Bahn kurz vorm Kollaps: Seit Jahren schlechte Baustellen-Planung
Baustellen bei der Bahn sind unvermeidbar. Doch die unprofessionelle Planung der DB sorgt für unnötige Verzögerungen, kritisiert die Bauwirtschaft. Ein neues Baustellenkonzept soll jetzt Besserung bringen. Während die Generalsanierung der Riedbahn startet, steht zudem die chronische Unterfinanzierung der Bahn in der Diskussion.
Baustellen nötig gegen Kollaps des Bahnverkehrs
Das Mischen wird digital
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Mangelhafte Baustellen-Planung bei der DB
Die schlechte Planung von Bauprojekten sei seit Jahren eines der zentralen Probleme der Deutschen Bahn. „Wir beobachten mit großer Sorge, dass viele Vorplanungen und Ausschreibungen der DB miserabel sind, sodass Projekte in Schieflage geraten und nicht so gebaut werden können wie ursprünglich geplant“, berichtet Gilka. Die Folge sei, dass Projekte abgesagt oder nur in Teilen gebaut werden könnten, völlig neu geplant und verschoben werden müssen oder deutlich länger bei der Bauausführung dauerten. Zuständig für die Bauplanung beim Bahnnetz ist die DB InfraGO AG. Von ihr brauche die Bauwirtschaft eine bessere Planungsqualität von Bauausschreibungen und der Vorbereitung von Projekten, fordert der BVMB-Chef.
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DB plant neues Baustellenkonzept
Eine Chance darauf besteht, wenn die DB InfraGO AG wie angekündigt in diesem Sommer ihre Baustellen neu organisiert. Nach dem geplanten Baustellenkonzept soll es künftig fest getaktete Zeitfenster im Fahrplan geben, in denen die Bahn Instandhaltungs- und Modernisierungsprojekte unter Bündelung von Gewerken umsetzt. Dadurch soll es nicht nur weniger Fahrplanänderungen geben, sondern auch eine längere „Baufreiheit“, so DB InfraGO-Chef Philipp Nagl. BVMB-Chef Gilka ist da skeptisch. Bis jetzt sei das neue Baustellenkonzept der DB noch nicht in der Praxis erprobt und auch nicht mit der Bauwirtschaft im Detail diskutiert worden, so seine Kritik. Getaktete Zeitfenster allein seien auch nicht die Lösung. Die Bahn müsse vor allem die Vorbereitung von Bauprojekten wie z.B. das Einholen von Genehmigungen, Baugrundgutachten und Kampfmittelsondierungen, das Risikomanagement und ihre Materialbeistellung „deutlich professionalisieren“. „Wenn die Vorplanungen für die Baustellen in dem neuen Baustellenkonzept nicht verbessert werden, kann das zu einem Desaster führen“, warnt Gilka. Im schlimmsten Fall würden Strecken gesperrt und gar keine Bauarbeiten stattfinden.
Generalsanierung Riedbahn: Große Aufgabe für die Bauwirtschaft
Bund plant zu wenig Geld für die Bahn ein
Die Streckensanierung allein bringt aber nicht mehr Menschen und Güter auf die Schiene. Dafür kommt man auch um den Neubau von Strecken und den Ausbau von Bahnhöfen nicht herum. Im Bundeshaushalt für 2025 sind laut BVMB aber nur rund 2,1 Milliarden Euro für Bedarfsplanprojekte eingestellt. Damit könnten nur die schon begonnenen Projekte weitergeführt werden, kritisiert Gilka. Für neue Projekte reiche das Geld nicht. Bis 2027 benötige die Bahn rund 45 Milliarden Euro. Eingeplant seien aber bisher bis 2029 nur 27 Milliarden Euro.
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