Rückgang der Baugenehmigungen alarmiert das Baugewerbe
Im Jahr 2022 sind rund 7 Prozent weniger Wohnungen genehmigt worden als im Vorjahr. Mit fast 17 Prozent war der Rückgang der Baugenehmigungen für Einfamilienhäuser besonders stark. Während Bundesbauministerin Klara Geywitz beschwichtigt, schlägt das Baugewerbe Alarm.
Das Mischen wird digital
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Nach Angaben des Statistischen Bundesamtes wurde 2022 in Deutschland der Bau von 354.400 Wohnungen genehmigt, 6,9 Prozent oder 26.300 Wohnungen weniger als im Jahr 2021. Besonders stark war der Rückgang der Baugenehmigungen für Einfamilienhäuser mit 16,8 Prozent oder 15.800 weniger als im Jahr 2021. Zum Rückgang der Bauvorhaben im dürften vor allem die hohen Kosten für Baumaterialien, der Fachkräftemangel am Bau und die zunehmend schlechteren Finanzierungsbedingungen beigetragen haben, so die Statistiker.
Baugewerbe erwartet dramatische Folgen im Wohnungsbau
„Die Zahlen sind wahrlich erschreckend und beunruhigend zugleich.“, sagte Felix Pakleppa, Hauptgeschäftsführer des Zentralverbands Deutsches Baugewerbes (ZDB). „Seit Monaten werden immer weniger Baugenehmigungen erteilt. Das wird dramatische Auswirkungen auf den Wohnungsbau im Land haben.“ Der Rückgang der Baugenehmigungen habe sich in den letzten Monaten verfestigt. Wegen der hohen Neubaukosten und Bauzinsen würden Bauherren und Investoren immer mehr Projekte stornieren. „Wenn wir nicht bald das Ruder rumreißen, wächst sich die Wohnungsmarktkrise weiter aus“, so Pakleppa. Die Politik müsse jetzt einlenken und den energetischen Standard EH-40 bei der Neubauförderung zeitweise aussetzen. Zudem müsse die KfW-Bank Bauwilige beim Stemmen der Bauzinsen unterstützen.
Bauministerin: Kapazitätsengpässe am Bau als Grund
Es gebe zwar einen deutlichen Rückgang der Bauanträge, räumte die Bundesministerin für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen Klara Geywitz ein, von einem kompletten Baustopp könne aber keine Rede sein. Im Jahr 2022 seien mehr neue Wohnungen genehmigt worden, als in im Jahr zuvor fertiggestellt wurden. Der Bauüberhang von genehmigten, aber nicht gebauten Wohnungen werde voraussichtlich weiter ansteigen, so die Ministerin. Zudem sei in den letzten Jahren die Bauzeit gestiegen. Als Grund nannte Geywitz deutlich verschlechterte Rahmenbedingungen und Kapazitätsengpässe in der Baubranche. Die Bundesregierung wolle dem mit vereinfachten Planungs- und Genehmigungsverfahren, einer stärkeren Digitalisierung und einem Fokus hin zum seriellen und modularen Bauen begegnen. Das Förderprogramm „Klimafreundlicher Neubau" sei erfolgreich gestartet, so Geywitz weiter. Zudem kündigte die Ministerin eine Wohneigentumsförderung für Familien mit kleinen und mittleren Einkommen an, die im Juni mit einem Volumen von 350 Millionen Euro starten soll.
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2023 werden 25.000 Wohnungen weniger fertig
Dass das nicht reichen wird, um den Wohnungsbau wieder in Schwung zu bringen und die mittlerweile 700.000 fehlenden Wohnungen zu bauen, hat die Bauwirtschaft schon vor Wochen kritisiert. Der Rückgang der Baugenehmigungen verdüstere die Aussichten für 2023, so Tim-Oliver Müller, Hauptgeschäftsführer des Hauptverbandes der Deutschen Bauindustrie: „Der Auftragseingang im Wohnungsbau ist schon jetzt ins Bodenlose gesunken. Aufgrund der zu geringen Neubauförderung von 1,1 Milliarden Euro, verschärften Anforderungen an die Energieeffizienz und hohen Zinsen werden gerade Wohnungsbaugesellschaften nicht in der Lage sein, investieren zu können.“ In diesem Jahr sei deshalb nur noch mit der Fertigstellung von höchstens 250.000 Wohnungen zu rechnen, 25.000 weniger als 2022.
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