Kann das Bau-Paket die Krise im Wohnungsbau stoppen?
Im zehnten Monat in Folge ist im Juli die Zahl der Baugenehmigungen für Wohnungen zweistellig zurückgegangen. Der Wohnungsbaugipfel am kommenden Montag im Bundeskanzleramt wird deshalb auch vom Baugewerbe mit Spannung erwartet. Bauindustrie und Wohnungswirtschaft sind allerdings skeptisch, ob das angekündigte Bau-Paket ausreichen wird.
Das Mischen wird digital
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Baugipfel: Was auf der Wunschliste der Bauwirtschaft steht
Bislang war bei den Förderkriterien für den Wohnungsbau ab 2025 der Energieeffizienzstandard EH40 vorgesehen. Ein Vergleich mit EH55 bei einem Mehrfamilienhaus zeigt, zu welchen Mehrkosten erhöhte Standards führen würden.
Die Regierung müsse jetzt handeln, forderte ZDB-Hauptgeschäftsführer Pakleppa: "In Zeiten größter Wohnungsnot ist die Nachfrage faktisch eingebrochen. Es ist keine Zeit mehr für Parteipolitik. Die Auftragsbücher laufen leer. Der Druck auf die Beschäftigung wird von Monat zu Monat stärker. Wir brauchen dringend einen Katalysator für den Wohnungsbau."
Was bringt der Wohnungsbaugipfel?
Dass in der aktuellen Krise des Wohnungsbaus ein Aussetzen des EH-40-Standards angebracht erscheint, hat Bundesbauministerin Klara Geywitz (SPD) bereits verlauten lassen. Auch verbesserte Abschreibungsmöglichkeiten für Immobilieninvestoren mit der degressiven Afa sollen wohl kommen. Zudem hat die Bundesbauministerin im Vorfeld des Wohnungsgipfels eine Förderung für den Erwerb von Bestandsimmobilien angekündigt. Das Programm Wohneigentum für Familien (WEF) soll aufgestockt und die Sanierungsvorgaben im Rahmen der EU-Gebäuderichtlinie (EPBD) abgemildert werden.
Bau-Paket des Wohnbaugipfels schon fertig?
Das von der Bauwirtschaft geforderte Paket scheint also bereits geschnürt zu sein. Als "reine Showveranstaltung" hat der Präsident des Hauptverbandes der Deutschen Bauindustrie, Peter Hübner, den Wohnungsbaugipfel laut einem Bericht der Wirtschaftswoche bezeichnet. Er sei pessimistisch, dass sich die Bauwirtschaft am Montag viel Gehör verschaffen könne. Für die Bauwirtschaft seien voraussichtlich nur "zwei Minuten Redezeit" vorgesehen, so Hübner laut Wiwo.
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Spitzenverband der Wohnungswirtschaft nimmt nicht am Baugipfel teil
Die sozial orientierte Wohnungswirtschaft im GdW und der Eigentümerverband Haus & Grund will an dem Wohngipfel mit Bundeskanzler Olaf Scholz gleich gar nicht teilnehmen. "Angesichts der dramatischen Situation kann es nicht sein, dass in aller Eile bei einem – in erster Linie öffentlichkeitswirksamen – Termin im Kanzleramt wieder nur ein Paket mit kleinteiligen Maßnahmen präsentiert wird, an dem die Wohnungs- und Immobilienwirtschaft als ausführende Akteure nicht grundsätzlich mitwirken konnten", kritisiert GdW-Präsident Axel Gedaschko. Sein Verband wolle sich aber nicht aus dem Bündnis bezahlbarer Wohnraum zurückziehen.
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