Der Produktkatalog sieht vielversprechend aus: Die ausdrucksstarken Recyclingfliesen gibt es nicht nur in Naturfarbtönen aus dem Grau-Braun Spektrum, sondern auch in schillernden Blau- und Grünnuancen - inspirierend für Architekten und Innenausstatter. Bei der Herstellung der sogenannten „Shards“ wird vollständig auf Farb- und Primärrohstoffe verzichtet – ihre Farben entstehen allein durch das feine Austarieren der eingesetzten Recyclingmaterialien.

Hergestellt werden die Fliesen aus lokalen industriellen Abfallstoffen wassersparend im Trockenpressverfahren, gebrannt werden sie in Elektroöfen. Nach der Nutzungsphase lassen sich die Recyclingfliesen zudem ohne Ressourcenverlust zu neuen Fliesen verarbeiten. „Ein zentraler Aspekt unseres Konzepts ist der Aufbau eines zirkulären Materialkreislaufs“, sagt Lea Schücking, Gründerin und Geschäftsführerin der Shards GmbH. Auch beschädigte Fliesen gehen als Bruchstücke zurück in die Produktion. Dadurch entstehe ein fast abfallfreier Prozess, so Schücking.

Saubere Materialtrennung nötig für Bauschuttrecycling

In der Praxis ist das allerdings nicht so einfach. Voraussetzung für eine höhere Wiederverwertungsrate von Bauschutt ist eine sortenreine Trennung der Ausgangsmaterialien. Die findet jedoch noch immer kaum statt, ist aber für die Produktion von „Shards“ unerlässlich. Die Shards GmbH motiviert als Abnehmer von Bauschutt deshalb ihre Lieferanten aus der Recycling- und Abrissbranche zu einer besseren Materialtrennung. Für ihr Engagement für mehr Kreislaufwirtschaft am Bau ist die Shards GmbH jetzt als eine von vier Preisträgern mit dem Effizienz-Preis NRW 2023 ausgezeichnet worden. Der Preis ist mit insgesamt 20.000 Euro dotiert.

In folgendem Video erläutern Lea Schücking und Daniel Meyer das Konzept der "Shards":

Lesen Sie auch: