Forderung an Bundesregierung: „Brauchen endlich Aufbruchstimmung“
Nach der Bundestagswahl laufen jetzt Koalitionsgespräche zwischen Union und SPD. Auf die Politiker in Berlin kommt viel Arbeit zu. Wie sind die Erwartungen im Garten- und Landschaftsbau an die neue Regierung? B_I galabau sprach mit Norbert Heymann, Inhaber und Geschäftsführer des Garten- und Landschaftsbaubetriebs Garden Art in Hamburg.

Was erwarten Sie von der neuen Bundesregierung?
Norbert Heymann: Von der Regierung erwarte ich Motivation zum Investieren. Positive Energie ist jetzt dringend nötig. Wir brauchen endlich Aufbruchstimmung. Und tatsächlich weniger Bürokratie. Ich hoffe, dass die Parteien der Mitte zusammen agieren und ihre jeweiligen Parteiinteressen dabei etwas zurückstecken. Wir wollen doch nicht – wie vor 100 Jahren – Radikalen von links und rechts die Chance geben, Oberwasser zu bekommen.
Mit Blick auf die angespannte wirtschaftliche Situation hierzulande: Wie steht es um Ihre aktuelle Auftragslage und wie sind die Aussichten?
Heymann: Unsere Auftragslage ist blendend. Allerdings liegt es daran, dass wir uns als GaLaBau-Betrieb immer breit aufgestellt haben. Wir haben uns nie auf einen Kunden oder eine Sparte eingeschossen. Die Vielfalt trägt jetzt Früchte. Außerdem haben wir nie die schwarze Null im Konzept gehabt und immer investiert, sodass wir entschuldet durch jede Krise kommen. Das ist alles eine Frage der Einstellung. Wir versuchen, Nachwuchs heranzuziehen. Das gilt für jeden Auszubildenden, der Interesse an unserem Beruf hat. Und wir haben Extras zu bieten: eigenes Gym, Ferienhof in Schweden für Mitarbeiter – und natürlich interessante Aufträge.
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Der Fachkräftemangel ist ein heißes Thema in Deutschland, auch im GaLaBau: Könnten hier Fach- und Arbeitskräfte aus dem Ausland helfen, wie es BGL-Präsident Thomas Banzhaf vorschlägt?
Heymann: Wir waren auf dem Balkan unterwegs und sind mit einigen sehr motivierten Leuten zurück nach Hause gekommen. Eine Festanstellung geht hier allerdings nur über Heirat oder andere Wege. Es ist zäh und bedarf einer gewissen Kreativität, um Mitarbeiter zu bekommen. Über das Thema könnte ich einige Bücher schreiben. Aber es kommt der eine oder andere Facharbeiter aus EU-Ländern zu uns. Wir bieten günstigen Wohnraum – und damit ist kein Zwölf-Quadratmeter-Zimmer für 16 Personen gemeint. Sondern normale Wohnungen zu 20 Prozent unter dem Mietenspiegel. Das alles hilft etwas, aber unterm Strich fehlen Leute. Das Kernproblem ist nach meiner Meinung das Bürgergeld, dieses Thema muss die neue Regierung angehen.
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