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Bundesministerin Klara Geywitz: Klimawandel ist ein Stresstest für unsere Städte

Zum Thema „Klimaanpassung und Lebensqualität“ lobt das Bundesministerium für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen den Bundespreis Stadtgrün 2022 aus. Gefragt sind Lösungen in Sachen Hitzevorsorge, Trockenheit und Hochwasser. Der Wettbewerb würdigt Projekte, die eine sichtbare und spürbare Wirkung zeigen.

Bundespreis Stadtgrün: Klimawandel und Lebensqualität als Themen, für mehr Biodiversität
Hitze und Trockenheit sind aktuelle Themen in der Baumpflege, die sich zudem auf die Unterhaltungskosten auswirken: Mit der Prämierung des Projektes „Multifunktionale Klima-Baumstandorte“ in Hamburg wollte die Jury beim Bundespreis Stadtgrün 2020 den Straßenraum im Klimawandel als Thema der Stadtentwicklung ins Licht rücken. Die entwickelte Lösung nutzt das Dachwasser der benachbarten Gebäude zur Bewässerung der Bäume. | Foto: Bundespreis Stadtgrün/Hergen Schimpf
Premiere feierte der Bundespreis 2020, der Wettbewerb soll alle zwei Jahre ausgelobt werden. Städte und Gemeinden in Deutschland können sich ab sofort für die aktuelle Auflage mit ihren Projekten bewerben. Adressaten sind auch Planungsbüros, Bürger, Hochschulen, Forschungseinrichtungen, Initiativen oder Vereine, die in Kooperation mit ihren Kommunen mitmachen können. Darum geht es: Wettbewerbsbeiträge sollen auf vorbildliche Weise Lösungen zur Klimaanpassung aufzeigen und über die alltäglichen Fragestellungen der Kommunen zum Thema Stadtgrün hinausgehen. Sie mindern die Auswirkungen des Klimawandels auf die Gesundheit und Lebensqualität der Bürger.

„Weniger versiegelte Fläche auch für mehr Biodiversität“

Bundesministerin Klara Geywitz: „Der Klimawandel ist ein Stresstest für unsere Städte. Wir brauchen mehr Bäume für ein besseres Stadtklima, wir brauchen Böden, die Starkregen aufnehmen, wir brauchen weniger versiegelte Fläche auch für mehr Biodiversität und gegen die Erhitzung der Wohnquartiere. Mit dem Bundespreis Stadtgrün 2022 zeichnen wir die Pionierarbeiten aus, die heute schon die notwendige Transformation der Städte gestalten.“ So soll der Wettbewerb laut Veranstalter realisierte Projekte der vergangenen zehn Jahre auszeichnen. Realisiert bedeute, dass das Projekt eine spürbare Wirkung zeige – zum Beispiel durch eine abgeschlossene Baumaßnahme, eine Aktion oder Intervention im Raum, eine Pflanzmaßnahme oder ein Experiment, das im Raum sichtbar und erlebbar ist. Dabei sei es wichtig, dass das Projekt öffentlich zugänglich und nutzbar sei. Es solle auch einen Mehrwert für das Gemeinwohl und die Öffentlichkeit haben. Die Suche nach vorbildlichen Projekten soll alle Freiraumtypologien und Maßstäbe umfassen: etwa Plätze, Straßenräume, Parks, Friedhöfe, Dächer, Flussräume, hybride Räume, Freiraumsysteme, öffentliche Grünzüge in der Stadt und in Kleingartenanlagen, gemeindeübergreifende Landschaftszüge und periphere Landschaftsräume sowie einzelne Stadtgrün- oder Landschaftselemente.

Hitze, Trockenheit und Hochwasser vorsorgen

Bei der Beurteilung der Projekteinreichungen spielen folgende Kriterien eine Rolle: Beitrag zur Klimaanpassung, Mehrwert für die Lebensqualität, Gestaltung, Planungs- und Umsetzungsprozess, Zusammenarbeit und Einbindung der Akteure, Kreativität und Innovation. Die Projekte sollen Lösungen für die Hitze-, Trockenheits- oder Überflutungsvorsorge (Hochwasser, Regenwasser) aufzeigen. Dies können beispielsweise folgende Maßnahmen sein: klimaresiliente Grünpflanzungen, multifunktionale Platz- oder Parkgestaltungen, neue Bewässerungskonzepte, Entsiegelungsprojekte, Schaffung von Kühlungsinseln, Etablierung oder Aufwertung von grün-blauen Infrastrukturen.

Preisverleihung im September 2022 in Berlin

Vorbehaltlich der im Bundeshaushalt 2022 zur Verfügung stehenden Mittel ist der Bundespreis mit einem Preisgeld von insgesamt bis zu 100.000 Euro dotiert. Neben umgesetzten Projekten wird auch der Mut prämiert, mit vielversprechenden neuen Lösungsansätzen zu experimentieren. Ende der Einreichungsfrist ist laut Veranstalter am 4. April, 18 Uhr. Eine unabhängige Jury entscheidet im Juni 2022 über die Auszeichnung von Projekten mit Preisen und Anerkennungen. Sie ist mit Experten aus den Bereichen Garten- und Landschaftsarchitektur, Klimaanpassung, Stadtentwicklung und Stadtplanung, Vertretern der kommunalen Spitzenverbände sowie aus dem Bundesbauministerium besetzt. Die Preisverleihung soll im September 2022 in Berlin stattfinden.

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Der Bundespreis Stadtgrün ist ein Baustein in der Umsetzung des Weißbuches Stadtgrün des Bundesbauministeriums. Er wird vom Deutschen Städtetag, dem Deutschen Städte- und Gemeindebund und dem Deutschen Landkreistag unterstützt. Das Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung (BBSR) setzt den Bundespreis Stadtgrün um und begleitet ihn fachlich.

Das Projekt „Freizeitgelände Berneckstrand“ im baden-württembergischen Schramberg erhielt beim Bundespreis 2020 eine Auszeichnung: Nach Ansicht der Jury zeigt es mustergültig, wie Umweltschutz, Hochwasserschutz, Freizeitnutzung und Umweltbildung auf einer Fläche ermöglicht werden können – und durch Einbindung engagierter Nutzer und neue Angebote den Verlust eines Freibades für eine Gemeinde erträglich machen. | Foto: Bundespreis Stadtgrün/Hergen Schimpf
Das Projekt „Freizeitgelände Berneckstrand“ im baden-württembergischen Schramberg erhielt beim Bundespreis 2020 eine Auszeichnung: Nach Ansicht der Jury zeigt es mustergültig, wie Umweltschutz, Hochwasserschutz, Freizeitnutzung und Umweltbildung auf einer Fläche ermöglicht werden können – und durch Einbindung engagierter Nutzer und neue Angebote den Verlust eines Freibades für eine Gemeinde erträglich machen. | Foto: Bundespreis Stadtgrün/Hergen Schimpf

Quelle: BBSR


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