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Motorenbauer Deutz streicht bis zu 1.000 Stellen

Die Kölner Deutz AG reagiert auf die zuletzt schwache Geschäftsentwicklung und baut weltweit bis zu 1.000 Stellen ab. 350 Beschäftigte sollen im Rahmen eines Freiwilligenprogramms bis März 2021 das Unternehmen verlassen.

Motorenbauer Deutz streicht bis zu 1.000 Stellen
Deutz im ersten Halbjahr: Während sich das Servicegeschäft mit einem Plus von 0,8 % weiterhin positiv entwickelt, verzeichnen die Anwendungsbereiche Baumaschinen, Material Handling, Landtechnik sowie Stationäre Anlagen prozentual zweistellige Auftragsrückgänge.

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Im ersten Halbjahr 2020 hatte die Deutz AG unter anderem durch die Freisetzung von Leiharbeitnehmern bereits 380 Stellen abgebaut. Die verbliebenen Stellen sollen bis Ende 2022 im Zuge des Auslaufens befristeter Verträge sowie natürlicher Fluktuation abgebaut werden. In einem Eckpunktepapier zu seinem globalen Effizienzprogramm „Transform for Growth“ hält Deutz auch die Begleitung des Freiwilligenprogramms durch eine Transfergesellschaft und die Vereinbarung eines Sozialplans fest. Daneben sieht das Papier Maßnahmen zur Optimierung der globalen Produktion, zur Automatisierung und Digitalisierung operativer und administrativer Prozesse sowie schlankeren Strukturen innerhalb des Konzerns vor.

Der Großteil der Einsparungen soll aber durch die Reduzierung der Personalkosten realisiert werden. Die vereinbarten Maßnahmen zielen darauf ab, die Wettbewerbsfähigkeit des Unternehmens auf globaler Ebene weiter zu stärken und gleichzeitig den Standort Deutschland zu sichern. Ab 2022 sollen mit dem Effizienzprogramm Kosteneinsparungen von jährlich insgesamt 100 Millionen Euro realisiert werden.

„Unser oberstes Ziel ist es, betriebsbedingte Kündigungen zu vermeiden und für unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter eine sozialverträgliche Lösung zu finden“, sagt Deutz-CEO Dr. Frank Hiller. | Fotos: Deutz
„Unser oberstes Ziel ist es, betriebsbedingte Kündigungen zu vermeiden und für unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter eine sozialverträgliche Lösung zu finden“, sagt Deutz-CEO Dr. Frank Hiller. | Fotos: Deutz

Lockdown und Absatzprobleme

Deutz musste infolge der Corona-Krise im ersten Halbjahr 2020 deutlich Federn lassen. Der Umsatz des Konzerns verringerte sich gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 33,3 % auf 620 Millionen Euro. Mit 73.859 verkauften Motoren lag der Absatz um 27,3 % unter dem Vergleichswert. Im EMEA-Raum (Europa, Mittlerer Osten und Afrika), dem für Deutz wichtigsten Absatzmarkt, betrug das Minus 30,5 % (37.763 Motoren), in der Region Amerika minus 47,4 % (14.726 Motoren). Nur die Deutz-Tochtergesellschaft Torqeedo – Weltmarktführer für integrierte elektrische sowie hybride Bootsmotoren und seit 2017 Teil von Deutz – konnte ihren Absatz mehr als verdoppeln.

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Nicht nur dass die Kunden zurzeit verstärkt auf die Vorbaumotoren in ihren Lagern zurückgreifen, statt neue Motoren zu bestellen – dies hatte schon zum Jahresende 2019 den Auftragsbestand geschmälert –, auch führen die gesamtwirtschaftlichen Auswirkungen der Corona-Pandemie in einem ohnehin schwierigen Marktumfeld zu einem deutlichen Nachfragerückgang. Darüber hinaus litt der operative Geschäftsbetrieb im zweiten Quartal durch den vorübergehenden Produktionsstillstand und die Einführung von Kurzarbeit. Der Auftragsbestand der Deutz AG ging im ersten Halbjahr gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 34,6 Prozent zurück. Mit Ausnahme der Antriebe für Schienenfahrzeuge waren alle Produktsparten von diesem Rückgang betroffen.


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