Ein Vorzeigeprojekt mit Klima-Pflastersteinen

Die Neugestaltung von Schulhöfen bringt heute komplexen Herausforderungen mit sich. Der Klimawandel fordert neue Konzepte und Lösungen. Die Verwendung nachhaltiger, regionaler Materialien und die Schaffung von klimaresilienten Aufenthaltsräumen gewinnen zunehmend an Bedeutung. Deutlich wird dies beispielsweise an der kürzlich realisierten Neugestaltung des Schulhofs der Hans-Kammerer-Schule in Burghausen, bei dem der GDM Klimastein von Godelmann eine zentrale Rolle spielte.

GDM Klimastein von Godelmann bei Schulhofgestaltung eingesetzt
Bei der Neugestaltung des Schulhofs der Hans-Kammerer-Schule in Burghausen kam der GDM Klimastein von Godelmann zum Einsatz. | Foto: GODELMANN

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Neues Filtersubstrat CARBOTEC 100, der Turbo in der Filterrinne

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Wie Regenwasser von versiegelten Verkehrsflächen gereinigt wird, damit es für die Bewässerung genutzt werden kann.


Als zukunftsorientierte Kommune setzt die Stadt Burghausen auf Nachhaltigkeit und die Umsetzung wirksamer Klimaschutzaufgaben. „Der Klimaschutz ist eine der größten Herausforderungen und zugleich eine der wichtigsten Aufgaben unserer Zeit“, erläutert Sarah Freudlsperger, Leiterin Umweltamt der Stadt Burghausen. Ihre Aufgabe sieht sie darin die Themen Klimaschutz und Umwelt ganzheitlich zu betrachten und richtungweisende Strategien und Konzepte zu erarbeiten, um unsere Umwelt zu schützen und eine nachhaltige Zukunft für kommende Generationen zu sichern. Eine der Planungsaufgaben ist die Schaffung von wassersensiblen Städten. Um diese Aufgabe ging es auch bei der Neugestaltung der Außenanlagen der Hans-Kammerer-Schule.

Die Schule war in die Jahre gekommen. Zudem mangelte es an Platz. Mit dem Anbau wuchs auch der Bedarf an Pausen- und Freiflächen, besonders im Hinblick auf die bevorstehenden Ganztagesschulen ab 2026, die eine deutlich längere Nutzung der Außenbereiche mit sich bringen. Anders als in Kindergärten, wo Rasenflächen dominieren, benötigen Schulhöfe befestigte Flächen. „Dies ist wichtig, um den Schulhof auch bei schlechtem Wetter nutzbar zu machen und die Belastbarkeit für die tägliche Nutzung durch hunderte von Schülern sicherzustellen“, erläutert Freudlsperger. Zudem muss der Schulhof barrierefrei und für Anlieferverkehr geeignet sein.

Ein proaktiver Pflasterstein für mehr Klimaresilienz

Ein weiteres erfolgreiches Element war die bewusste Entscheidung für die Verlegung der Betonsteine im Wildverband. | Foto: Godelmann
Ein weiteres erfolgreiches Element war die bewusste Entscheidung für die Verlegung der Betonsteine im Wildverband. | Foto: Godelmann

Der Klimawandel birgt neue Aufgaben und Potenziale bei der Neugestaltung und dem Umbau von öffentlichen Plätzen und Freiräumen. Viele Kommunen und Planer reden in diesem Zusammenhang vom Prinzip Schwammstadt und fordern einen klimaresilienten Stadtumbau. Dabei spielt die wasserbewusste Stadtentwicklung eine immer wichtigere Rolle. Was macht aber eine klimaresiliente, wassersensible Fläche aus? Auf den Punkt gebracht, kann man dies wie folgt beantworten: Anstatt das Regenwasser über die Kanalisation abzuführen, sollen städtische Flächen den Niederschlag wie einen Schwamm aufnehmen und die Feuchte wieder an die Vegetation abgeben.

Dieses Prinzip war auch in Burghausen wichtig und essentiell, sodass bei diesem Projekt der GDM Klimastein von Godelmann zum Einsatz kam. Denn wassersensible Flächenbeläge in Kombination mit Begrünung leisten einen Beitrag zur Kühlung. Der GDM Klimastein wirkt extremen Regenereignissen entgegen, erhöht die Biodiversität und wertet durch seine attraktive Optik gleichzeitig das Stadtbild deutlich auf.

Drei-Schichten-Aufbau des GDM Klimasteins

Anders als herkömmliche Pflasterbeläge besteht der Klimastein nicht aus zwei Schichten. Die Neuheit verbirgt sich in seinem dreischichtigen Aufbau. Die Vorsatzschicht funktioniert als Katalysator-Schicht, die Wärmeeinstrahlung reflektiert, Lärmemissionen reduziert und Luftschadstoffe neutralisiert. Durch die Fugen gelangt das Regenwasser gefiltert ins Erdreich und vor allem in die Speicher-Schicht, dem Kernbereich des Pflastersteins: Dank der offenporigen Gestaltung kann dieser wie ein Schwamm große Mengen Regenwasser aufnehmen, um diese zeitverzögert wieder an die Umgebungsluft abzugeben. Die dritte Schicht ist die Kapillar-Schicht, feinporig und weniger durchlässig, wodurch mehr Feuchtigkeit eingespeichert wird und das Wasser im Stein bleibt. Der Effekt: Der Bodenbelag erzielt eine ähnlich hohe Verdunstungsrate wie eine Wiese. Die Evaporation kühlt das Mikroklima in der Stadt, der Stein verhindert durch die Versickerungsleistung bei Starkregenereignissen aktiv Überflutungen und ist in der Lage Niederschlagsabflüsse flächendeckend zu reinigen. Das gereinigte Regenwasser wird Bäumen und dem Grundwasser zugeführt, gleichzeitig wird der Eintrag von Schadstoffen in das Grundwasser verhindert. Das Regenwasser wird je nach Aufbau der Fläche vollständig auf dem Grundstück zurückgehalten. Wie bei einer begrünten Fläche kommt es dem Boden und dem Grundwasser zugute. Von dem Grundstück fließt kein Wasser auf andere Flächen ab, dadurch reduziert sich im Starkregenfall das Überflutungsrisiko.

Der Klimawandel und die Anpassung der Ausgestaltung öffentlicher Flächen rückten bei der Gestaltung in den Fokus. Eine Neuausrichtung im Umgang mit Regenwasser war besonders wichtig. Statt einer reinen Ableitung wurde eine natürliche Bewirtschaftung des Regenwassers durch Versickerung, Speicherung und Verdunstung angestrebt. Diese Funktionen ermöglicht der GDM Klimastein von Godelmann.

Der Klimastein ist nicht nur klimapositiv und ressourcenschonend hergestellt, sondern bietet auch eine 100-prozentige Regenwasserversickerung, heißt es bei Godelmann. Durch seine hohe Verdunstungsrate von über 50 Prozent trägt der Klimastein zur Verbesserung des Mikroklimas bei. Zusätzlich schützt er das Grundwasser durch seinen geprüften Schadstoffrückhalt und unterstützt die saubere Grundwasserneubildung. Das Pflastersystem kann dabei so viel Regenwasser aufnehmen, dass es auch gegen lokale Überflutungen hilft. Damit leistet der Stein einen wichtigen Beitrag zur Realisierung klimaresilienter urbaner Räume.

Schulhof Burghausen - die Planung

Die Planung für die neue Platzgestaltung übernahm „die-grille Landschaftsarchitekten“. | Foto: die-grille Landschaftsarchitekten
Die Planung für die neue Platzgestaltung übernahm „die-grille Landschaftsarchitekten“. | Foto: die-grille Landschaftsarchitekten

Die Planung für die neue Pausenhofgestaltung übernahm „die-grille Landschaftsarchitekten“. Das Büro mit Sitz in Penzberg und Laufen plant Freiräume sowohl im privaten wie im öffentlichen Raum. Ehe man mit dem Gestaltungskonzept begann, wurde gemeinsam mit Lehrerschaft und Stadtrat entschieden, den vormals im Bereich des Pausenhofs befindlichen Parkplatz für rund 15 Kfz aufzulösen, um mehr Platz für die Kinder zu schaffen. Dabei konnten sogar zwei Bestandsbäume bei der Neugestaltung erhalten bleiben und inmitten der Pflasterflächen integriert werden, wobei ihre Wasserversorgung durch die Dreischichtigkeit des GDM Klimasteins unterstützt wird.

Das Büro „die-grille Landschaftsarchitekten“ legt seit jeher ein besonderes Augenmerk auf die Kommunikation des Planungsprozesses und der Ideen durch anschauliche Pläne und Perspektiven. Bei der Planung lag für Hannes Krauss, Partner bei „die-grille“, daher der Fokus darauf, dass auch die Schülerinnen und Schüler sowie die Lehrkräfte aktiv in den Gestaltungsprozess eingebunden wurden und deren Anforderungen berücksichtigt werden. So konnten die Schülerinnen und Schüler aktiv einen Plan zeichnen und Einfluss auf die Gestaltung nehmen. „Diese kreativen Entwürfe wurden sorgfältig geprüft und einige Gestaltungswünsche direkt in das endgültige Konzept integriert“, so Krauss. Dabei war ein zentrales Anliegen die Schaffung von multifunktionalen Spielgeräten und Bewegungsräumen. „Der neue Schulhof soll nicht nur ein Bewegungsraum sein, sondern auch Ruheräume bieten und somit eine bewusste Zonierung ermöglichen“, so Krauss.

Technische und logistische Herausforderungen bei der Schulhofneugestaltung

Die Neugestaltung des Schulhofs in Burghausen stellte nicht nur ästhetische und funktionale Anforderungen, sondern bringt auch eine Reihe technischer und logistischer Herausforderungen mit sich. Eine der übergeordneten logistischen Herausforderungen war der gleichzeitige Hochbau. „Dies erforderte eine genaue Koordination der verschiedenen Bauabschnitte, um die Arbeiten effizient und ohne gegenseitige Behinderung durchführen zu können“, erläutert Krauss.

Da die Baustelle direkt an den Schulbereich angrenzte, musste sie gut per Bauzaun gesichert werden, um niemanden zu gefährden. Der Bereich vor dem Haupteingang, der gleichzeitig als Notausgang dient, musste neu gepflastert werden. Diese zentralen Arbeiten wurden daher bewusst in die Schulferien gelegt, um den Schulbetrieb nicht zu stören und Sicherheitsrisiken zu minimieren. Gleichzeitig musste der Schulhof zu einem konkreten Zeitpunkt vollständig fertiggestellt und bezugsfähig sein.

Herausforderung beim Pflastern

Die komplette Fläche wurde im wilden Verband ausgeführt. Das Gestaltungskonzept sah zudem einen Mix von zwei aufeinander abgestimmten Farben in einem sanften Grau und einem warmen Beigeton vor. Beide Anforderungen in Kombination, erforderten ein Mitdenken beim Verlegen und einen erhöhten Aufwand beim Zureichen der Materialien. Aufgrund zahlreicher geschwungener und runder Einfassungen mussten viele Steine geschnitten werden, was aber auch ausnahmslos gut funktionierte.

Die neue Klima-Fläche fügt sich durch die vom Architekten ausgewählten Farbmix und die festgelegten Formate und den Verlegeverband harmonisch in das Gesamtbild des neuen Schulareals ein. Durch die Beschaffenheit des Steins ist es zudem nicht notwendig auf sehr große Fugenabstände zu achten. Der Stein lässt über normale Fugen versickern, ist aufgrund der Speicher und Kapillarschicht in der Lage Niederschläge zu speichern und sie wieder nach oben zu transportieren.

Vorteile und ökologische Aspekte

Anders als in Kindergärten, wo Rasenflächen dominieren, benötigen Schulhöfe befestigte Flächen. | Foto: Godelmann
Anders als in Kindergärten, wo Rasenflächen dominieren, benötigen Schulhöfe befestigte Flächen. | Foto: Godelmann

Die Schülerinnen und Schüler sollen sich gerne draußen auf dem Pausenhof aufhalten und auch im Sommer diesen als Ausgleich zum Klassenzimmer als Aktionsraum nutzen können. Dies geht aber nur, wenn der Bereich sich nicht zu sehr aufheizt. Daher ist der Klimastein ein Beitrag, um klimaresiliente Flächen zu gestalten. „Er entsiegelt Flächen, ist aber gleichzeitig belastbar und funktional. Dass er zudem verdunstungsaktiv ist und gut aussieht, hat mich überzeugt. Generell denke ich, dass im Zuge der nötigen Versiegelung durch die Verwendung des Klimasteines der natürliche Wasserkreislauf bestmöglich erhalten werden kann“, erläutert Freudlsperger die Überlegungen beim Einsatz des GDM Klimasteins.

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Prinzipien der Schwammstadt müssen zum alltäglichen Planungsinstrument werden. Davon ist die Leiterin des Umweltamtes der Stadt Burghausen überzeugt. Dazu gehöre auch entsprechende Produkte und der Mut, neuartige Produkte zu verwenden, auszutesten und die altbewährten Systeme neu zu denken. „Die Stadt sollte als Beispiel vorangehen, daher sind die Aufgaben, resultierend aus dem Klimawandel, und angepasste Maßnahmen in der Außenanlagengestaltung immens wichtig“, so Freudlsperger.

Erfahrungen

Die Neugestaltung des Schulhofs der Hans-Kammerer-Schule in Burghausen ist sicherlich kein Standardprojekt. Umso lohnender ist es, rückblickend die richtigen Schlüsse daraus zu ziehen. „Wichtigster Punkt meines Erachtens: die Bereitschaft von Planern und Bauherren sich für neue Konzepte und neue Produkte zu öffnen, um neue Aufgaben und Anforderungen proaktiv zu lösen“, findet Freudlsperger. Krauss ergänzt: „Grundsätzlich lohnt es sich immer, die Nutzer, in dem Fall die Schüler und Lehrer, intensiv einzubinden“. Denn ihre Bedürfnisse und Wünsche tragen wesentlich zur Akzeptanz und Zufriedenheit mit dem neuen Schulhof bei. Ein weiteres erfolgreiches Element war die bewusste Entscheidung für die Verlegung der Betonsteine im Wildverband. Dies ermöglichte eine gute optische Einpassung an die bestehenden Gebäude und Pflasterflächen. Dadurch fügt sich der neue Schulhof harmonisch in die Umgebung ein und wertet das Gesamtbild des neuen Areals auf.


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