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Schlichtung unter hohem Druck

Aktuell läuft in Berlin die zweite Runde in der Schlichtung der Tarifverhandlungen für das Baugewerbe. Schlichter Rainer Schlegel, Präsident des Bundessozialgerichts, steht unter hohem Druck. Kann er keinen Kompromiss zwischen den Tarifparteien aushandeln, droht ein bundesweiter Streik. Aber es gibt Hoffnung.

Tarifverhandlungen am Bau: Schlichtung unter hohem Druck
Aktuell läuft in Berlin die Schlichtungsrunde in den Tarifverhandlungen für das Baugewerbe. Der erste Tag wurde von einer Protestaktion der IG Bau begleitet. | Foto: IG Bau

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Seit gestern läuft aktuell die zweite Schlichtungsrunde in der Hauptstadt. Schlichter Rainer Schlegel steht unter hohem Druck. Kann er bis zum 20. Oktober keinen Kompromiss zwischen den Tarifparteien aushandeln, droht ein bundesweiter Streik. Diese Schlichtungsrunde sei die "wirklich allerletzte Chance", so die IG Bau, noch in freien Verhandlungen zu einer Einigung zu kommen. Ansonsten will die Gewerkschaft bundesweit Baustellen lahmlegen.

Die Rede ist von den schwierigsten Tarifverhandlungen seit Jahren. Die erste Schlichtungsrunde in der vergangenen Woche hat allein 27 Stunden gedauert - ohne Ergebnis, aber immerhin war der Ton der Arbeitnehmer- und Arbeitgebervertreter im Anschluss weniger scharf als noch am Vortag. Unter der Leitung von Schlichter Rainer Schlegel gab es offenbar eine vorsichtige Annäherung zwischen den Tarifparteien, wie der Bundesvorsitzende der IG Bau, Robert Feiger sagte. Es sei aber noch alles offen und man läge in den entscheidenden Punkten noch weit auseinander.

Mindestlohn 2 soll bleiben

So haben die Arbeitgeber nach Angaben der Bau-Gewerkschaft angekündigt, am Mindestlohn 2 im Westen – also am unteren Lohnsockel für qualifizierte Bauarbeiter – festhalten zu wollen. Über diesen Punkt hatten die Tarifparteien schon bei den Tarifverhandlungen im vorigen Jahr gestritten. Die jetzige Ankündigung bewertet die IG Bau positiv. Beim Lohnplus und der Wegezeitenentschädigung stünden die Arbeitgeber aber „weiter auf der Bremse“, so Carsten Burckhardt, bei der IG Bau Branchenvorstand für das Bauhauptgewerbe. „Wir hoffen, dass die Arbeitgeber den Weg der Vernunft gehen und dass es uns gelingt, in der kommenden Woche die Steine aus dem Weg zu räumen.“

Nostitz: „Konstruktive Gespräche"

Auch der Ton bei den Arbeitgebern klingt nun deutlich weniger konfrontativ als noch am Tag vor Schlichtungsbeginn. „Wir haben intensive Verhandlungen geführt, in denen alle Punkte konstruktiv beleuchtet wurden“, sagte Uwe Nostitz, Verhandlungsführer der Arbeitgeber und Vizepräsident des Zentralverbands des Deutschen Baugewerbes. Das sei ein guter Gesprächsfaden, der wieder aufgegriffen werden solle.

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