Gehölzpflege: Lichtraumprofil beachten
Damit Bäume entlang von Straßen und Wegen dauerhaft verkehrssicher bleiben, müssen sie rechtzeitig und fachgerecht erzogen werden. Besonders bei Jungbäumen gilt es, den lichten Raum für Fahrzeuge und Passanten einzuhalten und durch gezielte Schnittmaßnahmen die Entwicklung einer stabilen Krone zu fördern. Wer zu spät oder unsachgemäß eingreift, riskiert nicht nur große Schnittwunden am Stamm, sondern auch Schäden am Baum selbst – mit Folgen für seine Vitalität und die Verkehrssicherheit.

Wichtig ist außerdem die Berücksichtigung der Baumart. Sollte diese zur Schleppenbildung neigen, ist ein Kronenansatz von sechs bis sieben Meter erforderlich. Allgemein sollte der Ansatz nicht zu knapp gewählt werden, da sich auch bei Eichen im Alter Starkäste neigen können und dann große Schnitte notwendig sind, wenn ein Einkürzen der Äste nicht möglich ist. Sollten Bäume an Felder grenzen, ist zu berücksichtigen das Landwirte ihre Fahrzeuge auf dem Feld teilweise höher als 4,5 Meter laden.
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Die Reifephase
Ab dem fünfzehnten Standjahr spricht man bei Bäumen von der Reifephase. Der Kronenansatz sollte auf der richtigen Höhe sein, dann müssen keine Schnitte direkt am Stamm gemacht werden. Grundsätzlich sind Pflegemaßnahmen so zu planen, dass keine Schnitte im Starkastbereich, also über zehn Zentimeter Durchmesser, ausgeführt werden müssen. Bei schlecht abschottenden Baumarten (wie Aesculus, Betula, Populus, Salix) gilt dies schon für Grobäste, also maximaler Schnittdurchmesser fünf Zentimeter. Damit möglichst glatte Schnitte erzielt werden, darf bis fünf Zentimeter Durchmesser im lebenden Holz nur mit scharfen Scheren oder Handsägen gearbeitet werden. Nur darüber oder bei der Beseitigung von Totholz ist die Verwendung der Motorsäge zulässig. Bei Pflegeschnitten an Bäumen gilt grundsätzlich:
- Ein vorhandener Astring ist zu erhalten.
- Bei Schnitten in einer Gabelung ist der Rindengrad zu erhalten.
- Bei Einkürzungen ist auf Zugast zu schneiden und dieser sollte möglichst ein Drittel des Durchmessers des abgeschnittenen Astes haben.
- Alle Schnitte müssen glatt und sauber sein; ein Ausfransen oder Quetschen der Rinde und des Kambiums ist zu vermeiden.
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Der Schnittzeitpunkt sollte aus physiologischen Gründen in der Regel während der Vegetationsphase (optimal zwischen Blattentfaltung und Blattverfärbung) ausgeführt werden. Grundsätzlich gelten diese Schnitte als schonende Form- und Pflegeschnitte im Sinne des §39 Bundesnaturschutzgesetz Abs. 5 Nr. 2 und können ganzjährig ausgeführt werden, solange keine wildlebenden Tiere dadurch mutwillig beunruhigt oder deren Lebensstätten zerstört werden.
Grundsätzlich ist der Eigentümer für seinen Baum verantwortlich und haftet für Schäden die durch ihn verursacht werden, wenn das Lichtraumprofil nicht besteht. Sollte dieser bei einer Gefährdung des Verkehrs fortdauernd untätig sein, muss der Baulastträger(Straßenbesitzer) tätig werden, andernfalls haftet er evtl. mit. Sollte der Baulastträger, die Äste selbst beseitigen wollen, so hat er den Eigentümer schriftlich aufzufordern und eine Frist von beispielsdweise 14 Tagen zu setzen mit einem Hinweis auf Erlass eines förmlichen Bescheids bei Unterlassung des Rückschnitts. Der Eigentümer ist nur zur Duldung der Arbeiten verpflichtet, doch über die Kostenerstattung gibt es keine einheitliche Rechtsprechung.
Die Deula rät
Gerade bei der Erziehung von Jungbäumen an Straßen sollten die Intervalle in kürzeren Abständen erfolgen. Dann können die Schnittarbeiten zum Teil mit Teleskopscheren vom Boden ausgeführt werden, da die Durchmesser der Schnittstellen kleiner sind. Der einzelne Pflegegang ist wesentlich schneller erledigt und die kleineren Schnittstellen werden vom Baum zügig abgeschottet und überwallt. So erhalten Sie gesunde und vitale Bäume, die in der Reifephase weniger Pflege und Zeit benötigen.
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