Vertreter der Bauwirtschaft zeigen klare Kante
Seit Wochen gehen Hunderttausende auf die Straße, um gegen die AfD und Rechtsextremismus zu demonstrieren. Auch aus der Bauwirtschaft melden sich viele zu Wort - als Auftraggeber und als Arbeitgeber. Klarer Tenor: Die AfD schadet auch dem Wirtschaftsstandort Deutschland.
Das Mischen wird digital
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Dexit, Euro-Austritt und Fachkräfteabschreckung, das sind die Hauptpunkte, die die AfD sich ins Parteiprogramm zum Thema Wirtschaftspolitik geschrieben hat. Dagegen beziehen etliche Wirtschaftsgrößen jetzt deutlich Position, viele davon auf der Social Media-Plattform LinkedIn. Darunter sind Bauunternehmer, Baustoffhändler, Vertreter der Bauverbände und der Baumaschinenhersteller. Wir haben einige davon hier beispielhaft zusammengestellt.
VDMA: "AfD ist ein Standortrisiko"
Deutschland braucht offene Grenzen, eine Willkommenskultur für ausländische Fachkräfte und eine feste Verankerung in Europa und im Euro-Raum, heißt es zum Beispiel vom VDMA, der 3.600 Mitgliedsunternehmen im Maschinen- und Anlagenbau vertritt, darunter auch 370 Mitglieder aus der Baumaschinenindustrie. Das VDMA-Präsidium und die VDMA-Hauptgeschäftsführung haben gemeinsam Stellung bezogen: „Die nationalistischen Ideen der AfD und anderer extremistischer Parteien würden, insbesondere mit Blick auf ihre Wirtschaftspolitik, den Standort Deutschland in Kürze ruinieren. Wer den „Dexit“, also den Ausstieg Deutschlands aus der EU fordert, hat nicht begriffen, dass kein europäisches Land im wirtschaftlichen Machtkampf zwischen den Kontinenten allein bestehen kann. Wer ausländische Fachkräfte deportieren will, hat nicht begriffen, dass die Parole „Deutschland den Deutschen“ nur einem Standort schweren Schaden zufügt – unserem Land. Schon heute tragen dringend benötigte Fachkräfte aus anderen Ländern ihr Wissen lieber woanders hin, weil sie sich nicht willkommen fühlen. Das können wir uns im globalen Wettlauf um kluge Köpfe nicht leisten. Und der von der AfD ins Spiel gebrachte Austritt aus dem Euro würde Deutschlands und Europas Wirtschaft schweren Schaden zufügen. Wirtschaft und Verfechter einer demokratisch-marktwirtschaftlichen Gesellschaft müssen sich daher klar gegen solche wohlstandfeindlichen Ideen positionieren. AfD und ähnliche Parteien sind ein großes Standortrisiko für Deutschland, seine Unternehmen und die Menschen, die hier bei uns arbeiten.“
Albert Dürr: "Gift für Wirtschaft und Gesellschaft"
Wir brauchen Migration und Vielfalt! Überall fehlen Fachkräfte, auch in der Bauwirtschaft. Umso mehr sind wir auf qualifizierte und qualifizierbare Zuwanderung angewiesen. Als Geschäftsführer eines Bauunternehmens weiß ich aus eigener Erfahrung, wie sehr Migranten unser Land und dessen Wirtschaft bereichern. Auf unseren Baustellen arbeiten die unterschiedlichsten Gewerke, aber auch Kulturen Hand in Hand. Die meisten Bauwerke, die seit der Nachkriegszeit in Deutschland entstanden sind, wären ohne Migranten und ausländische Bauarbeiter kaum zustande gekommen. Bei Wolff & Müller arbeiten Menschen aus rund 50 Nationen.
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Was tue ich – was tut unser Familienunternehmen –, um die Demokratie zu stärken und einer Spaltung der Gesellschaft entgegenzuwirken? Wir machen immer wieder deutlich, dass Wolff & Müller für Vielfalt steht. Mit Initiativen wie unseren Diversity Wochen fördern wir das gegenseitige Verständnis von Mitarbeitern mit unterschiedlichem kulturellem Hintergrund. Ich selbst engagiere mich in verschiedenen Gremien wie z.B. dem Strategiedialog „Bezahlbares Wohnen und innovatives Bauen“ dafür, dringende Probleme unserer Zeit zu lösen. Unsere Wolfgang Dürr Stiftung sponsert gemeinnützige Projekte in den unterschiedlichsten Bereichen, zum Beispiel die Tafeln oder die Ukrainehilfe. Wir unterstützen Mitarbeiter, die sich ehrenamtlich engagieren."
Tim-Oliver Müller: "Wir müssen uns einmischen"
Marcus Pöllinger: "Vertrauen in unsere Demokratie"
Nicht nur als Bürger, auch als Vertreter der Wirtschaft stelle ich mich entschieden gegen jede Form von Extremismus. Nationalistische, populistische Agitation zielt allein auf Zerstörung und Spaltung ab. Die Ökonomen Marcel Fratzscher und Michael Hüther warnen nicht ohne Grund vor einem massiven Standortrisiko: „Eure Jobs sind in Gefahr, wenn die AfD sich durchsetzt“, so Fratzscher. Als BayWa CEO stehe ich einer international agierenden Gruppe vor. Dieses kleine Wort sagt eigentlich schon alles: Inter-national. Ohne Austausch, ohne Handel und Zusammenarbeit, ohne gegenseitigen Respekt sind die Sicherheit und der Wohlstand aller beteiligten Partner ernsthaft in Gefahr. Eine offene Gesellschaft und eine gelingende Marktwirtschaft brauchen Bewegungsfreiheit - auch im Kopf. Vielfalt ist das Gegenteil von Einfalt!“
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