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Tübinger Baustelle nur mit Elektro-Baumaschinen betrieben

In der Tübinger Altstadt realisiert das Bauunternehmen Leonhard Weiss eine Baustelle, bei der ausschließlich elektrisch betriebene Baumaschinen und -geräte eingesetzt werden. Das Pilotprojekt soll zeigen, welche Möglichkeiten für einen emissionsreduzierten, klimabewussten Tiefbau bestehen - und welche Grenzen.

Tübinger Baustelle wird nur mit Elektro-Baumaschinen betrieben
Baustelle in Tübingen: Besonders deutlich sind die Unterschiede zwischen den Antriebsformen beim Lärm: Der elektrisch betriebene Raddumper fährt deutlich leiser als dieselbetriebene Modelle. | Foto: Leonhard Weiss

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Die Baustelle, bei Fernwärmeleitungen eingebaut werden, liegt in Tübingens Metzgergasse. Der Einbau erfolgt weitgehend emissionsarm. Mit der Pilot-Baustelle wollen die Stadtwerke Tübingen (swt) im Echtbetrieb das Konzept der „klimafreundlichen Baustelle“ einem Praxistest unterziehen. Ziel ist daneben auch, die Anlieger und Passanten von Baustellenlärm und anderen Emissionen wie Feinstaub zu entlasten. Bei einer Live-Vorführung zum Start des zweiten Bauabschnitts demonstrierte das Bauunternehmen jetzt die Unterschiede zwischen diesel- und elektrisch betriebenen Baugeräten.

Um eine bestmögliche Emissions- und Lärmreduktion zu erreichen, werden hier E-Radlader und E-Minibagger sowie elektrische Kleingeräte wie Rüttelplatten, Stampfer und Fugenschneider eigesetzt. Der Strom dafür kommt aus erneuerbaren Energien und einer Photovoltaikanlage auf dem Baustellencontainer, die mit einem 10-kWh-Batteriespeicher ausgestattet ist. Die akkubetriebene Stromversorgung ist deutlich leiser als Dieselgeneratoren und reduziert lokal verursachtes CO2.

Nicht nur Emissionen wie CO2 und Lärm werden reduziert. Auffällig beim elektrisch betriebenen Stampfer: keine Gerüche. | Foto: Leonhard Weiss
Nicht nur Emissionen wie CO2 und Lärm werden reduziert. Auffällig beim elektrisch betriebenen Stampfer: keine Gerüche. | Foto: Leonhard Weiss

Baufahrzeuge wie Lkw und Pritschenwagen betankt Leonhard Weiss statt mit Diesel mit alternativen Kraftstoffen wie HVO. Mit HVO-betriebenen Lkw, Minibaggern und Diesel-Kleingeräten hätten Kolonnen seiner Standorte Weinstadt, Stuttgart-Möhringen und Metzingen schon erfolgreiche Langzeit-Tests absolviert, so das Bauunternehmen. „Mit diesem Pilotprojekt zeigen wir, dass Bauarbeiten auf klimabewusste Art erfolgen können“, sagt Robert Kreß, Geschäftsführer Straßen- und Netzbau bei Leonhard Weiss.

CO2-Einsparung verursacht Mehrkosten für die Baustelle

Mit diesem Konzept können pro Monat bis zu sechs Tonnen CO2 auf der Tübinger Baustelle eingespart werden, hat das Unternehmen hochgerechnet. Und die Mehrkosten für die Baustelle in der Metzgergasse? Sie liegen für die Bauabschnitte 2 bis 5 gegenüber der herkömmlichen Tiefbauweise nach Angaben von Leonhard Weiss „im niedrigen fünfstelligen Bereich“. Die Kosten teilen sich das Bauunternehmen und die Stadtwerke bei dem Pilotprojekt jeweils zur Hälfte. Mit der Pilotbaustelle wollen die swt auch herausfinden, ob die Mehrkosten verhältnismäßig sind. „Spannend wird am Ende sein“, so Hanno Brühl, Prokurist und Bereichsleiter Energie & Innovation der swt, „wie groß die Unterschiede unmittelbar auch vor Ort für die Umwelt und Menschen im Vergleich zu den anderen herkömmlichen durchgeführten Bauabschnitten in der Metzgergasse ausfallen.“

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