So kommen die 27 „Augen“ exakt an ihren Platz

So groß wie fünf Fußballfelder ist das Baufeld für den neuen Stuttgarter Hauptbahnhof. Aktuell werden dort die 27 Lichtaugen eingesetzt. Dafür liefern Hunderte Lkw unzählige Bauteile an. Eine Sisyphus-Aufgabe für die Baustellenlogistik. Doch die Verantwortlichen wissen immer, wo welches Teil gerade ist - dank RFID-Tracking.

Bauprojekt Stuttgart 21: RFID-Tracking unterstützt Baustellenlogistik bei den Lichtaugen
Über ein großes Baufeld verteilen sich die 27 Oberlichter für Stuttgart 21. | Foto: Arnim Kilgus/DB

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Die Bauteile für die 27 Oberlichter und drei Schalentragwerke kommen vom Fassadenbauunternehmen Seele, das die „Lichtaugen“ auch einbaut. Gefertigt werden sie in dessen Werken am Stammsitz in Gersthofen und dem tschechischen Pilsen. Ein Teil davon landet per Lkw direkt auf der Baustelle, andere müssen in der Nähe zwischengelagert werden – eine große Herausforderung für die Baustellenlogistik, dabei den Überblick zu behalten.

Für diese Aufgabe haben die Fassadenspezialisten ein System entwickelt, das die zeitaufwändige Suche nach Bauteilen verhindert und den Baufortschritt bauteilgenau dokumentiert. Es basiert auf der Radio-Frequency Identification (RFID)-Technologie, bei der Daten über Funkwellen zwischen einem Transponder und einem Lesegerät ausgetauscht werden. Für die Umsetzung des RFID-Trackings bei Seele ist Sebastian Lippert verantwortlich. Angestrebt war, den Fortschritt der Bauarbeiten in Echtzeit digital abzubilden. Das Ergebnis ist ein komplett digitales Logistikkonzept, das allen Beteiligten des Projekts hilft.

Bauteile für Stuttgart 21: So funktioniert das RFID-Tracking

Jedes Packstück erhält ein eigenes RFID-Label, mit dem es von den Lesegeräten erfasst wird. | Foto: Seele
Jedes Packstück erhält ein eigenes RFID-Label, mit dem es von den Lesegeräten erfasst wird. | Foto: Seele
Für das Tracking wird jedes Packstück, zum Beispiel eine Kiste mit Metallprofilen, mit einem Transponder in Form eines Folienetiketts versehen, bevor es auf dem Lkw landet. Auf dem RFID-Label ist die Packliste hinterlegt, die Aufschluss gibt über die genaue Stückzahl und die exakte Bauteilbezeichnung. Diese Labels werden an sechs RFID-Gates automatisch erfasst. Die Gates befinden sich jeweils an den Warenausgängen der Produktionsstätten in Gersthofen und Pilsen, im Zwischenlager und auf der Baustelle. Zudem verfügen die die Mitarbeitenden auf der Baustelle über mobile Lesegeräte. Wenn der Lkw so ein Gate passiert, scannt das Lesegerät automatisch alle Etiketten und leitet ein Status-Update an das ERP-System von Seele weiter. So werden auch Zwischenstopps und Standortwechsel exakt verfolgt.
Sechs RFID-Gates mit Lesegeräten auf beiden Seiten hat Seele extra für Stuttgart21 aufgebaut. | Foto: Seele
Sechs RFID-Gates mit Lesegeräten auf beiden Seiten hat Seele extra für Stuttgart21 aufgebaut. | Foto: Seele

Drei RFID-Gates sind auf den Baustraßen des Kernstücks von Stuttgart 21 aufgebaut. Sie vermerken das Ankommen der Kiste. Der Mitarbeitende, der sie vom Lkw ablädt, scannt das Label mit dem mobilen Lesegerät. Ist die Kiste am gekennzeichneten Lagerplatz abgeladen und ausgepackt, landet ihr RFID-Etikett in einem Spezialbehälter am digitalen Baustellenterminal, der ebenfalls ein Lesegerät enthält. Hat das Montageteam die Metallprofile verbaut, wird das letzte Status-Update an das ERP-System mit einer Schnittstelle zum digitalen Modell des Lichtauges übermittelt, das die Bauteile als montiert kennzeichnet.

Die Fertigung und Montage der Lichtaugen erfordert höchste Präzision von den Fassadenbauern. | Foto: Jannik Walter/DB
Die Fertigung und Montage der Lichtaugen erfordert höchste Präzision von den Fassadenbauern. | Foto: Jannik Walter/DB

RFID-Tracking ergänzt 3D-Modell bei Stuttgart 21

Für Seele ist das RFID-Tracking ein wichtiger Baustein der digitalen Transformation. „Vom Konstruktionsbüro bis zur Fertigung arbeiten alle Abteilungen mit einem gemeinsamen 3D-Modell, das alle Informationen enthält“, erläutert Geschäftsführer Andreas Hafner. „Mit dem RFID-Tracking ist es uns gelungen, nun auch die Logistik und die Montage darin einzubinden. Das ist eine enorme Erleichterung für Seele und bietet erhebliche Vorteile für unseren Auftraggeber, die Deutsche Bahn.“

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