Grünes Licht für HVO-Kraftstoff in Dieselmotoren

Freie Bahn für den Biosprit: Kubota, Hersteller von Industriemotoren, Land- und Baumaschinen sowie Kommunal- und Grünpflegefahrzeugen, gibt grünes Licht für HVO im Tank. Damit erteilt das japanische Unternehmen eine Freigabe für den Einsatz des erneuerbaren Kraftstoffs in seinen Dieselmotoren.

Kubota: Grünes Licht für HVO-Kraftstoff in Dieselmotoren
Maschinen und Fahrzeuge mit Dieselmotoren von Kubota können mit dem Kraftstoff HVO fossilfrei betrieben werden. | Foto: Kubota

HVO ist ein flüssiger erneuerbarer Kraftstoff, der auf Basis ölhaltiger Biomasse produziert und den paraffinischen Dieselkraftstoffen zugerechnet wird. Die Abkürzung steht für Hydrotreated Vegetable Oils („mit Wasserstoff behandelte Pflanzenöle“). Als Ausgangsstoffe kommt eine Vielzahl von ölhaltigen Rohstoffen sowie Abfall- und Reststoffen infrage. Seit Frühjahr 2024 darf HVO hierzulande an Tankstellen verkauft werden. Wie das Bundesverkehrsministerium mitteilt, hat HVO in Reinform (HVO 100) ein CO2-Emissionsminderungspotenzial von mehr als 90 Prozent. Moderne Dieselmotoren sind demnach grundsätzlich für HVO 100 geeignet.

Betreiber von Maschinen- und Fahrzeugflotten können ihren dieselbetriebenen Fuhr- und Gerätepark ohne jegliche Investitionen sofort auf einen fossilfreien Betrieb umstellen, meldet Kubota. HVO entspreche vollständig der Dieselnorm DIN EN 15940. Es bestehe auch kein Risiko, wenn einmal kein HVO zum Betanken verfügbar sei – dann könne der Kraftstoff-Vorrat bedenkenlos mit herkömmlichem Dieselöl ergänzt werden. Dies bestätigt das Bundesministerium.

HVO-Freigabe: Kubota hat Motoren vorher getestet

Was halten Kunden von Biosprit für Dieselmotoren? „Schon seit April 2024 erhalten wir vermehrt Anfragen zu diesem Thema“, berichtet Udo Engelmann, Leiter Technische Entwicklung und Aftersales-Service bei Kubota Deutschland. „Wir haben lange und ausführliche Testverfahren an unseren Motoren ausgeführt und dabei unter anderem die Kraftstoff-Einspritzpumpen, Schläuche und Dichtungen auf ihre Verträglichkeit mit diesem Kraftstoff untersucht. Unsere Dieselaggregate haben sich dabei als vollumfänglich HVO-tauglich erwiesen.“ In seiner reinen Form entspreche das an öffentlichen Tankstellen frei verkaufbare HVO 100 dem herkömmlichen Dieselöl – allerdings nicht ganz. „Man muss wissen“, so der Entwicklungsleiter weiter, „dass HVO etwas andere physikalische Eigenschaften hat. Seine Energiedichte ist ein wenig geringer als die von fossilem Dieselöl, dadurch bringen die Motoren unabhängig vom Hersteller etwa acht bis zehn Prozent weniger Leistung.“ Bei Generatoren mit ihrer typischerweise knapp bemessenen Leistung könne das bedenklich werden, bei mobilen Maschinen und Fahrzeugen jedoch nicht.

Keine Leistungseinbußen bei Baueinsätzen oder Mäharbeiten

„Leistungseinbußen werden sich lediglich unter Volllast zeigen, bei typischen Baueinsätzen oder Transport- und Mäharbeiten aber keine Verringerung der Produktivität verursachen“, erläutert Engelmann, „ohnehin sind nur mechanisch geregelte Motoren unter 18,5 kW Nennleistung von solchen geringen Leistungsverlusten betroffen. Unsere modernen, elektronisch geregelten Common-Rail-Motoren kompensieren die geringere Dichte von HVO und zeigen nur zwei Prozent Leistungsverlust.“ Sie seien etwas teurer in der Anschaffung, rechneten sich aber durch geringeren Verbrauch im laufenden Betrieb und erhöhten damit den Wiederverkaufswert der Maschinen und Fahrzeuge.

Dieselmotoren, Elektroantrieb und Wasserstoff

Kubota sieht für Dieselmotoren weiterhin eine große Zukunft. Die Japaner verzeichnen eine ungebremste Nachfrage. So werde gerade ein neues Werk zur Fertigung von Dieselaggregaten errichtet. Doch ebenso spielten Benzin- und Gasmotoren, Elektro- und Wasserstoffmotoren zunehmend eine Rolle beim umweltgerechten Antrieb von Maschinen und Fahrzeugen. „Niemand kann heute verlässlich sagen, welches der zukünftige Energieträger für Industriemotoren sein wird“, sagt Holger Tschischkale, Vertriebsleiter der Geschäftseinheit Motoren bei Kubota Deutschland. „Wir gehen von einer Diversifizierung zukünftiger Konzepte für Verbrennungsmotoren aus und arbeiten daher auf breiter Front an Lösungen für die Zukunft. Unter anderem werden wir das Feld des Elektroantriebs weiterbearbeiten sowie die Entwicklung und Fertigung elektrisch betriebener Traktoren vorantreiben.“

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Zudem habe Kubota in Zusammenarbeit mit einem japanischen Maschinenhersteller mit der Entwicklung eines wasserstoffbetriebenen Motors begonnen, der konstruktiv auf dem bestehenden Kolbenmotor WG3800 basiere. Dieser 3,8-Liter-Motor solle schon bald in die Serienproduktion gehen. „Wir sehen den Wasserstoff als die nächste umweltgerechte Alternative zu Benzin und Diesel, Gas und Strom“, so Tschischkale.

Auf der GaLaBau 2024 in Nürnberg ist Kubota hier zu finden: Halle 9/9-309, 9-315 und 9-407

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Quelle: Kubota


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