ZVG zur Bundestagswahl: Wirtschaftspfad für den Gartenbau nötig
Die deutsche Gartenbauwirtschaft steht unter Druck: Hohe Energiepreise, zunehmende Bürokratie und der Fachkräftemangel belasten die Betriebe enorm. Doch die Branche hat Potenzial – gerade im Bereich Nachhaltigkeit und Klimaschutz. Um dieses Potenzial voll auszuschöpfen, fordert der Zentralverband Gartenbau (ZVG) im Vorfeld der Bundestagswahl 2025 klare politische Rahmenbedingungen und Entlastungen.
„Die allgemeine wirtschaftliche Situation hat sich in den letzten Jahren spürbar verschlechtert, was insbesondere den Mittelstand, zu dem die Betriebe des deutschen Gartenbaus im Wesentlichen gehören, vor immense Herausforderungen stellt“, betont ZVG-Präsidentin Eva Kähler-Theuerkauf. Die nächste Bundesregierung habe die dringende Aufgabe, der deutschen Wirtschaft Perspektive zu geben und damit auf den Wachstumspfad zurückzuführen.
Die Forderungen des ZVG
Der ZVG betont in seinen Forderungen, dass es Aufgabe der Politik sei, Wege zur Senkung von Energiekosten zu finden, die allen Unternehmen, unabhängig von ihrer Größe zugutekommen. Die Einführung eines Industriestrompreises gehe in die falsche Richtung, heißt es beim Verband. Vielmehr müssen politische Ansätze gefunden werden, die allen energieintensiven Unternehmen – unabhängig, ob Industrie oder Mittelstand – eine kostengünstige Energie zu Verfügung stellten. „Dazu zählt die allgemeine Absenkung der Energienebenkosten (Strom- und Energiesteuer sowie Netzentgelte) bzw. konkrete Erleichterungen im Nebenkostenbereich für energieintensive Unternehmen. Diese Ansätze müssen unbürokratisch ausgestattet werden.“ Heißt es in einem entsprechenden Papier des Verbandes. Das Bundesprogramm zur Steigerung der Energieeffizienz und CO2-Einsparung in Landwirtschaft und Gartenbau müsse langfristig verstetigt und besser ausgestattet werden. Zusätzlich sollte eine Förderung notwendiger Kredite über eine Zinsverbilligung, beispielsweise über die deutsche Rentenbank möglich sein.
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Die Überführung des nationalen Brennstoffemissionshandels in den europäischen Emissionshandel (ETS2) dürfe nicht den hiesigen Alleingang bei der CO2-Bepreisung im landwirtschaftlichen Bereich zementieren. Die landwirtschaftliche und damit auch gartenbauliche Nutzung von fossilen Brennstoffen sei deshalb künftig aus dem Regelungsbereich des ETS2 auszunehmen und nur im europäischen Gleichklang einzubeziehen. Anderenfalls müsse es zu erheblichen Erleichterungen für die energieintensiven Betriebe des Gartenbaus und der Landwirtschaft kommen.
Damit mehr Gartenbaubetriebe eine Entlastung von hohen CO2-Preisen erhalten können, muss die bisherige Carbon-Leakage-Regelung deutlich entbürokratisiert, das Antragsverfahren KMU-freundlich erleichtert werden, heißt es beim ZVG. Zudem müsse auch im Bereich der Energieeffizienz Dokumentations- und Zertifzierungspflichten entbürokratisiert werden.
ZVG – Wettbewerbsfähigkeit sichern
„Unser Forderungspapier zeigt konkrete Maßnahmen für den heimischen Gartenbau auf, um seine Wettbewerbsfähigkeit zu sichern, die Unternehmen zu entlasten und die regionale Produktion zu erhalten“, so Kähler-Theuerkauf weiter. Der Gartenbau habe hinsichtlich Nachhaltigkeit und Klimaschutz viel zu bieten. Dafür bräuchten die Betriebe aber passende politische Rahmenbedingungen.
Angesichts wachsender Herausforderungen durch den Klimawandel, hohe Energiepreise, Fachkräftemangel und zunehmende Bürokratie fordert der ZVG politische Entscheidungen, die die Wettbewerbsfähigkeit der Branche stärken und konkrete Maßnahmen zur Entlastung der Betriebe ergreifen.
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