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Abschalschiene macht Tempo bei Stoßfugen

Das Abschalen von Stoßfugen funktioniert am besten mit der Fluxx-Abschalschiene. Das macht sich vor allem beim Abdichten von Doppelwandelementen bemerkbar. Zum Beispiel im Hallenbau: Bei 4 Kilometer Stoßfuge pro Etage kommt es eben vor allem auf Geschwindigkeit an.

Filigranwände: Abschalschiene macht Tempo bei Stoßfugen
Doppelwandelemente lassen die viergeschossige Produktionshalle von RAPA in Selb schnell in die Höhe wachsen. Rund 1.000 Meter Stoßfuge mussten pro Etage abgeschalt werden – insgesamt 4 Kilometer.

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Seit fast 100 Jahren ist in der Kreisstadt Selb die RAPA, die Rausch & Pausch GmbH zu Hause, die heute mit knapp tausend Mitarbeitern zu den weltweit führenden Spezialisten von Ventilsystemen für die Automobilindustrie und andere Branchen zählt. Das inhabergeführte Familienunternehmen produziert im Hauptwerk am Albert-Pausch-Ring vor allem Komponenten für Automatikgetriebe, die in den Fahrzeugen fast aller namhaften Hersteller zu finden sind. Auch beim aktuellen Thema „aktives Fahrwerk“ sind RAPA-Ventile stark vertreten. Die Geschäftsführung hat deshalb einen Hallenneubau für insgesamt 13 Millionen Euro beschlossen: Auf 7.500 m2 Fläche, verteilt auf vier Etagen, soll in der neuen Halle 6 demnächst die Produktion starten. Der Rohbau wurde von der beauftragten AS-Bau Hof GmbH in nur vier Monaten Bauzeit hochgezogen.

4 Kilometer Stoßfuge pro Etage

Der Schlüssel für schnelle Bauzeit liegt in den vorgefertigten, bis zu 5 m hohen Doppelwandelementen. Das macht nicht nur enorm Tempo beim Bauablauf, sondern bringt bei geringem Aufwand auch optimale Betonwände. Die Achillesferse dieser Bauweise mit sogenannten Filigranwänden ist allerdings die Abdichtung der Stoßfugen zwischen den Elementen. Im Gegensatz zu den makellosen Betonoberflächen der Fertigteile mit ihren exakt gebrochenen Kanten lässt die Ausführungsqualität der Fugen oft zu wünschen übrig.

Für den Bau der 16,5 m hohen und 47,5 m x 60 m großen RAPA-Halle wurden relativ schmale Fertigteil-Elemente vorgesehen. Damit steigt allerdings auch der Fugenanteil: So kamen bei 5 m Wandhöhe je Etage etwa 1.000 lfm Fuge zusammen, insgesamt mussten also 4.000 m Stoßfugen vor dem Ausbetonieren der Hohlwandelemente abgedichtet werden.

Wie in die meisten Bauunternehmen hat auch AS-Bau bisher Holzleisten verwendet, eine Methode, die nicht nur unwirtschaftlich ist, sondern selten auch befriedigende Ergebnisse bringt. Abgesehen davon, dass sie schwierig zu befestigen sind – verspannen ist mühsam, andübeln, anschießen oder ankleben würde die Platten beschädigen.

Die Abschalschiene Fluxx: Das Federstahlprofil wird im Plattenstoß mit Kunststoffankern verspannt, die anschließend einfach abgedreht werden.
Die Abschalschiene Fluxx: Das Federstahlprofil wird im Plattenstoß mit Kunststoffankern verspannt, die anschließend einfach abgedreht werden.

Ausschäumen hat Nachteile

Auch das oft praktizierte Ausschäumen der Stöße mit Bauschaum ist nicht gerade ideal, auch wenn dies die „Qualitätsgemeinschaft Doppelwand“, ein Zusammenschluss bayerischer Betonfertigteilwerke in ihrer „Anleitung zur Montage von Doppelwandelementen“ definitiv vorschlägt. Wie und mit welchem Aufwand die Betonflächen anschließend von den Schaumresten zu reinigen sind, damit der Architekt die Abnahme nicht verweigert, darüber schweigt sich der Verband diskret aus. Ebenso darüber, wie gewährleistet werden soll, dass der Montageschaum nicht in den Ortbetonkern hineinragt.

Mindestens dreimal schneller als Holzleisten

AS-Bau entschied sich in Selb für eine wesentlich elegantere und vor allem wirtschaftlichere Variante und orderte bei Mayer Schaltechnik rund 500 Meter Fluxx-Schienen. Mit diesen V-förmigen Federstahlprofilen lässt sich schnell und einfach eine einwandfreie Stoßfugenabschalung herstellen, deren Ergebnis auch dem Blick eines kritischen Architekten standhält.

Für AS-Bau waren nicht nur das zu erwartende Betonierergebnis ausschlaggebend, sondern auch die Kosten. „Die bisherige Holz-Lösung mussten wir kalkulatorisch mit rund 10 Minuten für einen Meter Fuge ansetzen, dazu kam der Aufwand für die Beschaffung der Holzleisten und deren Entsorgung nach dem Ausschalen“, so AS-Bauleiter Johannes Dimmling. „Mit den Fluxx-Schienen schaffen wir in rund 10 Minuten jetzt 3 m und mehr, also mindestens die dreifache Leistung – und das ganz ohne Abfall.“ Auf diese Weise amortisieren sich die Anschaffungskosten in kürzester Zeit, meist schon nach dem dritten bis vierten Einsatz. „Allein an der RAPA-Halle in Selb konnten wir unsere 500 m Fluxx-Schienen achtmal einsetzen“, so Dimmling. Die Wirtschaftlichkeit dieser Investition dürfte damit außer Frage stehen.

Die Grafik zeigt das einfache Funktionsprinzip der Fluxx-Abschalschiene. | Fotos + Grafik: Mayer Schaltechnik
Die Grafik zeigt das einfache Funktionsprinzip der Fluxx-Abschalschiene. | Fotos + Grafik: Mayer Schaltechnik

Tadellose Fugen in Rekordzeit

Seit Mayer vor etwa acht Jahren sein Fluxx-System vorgestellt hat, gehören Holzlatten oder Bauschaum zum Abdichten von Doppelwandelementen gegen auslaufenden Beton definitiv in die Mottenkiste. Die clevere Abschalschiene ist mit 1,0 und 1,5 m Länge erhältlich, und hat das Bauen mit vorgefertigten Betonwänden enorm rationalisiert.

Die Profile aus verzinktem, rot pulverbeschichtetem Stahlblech werden mit Kunststoffankern ganz simpel in den Stoßfugen der Hohlwandelemente festgespannt – von einem Arbeiter und völlig ohne Werkzeug. Die Abschalschienen passen sich federnd in die 45°-Fasen der beiden Fertigteile ein und dichten den Stoß sicher ab. Gleich nach dem Ansteifen des Betons können die Schienen wieder abgenommen werden: Dazu werden die Kunststoffanker einfach überdreht, so dass sie an der definierten Sollbruchstelle brechen. Zurück bleibt eine sauber ausgebildete V-förmige Fuge, die je nach Ansprüchen keine oder allenfalls minimale Nacharbeit erfordert. Und bei guter Behandlung sind die Schienen praktisch „endlos“ wiederverwendbar. Mit neuen Kunststoffankern, versteht sich, das sind die einzigen Verbrauchsstoffe mit (minimalen) Folgekosten. Selbst bei strömendem Regen oder sehr tiefen Temperaturen funktioniert das „Einmannsystem“ bestens – bei unverändert niedrigem Lohnaufwand.

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