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Recyclingbeton: A62-Teststrecke soll Praxistauglichkeit zeigen
Die Fahrbahndecke an der unbewirtschafteten Rastanlage Potzberg wurde zur Teststrecke für RC-Beton mit sehr hohem Recyklatanteil. | Foto: Heidelberg Materials AG/Aleksej Keksel

Beim Neubau der Fahrbahndecke an der Rastanlage Potzberg entlang der A62 wagte die Autobahn GmbH ein Pilotprojekt mit einer besonders hohen Recyclingquote: Statt der üblichen 40 Prozent wurde der Beton mit einem Rezyklatanteil von 70 Prozent realisiert. Die Qualität des eingesetzten Betons sicherte Heidelberg Materials durch intensive Prüfverfahren – und lieferte zugleich wichtige Erkenntnisse für den nachhaltigen Straßenbau.

Praxistauglichkeit von RC-Beton im Test

Erfahrungen aus der Schweiz hatten das Projektteam dazu ermutigt, sich bewusst vom geltenden Regelwerk zu lösen. „Unser Ziel ist es, die Recyclingquoten im Straßenbau deutlich zu erhöhen“, erklärt Oliver Leif, Betontechnologe der Autobahn GmbH, Niederlassung West. Die Maßnahme diente daher nicht nur dem Neubau, sondern auch als Versuchsabschnitt, um die Praxistauglichkeit von RC-Beton in größerem Maßstab zu prüfen.

Lässt sich Recyclingbeton in größerem Umfang als bisher im Straßenbau einsetzen? Das soll mit der Pilotstrecke ausgelotet werden. | Foto: Heidelberg Materials AG/Aleksej Keksel
Lässt sich Recyclingbeton in größerem Umfang als bisher im Straßenbau einsetzen? Das soll mit der Pilotstrecke ausgelotet werden. | Foto: Heidelberg Materials AG/Aleksej Keksel

Ausschreibung als Basis für nachhaltige Bauweise

Die Ausschreibung für das Bauvorhaben war gezielt auf nachhaltige Bauweisen ausgerichtet und stellte besondere Anforderungen an Materialwahl und Bauverfahren. Vorgeschrieben war unter anderem der Einsatz von 70 % rezyklierter Gesteinskörnung (RC-Material Typ 1) in verschiedenen Korngruppen sowie die Verwendung eines besonders CO₂-armen Zements (CEM III/A 42,5 N). Auch vorhandene Baustoffe und Ausbaumassen sollten vollständig wiederverwendet werden. Um den Ausbau der Schotterschichten und Böden zu vermeiden, wurde eine in-situ-Stabilisierung mit zementgebundenem „NovoCrete“ eingesetzt. Zudem war der Einbau von Asphalt mit hohen Anteilen an Asphaltgranulat Bestandteil der Vorgaben.

Sorgfältige Prüfung für sicheres Bauen mit Recyclingbeton

Ein zentrales Augenmerk lag auf der Sicherung der Betonqualität. „Die Herausforderung bei der Verwendung von Recyclingbeton besteht darin, dass die Herkunft des Materials oft nicht eindeutig nachvollziehbar ist“, erklärt Bodo Wollny, Prüfstellenleiter der Qualitätsüberwachung bei Heidelberg Materials Beton DE, Region Süd-West. Damit einher geht die Unsicherheit, ob das Material sortenrein ist oder Fremdstoffe enthält, die sich negativ auf die Eigenschaften des Betons auswirken könnten – etwa auf Festigkeit, Verarbeitbarkeit oder Dauerhaftigkeit.

Für den Beton wurden 70 Prozent der Gesteinskörnung in RC-Material Typ 1 und klinkerarmer CEM III/A 42,5 N gewünscht. | Foto: Heidelberg Materials AG/Aleksej Keksel
Für den Beton wurden 70 Prozent der Gesteinskörnung in RC-Material Typ 1 und klinkerarmer CEM III/A 42,5 N gewünscht. | Foto: Heidelberg Materials AG/Aleksej Keksel

Vor dem Einbau wurden daher umfangreiche Laboruntersuchungen durchgeführt. Dabei ging es unter anderem um die Wasseraufnahmefähigkeit der Gesteinskörnungen, das Verhalten bei der Wasserzugabe im Mischprozess sowie um mögliche Veränderungen der Betonqualität beim Transport zur Baustelle. Auch die Temperatureinflüsse auf die Frischbetoneigenschaften wurden in die Tests einbezogen.

Engmaschiges Monitoring beim RC-Beton

Die Prüfungen erfolgten in enger Kooperation mit der Materialprüfungs- und Versuchsanstalt Neuwied und unter kontinuierlichem Austausch mit der Juchem-Gruppe, die den RC-Baustoff lieferte. Zusätzlich wurde der gesamte Einbauprozess auf der Baustelle messtechnisch begleitet. So wurde sichergestellt, dass alle Anforderungen des Regelwerks – trotz Überschreitens der Standard-Rezyklatquote – eingehalten wurden.

Langzeit-Prüfung durch die BASt

Das Projekt zeigt, wie nachhaltiger Straßenbau in der Praxis gelingen kann – dank intensiver Prüfungen und guter Zusammenarbeit aller Beteiligten. Die Baumaßnahme wurde bereits 2024 abgeschlossen. Unter Leitung der BASt wird nun weiter untersucht, wie sich die Fahrbahndecke auf Dauer unter realen Bedingungen bewährt – etwa bei extremen Witterungen.

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