Beeke: „Wir könnten weiter sein“
Der Fachkräftemangel ist eine der größten Herausforderungen für das Baugewerbe. Bis 2030 könnten der Branche bis zu 100.000 Fachkräfte fehlen - eine Situation, die dringendes Handeln erfordert. Der Versuch, mehr Frauen für die Baubranche zu gewinnen, ist bislang nicht besonders gut gelungen.
Das Mischen wird digital
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"Die Branche ist nicht unattraktiv, sondern vor allem bei der Integration weiblicher Fachkräfte mit Klischees ausgestattet", sagt Jutta Beeke, Vizepräsidentin für Sozialpolitik der Bauindustrie. Es bestehe ein weit verbreitetes Vorurteil, dass körperliche Arbeit am Bau ausschließlich von Männern ausgeführt werden könne, während die Rolle von Planung und Technisierung oft unterschätzt werde. Doch diese Vorstellungen gehören der Vergangenheit an, so Beeke. Die Initiative "Klischeefrei" und das FrauenNetzwerk-Bau setzen sich dafür ein, diese überholten Vorstellungen aufzubrechen und Frauen eine Plattform für Austausch und Förderung zu bieten.
Frauen sind zwar in verschiedenen Bereichen der Bauindustrie präsent, jedoch weiterhin in geringem Maße. Aktuell machen sie nur etwa 14 Prozent der Beschäftigten im Baugewerbe aus, der Anteil in den gewerblichen Berufen liegt nur bei 1,9 Prozent. Doch es gibt leise Anzeichen für Veränderungen: In den letzten zehn Jahren hat sich der Frauenanteil in bauhauptgewerblichen Berufen um 0,6 Prozentpunkte erhöht, und auch der Anteil der weiblichen Studierenden im Fach Bauingenieurwesen steigt stetig.
"Allein aus diesem Grund wäre es ein Fehler, einen Großteil des gut ausgebildeten weiblichen Personals links liegen zu lassen. Das können wir uns nicht leisten", mahnt Beeke. Die Bauindustrie könne von verschiedenen Blickwinkeln, Arbeits- und Herangehensweisen sowie von Diversität auf der Baustelle profitieren. "Wir könnten weiter sein, als es die Zahlen heute verdeutlichen. Aber ich bin zuversichtlich, dass wir es schaffen, besser zu werden."
Baubranche will Frauenanteil erhöhen
Auch Thomas Möller, Hauptgeschäftsführer der Bauwirtschaft Baden-Württemberg, sieht in der verstärkten Beschäftigung von Frauen eine Möglichkeit, dem Fachkräftemangel entgegenzuwirken. Trotz des derzeit geringen Anteils von Frauen in gewerblichen Berufen sieht er ein erhebliches Potenzial. Die Bauwirtschaft biete Frauen attraktive berufliche Entwicklungsmöglichkeiten, von klassischen Ausbildungsberufen bis hin zu Führungspositionen im Bauingenieurwesen.
Um den Frauenanteil weiter zu steigern, müssten jedoch die Rahmenbedingungen verbessert werden. Flexible Arbeitszeitmodelle und ein diskriminierungsfreies Arbeitsklima seien ebenso wichtig wie der Ausbau von Kinderbetreuungsangeboten, um die Vereinbarkeit von Familie und Beruf zu erleichtern. Trotz vieler Hindernisse sei die Bauwirtschaft auf einem guten Weg, Frauen eine größere Rolle am Bau zuzugestehen, so Möller: "Frauenpower am Bau hat Zukunft."
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