Lieferkettenprobleme bremsen Baumaschinen-Produktion aus

Große Sorgen brauchen sich die deutschen Baumaschinenhersteller derzeit nicht zu machen; sie sitzen weiterhin auf einem komfortablen Auftragspolster. Doch wann die bestellten Baumaschinen ausgeliefert werden können, ist offen: Die anhaltenden Probleme in den Lieferketten machen ein dickes Fragezeichen hinter die Umsatzerwartungen.

Lieferketten-Probleme bremsen Baumaschinen-Produktion aus
Die weltweite Nachfrage nach Baumaschinen ist ungebrochen. Doch die Hersteller können zurzeit nicht mehr produzieren, weil immer wieder Teile fehlen. | Foto: Messe München

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Die Baumaschinen- und Baustoffanlagenbranche verkaufte 2021 so viele Geräte wie nie zuvor. Entsprechend erzielte sie mit 16,7 Milliarden Euro ein Umsatzplus von 22 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum. Das entsprach schon fast wieder dem Umsatzniveau von 2019 (16,9 Milliarden Euro). Der Baumaschinensektor schaffte dabei mit 12,4 Milliarden Euro ein Plus von nominal 18 Prozent und ein neues Allzeithoch. Straßenbaumaschinen konnten mit 22 Prozent die höchste Steigerung beim Umsatz erzielen. Der Inlandsumsatz der Baumaschinenindustrie – auch ein Ergebnis der Störungen in den weltweiten Lieferketten – war hoch wie nie und erreichte 4,3 Milliarden Euro. Als Folge der Nachfragewelle, die sich nach dem coronabedingten Umsatzrückgang 2020 aufgebaut hatte, lag der Auftragseingang bei plus 53 Prozent. Hier zeigen Hochbau-, Erdbewegungs- und Straßenbaumaschinen eine homogene Verteilung.
Der Umsatz mit Baumaschinen und Baustoffanlagen hat 2021 wieder das Vor-Corona-Niveau erreicht. | Foto: VDMA
Der Umsatz mit Baumaschinen und Baustoffanlagen hat 2021 wieder das Vor-Corona-Niveau erreicht. | Foto: VDMA

Allzeithoch beim Absatz von Baumaschinen

In Deutschland ist der Absatz von Baumaschinen im vergangenen Jahr um knapp 10 Prozent gestiegen, insbesondere kompakte Baumaschinen haben weiterhin hohe Wachstumsraten. Auch im laufenden Jahr ist die Nachfrage aus den Abnehmerbranchen unverändert hoch. Dieser Boom werde sogar dem Fachkräftemangel und Materialengpässen trotzen können, glaubt man beim VDMA.

Umsatzerwartungen unsicher, Erträge schrumpfen

Doch die ungebremst positive Entwicklung des Auftragseingangs ist nur die halbe Wahrheit: Ein großes Risiko für die Umsatzentwicklung sind nach der Erfahrung vieler Hersteller die fortdauernden Störungen bei Zulieferungen. „Wir schieben eine Welle an Aufträgen vor uns her, die wir vermutlich bis ins Jahr 2023 mitnehmen müssen, wenn die Situation so bleibt,“ befürchtet Joachim Strobel, Vorsitzender der Fachgruppe Baumaschinen im VDMA. „Trotz voller Auftragsbücher kann die Branche für das laufende Jahr nur von einem Umsatzplus von maximal 7 Prozent ausgehen. Auch die Erträge werden hinter unseren Erwartungen zurückbleiben, weil wir mit enorm gestiegenen Kosten zu kämpfen haben.“

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Konjunkturprogramme beflügeln die USA und Europa

Die USA, Europa und China bleiben die wichtigsten Marktregionen und stellen zusammen 75 Prozent des Weltmarktes. Der Baumaschinenabsatz des Jahres 2021 stieg in den USA um 30 Prozent und in Europa um 28 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. China schwächelt mit einem Rückgang von 7 Prozent; hier waren besonders das dritte und vierte Quartal mit jeweils rund minus 30 Prozent schwach. Weltweit stieg der Absatz insgesamt um 18 Prozent, ohne China um 32 Prozent. Trotzdem bleibt das Land weiterhin größter Einzelmarkt. Vielversprechend für die nächsten Jahre ist der US-Markt. Dank umfangreicher Konjunkturprogramme könnten in den Vereinigten Staaten für den Bausektor goldene Zeiten anbrechen. Auch in Europa wirken die in der Pandemie gestarteten Konjunkturprogramme in den nächsten zwei bis drei Jahren stützend. Dies wird insbesondere dem Tiefbau zugute kommen, der in der Prognose des VDMA in den kommenden Jahren den Wohnbau als Konjunkturlokomotive ablösen wird. In China ist die weitere Entwicklung unsicher, das Risiko einer Immobilienkrise ist dort nach wie vor präsent.

Der Tiefbau wird sich in Deutschland, getrieben von staatlichen Konjunkturprogrammen, nach Prognosen des VDMA in den kommenden fünf Jahren am besten entwickeln. | Foto: VDMA
Der Tiefbau wird sich in Deutschland, getrieben von staatlichen Konjunkturprogrammen, nach Prognosen des VDMA in den kommenden fünf Jahren am besten entwickeln. | Foto: VDMA

Vorfreude auf die bauma 2022

Digitalisierung und Klimaneutralität sind die Megatrends in der Bauindustrie. Auch bei den Baumaschinenherstellern stehen diese Themen ganz oben auf der Agenda - genau wie auf den Leitmessen der Baumaschinen- und Baustoffanlagenbranche in diesem Jahr: Die ceramitec im Juni, die glasstec im September und die bauma im Oktober werden richtungsweisende Entwicklungen zeigen. „Wir alle freuen uns auf unsere Präsenzmessen. Endlich können wir wieder in einem großen Rahmen zeigen, welche technischen Fortschritte wir bereits erarbeitet haben, damit wir die klimapolitischen Ziele erreichen“, betont Franz-Josef Paus, Vorsitzender des VDMA-Fachverbands. Die Baumaschinenhersteller wie auch die Veranstalterin, die Messe München, seien fest entschlossen, die Messe zu einem Erfolg zu machen. Daran würden auch etwas niedrigere Besucherzahlen als bei der "grenzwertig vollen" bauma 2019 nichts ändern, meint Joachim Schmid, Geschäftsführer des VDMA-Fachverbands Baumaschinen und Baustoffanlagen.


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