Lohn-Tarifrunde im Gerüstbauhandwerk geplatzt
Nach fünf Verhandlungsrunden sind die Tarifverhandlungen für die rund 35.000 Beschäftigten im Gerüstbau-Handwerk an einen toten Punkt gekommen. Das letzte Angebot der Arbeitgeber hat die IG Bau jetzt abgelehnt. Der alte Tarifvertrag ist Ende September ausgelaufen, seit dem Frühsommer verhandeln die Tarifparteien.
Das Mischen wird digital
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Nachdem sich die IG Bau und der Bundesverband Gerüstbau in den vorherigen Verhandlungsrunden im Bereich der Ausbildungsvergütung und des Mindestlohns einigen konnten, ist bislang eine Einigung beim Lohntarif nicht gelungen. Die fünfte Verhandlungsrunde am 2. November ist abgebrochen worden. Dabei liegen die Positionen zahlenmäßig gar nicht so weit auseinander. Die Arbeitgeber haben ein Lohnplus von fünf Prozent mit einer Laufzeit von zwölf Monaten angeboten, weitere zwölf Monate soll es noch einmal drei Prozent mehr geben. Die Gewerkschaft fordert 6,5 Prozent mehr Lohn für zwölf Monate.
Arbeitgeber: Gerüstbau-Betriebe nicht stärker belasten
Ziel der Arbeitgeber sei es, einen Ausgleich zur aktuellen Inflations- und Kostenbelastung für beide Seiten zu finden, sagte der Verhandlungsführer der Arbeitgeber, Marcus Nachbauer, Präsident des Bundesverbandes Gerüstbau, im Vorfeld der fünften Verhandlungsrunde. Angesichts der schwierigen wirtschaftlichen Lage sei das eine große Herausforderung. „Einerseits nehmen wir natürlich die Situation der Arbeitnehmer wahr, andererseits aber dürfen die Betriebe nicht noch stärker belastet werden“, so Nachbauer.
IG Bau fordert Ausgleich des Reallohnverlusts
Das letzte Angebot der Arbeitgeber sieht Carsten Burckhardt, im IG Bau-Vorstand zuständig für das Bauhauptgewerbe, als „pure Provokation“, da es 1,5 Prozent unter dem Inflations-Jahresdurchschnitt liege. „Es scheint so, als ob den Arbeitgebern mittlerweile jegliche Empathie für das Leben ihrer Beschäftigten abhandengekommen ist“, so Burckhardt. „Wir reden hier von Menschen, die die enorm gestiegenen Mieten nicht mehr bezahlen können, die beim Einkaufen genau schauen müssen, wieviel am Ende auf dem Kassenband liegt und die auch gerne im Warmen zu Hause entspannen möchten. Wir müssen dem Reallohnverlust ein Ende setzen“, so Burckhardt.
Burckhardt: Dem Gerüstbau droht weiterer Arbeitskräfte-Schwund
Mit einer Lohnerhöhung unter der Inflationsrate schade die Gerüstbaubranche sich selbst, argumentiert der Verhandlungsführer der Arbeitnehmerseite: „Das Angebot ist beim dem herrschenden Fachkräftemangel doch Harakiri, der Gerüstbau sucht händeringend nach Beschäftigten. Irgendwann können die Unternehmen keine Aufträge mehr annehmen, weil sie schlicht kein Personal mehr haben.“ Auch das Argument der Gerüstbauunternehmen, der Wohnungsbau stecke in der Krise, lässt Burckhardt nicht gelten. „Im Infrastrukturbau wie Straßen, Schienen, Brücken etc. boomt es ohne Ende, das zeigen auch die neuesten Erhebungen des statistischen Bundesamtes.“ Zudem müsse dem Bedeutungsverlust der Flächentarifverträge entgegengewirkt werden.
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Der Gerüstbau zählt zwar zum Bauhauptgewerbe, führt aber mit der IG Bau eigene Tarifverhandlungen.
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