Heat-as-a-Service“-Partnerschaften Unternehmen oder Stadtwerken angeboten werden. Novocarbo ist Pionier im Handel mit Kohlenstoffentnahmezertifikaten.
Wachsender Zukunftsmarkt CO2-armer Asphalt
Der globale Asphaltmarkt wird bis 2032 auf über 370 Milliarden US-Dollar geschätzt. Der Transformationsdruck in Richtung CO₂-armer Technologien wächst. Pflanzenkohle könnte sich dabei als ein Baustein im Mix nachhaltiger Baustoffe etablieren – vorausgesetzt, regulatorische Anforderungen wie etwa die Einhaltung von PAK-Grenzwerten werden erfüllt. Novocarbo sichert diese durch zertifizierte Biochar-Produkte und engmaschige Qualitätskontrollen.
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Ein Produktlaunch für die Pflanzenkohle ist für Herbst 2025 vorgesehen. Parallel dazu plant Novocarbo weitere Tests und Partnerschaften mit Bauunternehmen und Forschungseinrichtungen. „Unser Ziel ist es, einen skalierbaren Beitrag zu klimafreundlicher Infrastruktur zu leisten – im Straßenbau und darüber hinaus“, so Caspar von Ziegner.
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